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Buchpräsentation: Akteneinsicht. Marie Jahoda in Haft, 14.06.2022, Wien

ÖGB Buchhandlung (PDF)

Zeit: 14.06.2022, 18:30 Uhr
Ort: ÖGB Buchhandlung, Universitätsstraße, 1010 Wien

Die Sozialpsychologin Marie Jahoda (1907–2001) saß 1936/37 neun Monate in Haft. Das ihr vorgeworfene Verbrechen war, als Revolutionäre Sozialistin die Diktatur des Dollfuß-Schuschnigg-Regimes bekämpft zu haben. Bei den Verhören und vor Gericht hielt sich Jahoda strikt an eine Regel der konspirativen Untergrundarbeit: Gib nur zu, was nicht mehr bestritten werden kann, und belaste andere nicht.

Programm

  • Andreas Kranebitter (Archiv für die Geschichte der Soziologie in Österreich, Univ. Graz) diskutiert die rechtlichen, rechtshistorischen und rechtssoziologischen Aspekte des „Falls Jahoda“ mit:
  • Angelika Adensamer (Institut für Öffentliches Recht und Politkwissenschat, Univ. Graz)
  • Friedrich Forsthuber (Landesgericht für Strafsachen Wien)
  • Arno Pilgram (Institut für angewandte Rechts- und Kriminalsoziologie, Univ. Innsbruck) und
  • Ilse Reiter-Zatloukal (Institut für Rechts- und Verfassungsgeschichte, Univ. Wien)

Akteneinsicht. Marie Jahoda in Haft. Hg. von Johann Bacher, Waltraud Kannonier-Finster und Meinrad Ziegler, Innsbruck und Wien (Studienverlag) 2022, 248 Seiten mit zahlreichen Abbildungen (Web)

Lesung und Gespräch: Family Affairs. Oskar Kokoschkas Großnichte und Kunstaktivistin Helga Köcher im Gespräch, 24.06.2022, Pöchlarn

Oskar Kokoschka Dokumentation Pöchlarn in Koop. mit dem Archiv der Zeitgenossen der Donau Univ. Krems und der Univ. für angewandte Kunst Wien (Web)

Zeit: 24.06.2022, 19.00 Uhr
Ort: Kokoschka Haus Pöchlarn, Regensburgerstr. 29, 3380 Pöchlarn

Programm

  • Gespräch: Helga Köcher über ihre Beziehung zu Kokoschka und ihr Archiv als Lebenswerk mit Helmut Neundlinger (Archiv der Zeitgenossen, Krems) und Bernadette Reinhold (Oskar Kokoschka Zentrum, Universität für angewandte Kunst Wien)
  • Lesung aus den Tagebüchern Helga Köchers aus ihrer Zeit an der „Schule des Sehens“ ab 1956: Martina Spitzer (Theater- und Filmschauspielerin)

Helga Köcher (geb. 1941) verbindet eine zweifache Beziehung zu Oskar Kokoschka: Ihr Großvater Eduard Freunthaller war der Cousin, ihre Taufpatin und Großtante Olga die Cousine des Künstlers. Im Alter von 14 Jahren wurde sie von Kokoschka zu seiner Salzburger Sommerakademie eingeladen und durfte ihn als Lehrer und Mentor erleben. Ihre Tagebücher sind eine einzigartige Quelle und geben Auskunft über ihre Erfahrungen, die inspirierende, internationale Atmosphäre an der „Schule des Sehens“ und nicht zuletzt über eine außergewöhnliche Künstlerpersönlichkeit.

Helga Köcher arbeitete als Malerin, Publizistin, Kunstkritikerin und Kuratorin. Sie ist seit den 1970er-Jahren als Demokratie-Aktivistin und unermüdliche Netzwerkerin in Sachen gesellschaftliche Veränderungsprozesse tätig – ganz im Sinne der vom Konzeptkünstler Joseph Beuys entwickelten Idee der „Sozialen Skulptur“. Ihr umfangreiches Archiv hat sie 2019 dem bekannten Archiv der Zeitgenossen an der Universität für Weiterbildung Krems sowie der Sammlung Frauennachlässe an der Universität Wien übergeben.

