CfP: Sichtbarkeit von Frauen in wissenschaftlichen Fachgeschichten // Visibility of Women in the History of Academia (ZS medien & zeit); bis: 28.02.2022

medien & zeit. Kommunikation in Vergangenheit und Gegenwart (Web)

Einreichfrist: 28.02.2022

„Geistigkeit ist ein Privileg der Männer. Wenn eine Frau Geistigkeit in gleichem Ausmaße besitzt, dann fehlt ihr etwas anderes. Sie ist dann keine Frau mehr.“ Das Zitat eines Professors, das unter vielen ähnlich gelagerten 1960 in einer Habilitationsschrift zum Stand deutscher Universitäten abgedruckt wurde, zeugt von der erdrückend androzentrischen Perspektive, die an Hochschulen für Frauen vorherrschte. Seither haben Wissenschafter:innen zweifellos an Handlungsspielräumen gewonnen, die Überwindung von struktureller Marginalisierung und Stereotypisierung ist allerdings nicht in Sicht.

Diese Ausgabe von medien & zeit fokussiert auf Entwicklungen von Ungleichheitsverhältnissen in der fachlichen Genese der Kommunikationswissenschaft, insbesondere der historischen Kommunikationsforschung, aber auch in benachbarten Disziplinen aus Sozial- und Geisteswissenschaft, wie (Zeit-)Geschichte, Soziologie oder Philosophie.

Ziel ist die Reflexion der Disziplinen- und Fachgeschichte in Bezug auf Geschlechterkonstruktionen sowie auf die Vergeschlechtlichung von akademischer Wissensproduktion auf der Ebene von Akteur:innen und in struktureller Form.

Ausgegangen wir davon, dass wissenschaftlich-historische Darstellungen des Fachs auf hegemonialen Strukturen beruhen, die männlich geprägt sind. Frauen: tauchen höchstens als Ausnahmen auf, ihr substantieller Beitrag für die Fachgeschichte ist in entsprechender Literatur kaum erkennbar. Die Gründe dafür sind vielfältig, eingebettet in gesamtgesellschaftliche Machtstrukturen und Spezifika das Wissenschaftssystem – aber viel zu wenig beleuchtet.

(Queer-)feministische und intersektionale Ansätze stellen solche Deutungsmuster und Narrative, die sich auf patriarchale Strukturen beziehen, in Frage. Dieses Hinterfragen von Strukturen bringt die Beschäftigung mit Themenfeldern und Perspektiven mit sich, die wiederum in einer breit angelegten Wissenskultur um Aufmerksamkeit und Anerkennung kämpfen. Weiterlesen, english version und Quelle … (Web)