Vortrag: Paul Michael Lützeler: Bertha von Suttner als Schülerin Victor Hugos. Die Friedensbewegung vor dem Ersten Weltkrieg, 27.06.2022, Wien und virtueller Raum

IFK Internationales Forschungszentrum Kulturwissenschaften I Kunstuniversität Linz in Wien (Web)

Time: 27.06.2022, 18:15 Uhr
Venue: Wien: IFK und virtueller Raum

Victor Hugo musste wegen der Gegnerschaft zu Napoleon III. Frankreich verlassen. Im Exil wurde er zum prominentesten Sprecher der europäischen Friedensbewegung. Bertha von Suttners Roman »Die Waffen nieder!« sowie ihre »Memoiren« zeigen, wie stark sie Hugo als Vorbild verstand, als sie nach dessen Tod den Friedensdiskurs prägte.
Bereits vor seinem Exil machte sich Victor Hugo in Paris einen Namen als Vertreter einer europäischen Unifikations- und internationalen Friedensbewegung. In diese Rolle wuchs er noch stärker hinein, als er wegen der Gegnerschaft zu Napoleon III. sein Heimatland verlassen musste. Hugo gehörte zu den bewunderten Autoren und Friedensaktivisten Bertha von Suttners. 1889 erschien ihr internationaler Bestseller Die Waffen nieder!, der ihr half, in die Fußstapfen Hugos zu treten. Zum einen zeigt das Buch, wie Hugos Roman Les Miserables mit seinem christlichen Ethos die Zielsetzungen des pazifistischen Romans der Autorin bestimmte. Und zum anderen – das dokumentieren auch ihre zwanzig Jahre später erschienenen Memoiren – sah sich von Suttner als zentrale Figur der internationalen Friedensbewegung in der Nachfolge Victor Hugos. Am Schluss des Vortrags wird aus Briefen an Bertha von Suttner zitiert, die einen Eindruck von ihrem Einfluss vermitteln: von Henry Dunant, Leo Tolstoi, Mark Twain, Andrew Carnegie und Marie von Ebner-Eschenbach.

Paul Michael Lützeler ist Rosa May Distinguished University Professor in the Humanities und Direktor des Max Kade Center for Contemporary German Literature. Im Mai und Juni 2022 ist er IFK_Gast des Direktors (Web).

Für die Teilnahme via Zoom ist eine Anmeldung zum Meeting mit Namen und E-Mailadresse notwendig. Weitere Informationen (Web). Den Zoom-Link erhalten Sie unmittelbar im Anschluss per E-Mail zugeschickt.

Vortrag: Charlotte Zweynert: Geschlechterökonomien und Vermögen. (Selbst-)Positionierungen der Schreiberinnen Karsch-Klencke-Chézy in der Transformationsphase um 1800, 17.06.2022, Wien und virtueller Raum

Forscher*innengruppe „Figurationen der Ungleichheit“ der Universität Wien (Web)

Zeit: Fr., 17.06.2022, 17.00-18.00 Uhr
Ort: Seminarraum Geschichte 1, Universität Wien, 1010 Wien und virtueller Raum

In dem Vortrag wird zunächst kurz die Dissertation „Das Haus der Schreiberin: Anna Louisa Karsch (1722–1791), Caroline Luise von Klencke (um 1750–1802) und Helmina von Chézy (1783–1856). Geschlechterökonomien und Vermögen in der Transformationsphase um 1800“ vorgestellt. Das zentrale Anliegen dieser Arbeit ist, ein Vermögenskonzept als analytisches Werkzeug zu erarbeiten, das für weitere Forschungen nutzbar gemacht werden kann.

Dieser Zugang soll im Vortrag durch die Analyse ausgewählter Quellen aufgezeigt werden. So erscheinen die Mitglieder der Schreiber*innenfamilie als ökonomisch (oftmals) prekär lebende Akteurinnen der Jahrhundertwende und zugleich als mindestens in zweifacher Hinsicht vermögende Frauen: erstens hinsichtlich ihrer sozialen Beziehungen und zweitens hinsichtlich ihres Vermögens, in komplexen Situationen etwas zu ‚vermögen‘. Basierend darauf soll schließlich diskutiert werden, inwieweit dieser Zugriff auf Vermögen geeignet ist, neue Sichtweisen auf die Frage nach Ungleichheit als geschlechtergeschichtliches Phänomen zu geben.

Charlotte Zweynert ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Historischen Seminar der Universität in Hannover (Web).

Zu den Protagonistinnen des Vortrags, der Dichterin Anna Louisa Karsch (geb. Dürbach, geschiedene Hiersekorn) und der mit ihr verwandten Schriftstellerin Caroline Luise von Klencke (geb. Karsch, geschiedene Hempel) und der Schriftstellerin und Librettistin Wilhelmine Christiane von Chézy (geb. von Klencke, geschiedene von Hastfer) hat Charlotte Zweynert die Publikationen „Welche Vermögen sind vererbbar? Testieren und Ressourcen transferieren in einer Literatinnenfamilie um 1800“ in der Zeitschrift „Historische Anthropologie 29/3 (2021)“ (S. 400-423) veröffentlicht. Weiterlesen im Text … als PDF.

Virtueller Zugang: https://univienna.zoom.us/j/61699150185?pwd=cG0yTEF6U2ZML0FiMGhwcDJEMmsyQT09 | Meeting-ID: 616 9915 0185 | Kenncode: 553482

VALIE EXPORT Center Linz – Programm im Juni 2022, Linz

VALIE EXPORT Center Linz (Web)

Ort: Tabakfabrik Linz, Peter-Behrens-Platz 9, Bau 1/1, 4020 Linz

Die in Linz geborene Künstlerin VALIE EXPORT ist eine der Pionierinnen der Medien- und Performancekunst. Aufgabe des VALIE EXPORT Centers Linz ist die Beforschung, Aufarbeitung, Vermittlung und Kontextualisierung von ihrem Vorlass. Weiterlesen … (Web)

Programm im Juni 2022

Archival Glimpses, Take 13: Modellhafter Raum
Zeit: bis 30.09.2022

Zwei Vitrinen geben im VALIE EXPORT Center Linz anhand physischer Dokumente aus dem Vorlass der Künstlerin Einsicht in Grundlagen und Hintergründe eines umfangreichen Schaffens. Eröffnung am 1. Juni 2022.

Internationalen Tag der Archive: Modell eines Archivs
Zeit: 09.06.2022, 17:00 Uhr

Ein Semester lang haben Studierende des BA Kulturwissenschaften an der Kunstuniversität Linz im Rahmen einer Projekt-Kooperation und Lehrveranstaltung am VALIE EXPORT Center Linz geforscht. Die Ergebnisse dieser Spurensuche wird am Internationalen Tag der Archive präsentiert.

Veranstaltungsreihe: Enter the Center_ Exklusiv ins Archiv
Zeit: 13.06.2022, 17:00 Uhr

Dem großen Interesse am Center trägt es mit dem Format Enter the Center_ Exklusiv ins Archiv Rechnung. Die Veranstaltung findet jeden ersten Montag im Monat (ausgenommen Feiertage) um 17.00 Uhr im VALIE EXPORT Center Linz statt.

Nachschau: Buchpräsentation von VALIE EXPORT. Archive Matters

Das Gespräch von Sabine Folie mit VALIE EXPORT anlässlich der Buchpräsenation von „Archive Matters“ am 10.05.2022 kann auf dem mediaspace der Kunstuniversität Linz nachgeschaut werden (Web).

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Das VALIE EXPORT Center Linz ist eine Kooperation der Stadt Linz mit dem LENTOS Kunstmuseum Linz und der Kunstuniversität Linz (Web)

Buchpräsentation: Susanne Blumesberger und Jörg Thunecke (Hg): Die rote Gräfin. Leben und Werk Hermynia Zur Mühlens während der Zwischenkriegszeit (1919-1933), 09.06.2022, Wien

Institut für Wissenschaft und Kunst (IWK) (Web)

Zeit: Do., 09.06.2022, 18:30–20:30
Ort: Fachbereichsbibliothek Zeitgeschichte, 1090 Wien

Programm

  • Begrüßung: Markus Stumpf (Fachbereichsbibliothek Zeitgeschichte, Univ. Wien)
  • Zur Reihe biografiA: Ilse Korotin (IWK, Wien)
  • Grußwort: Patrik von zur Mühlen
  • Vorträge: Leben und Wirken Hermynia Zur Mühlens während der Zwischenkriegszeit: Susanne Blumesberger (UB Wien und Lehrbeauftragte am Institut für Germanistik, Univ. Wien); Ernst Seibert (Institut für Germanistik, Univ. Wien) und Jörg Thunecke (per Video, Germanist, Köln)
  • Brot und Wein

Zum Buch

  • Susanne Blumesberger & Jörg Thunecke (Hg.): Die rote Gräfin. Leben und Werk Hermynia Zur Mühlens während der Zwischenkriegszeit (1919-1933), Wien (Praesens) 2019 (Web)

Hermynia Zur Mühlen (1883-1951) wurde als Gräfin Folliot de Crenneville-Poutet in Wien geboren. Ihr Leben war geprägt vom Widerstand gegen ihre aristokratische Familie, gegen die Unterdrückung von Frauen, gegen soziale Ungerechtigkeiten und gegen den Faschismus.

Mit ihren proletarischen Märchen, in denen sie für Arbeiter:innenkinder komplexe gesellschaftliche Prozesse in einfacher Weise zu erklären versuchte, zählte sie zu den bekanntesten Kinderbuchautorinnen der proletarisch-revolutionären Literaturbewegung der Weimarer Republik. Außerdem übersetzte sie nahezu 150, meist sozialkritische Werke russischer, französischer, englischer und US-amerikanischer Autor:innen wie u. a. Upton Sinclair.

In ihren Romanen verknüpfte Hermynia Zur Mühlen vielfach die Erfahrungswelt der Aristokratie mit sozialistischen und frauenbewegten Problemstellungen. 1933 emigrierte sie von Deutschland nach Wien. In ihrem hier verfassten Roman „Unsere Töchter, die Nazinen“ (1935) (Web) schildert sie den Sieg des Nationalsozialismus, die Auswirkungen des Antisemitismus und die Formierung von Widerstand. 1938 emigrierte sie in die CSR, 1939 nach Großbritannien.

Round Table „Feminismus und Geschichte“, 17.06.2022, Wien

L’Homme. Europäische Zeitschrift für Feministische Geschichtswissenschaft (Web)

Zeit: Fr., 17.06.2022, 15.15–17.00 Uhr
Ort: Institut f. Publizistik- und Kommunikationswissenschaft, Universität Wien, Hörsaal 3, Währinger Str. 29, 1090 Wien

Der Round Table „Feminismus und Geschichte” greift aktuelle Fragen der frauen- und geschlechtergeschichtlichen Forschung auf, die sich einerseits aus derzeitigen geschlechterpolitischen Debatten ergeben haben – etwa im Umfeld des „Frauenstreiks“ in der Schweiz im Juni 2019 oder angesichts der wieder notwendig gewordenen Kämpfe um das Recht auf Abtreibung. Gleichzeitig und in Verbindung hiermit sollen andererseits auch Traditionen, Ziele und Bedeutung einer „feministischen Geschichtswissenschaft“ reflektiert werden. Und nicht zuletzt: Wie könnte die Zukunft einer feministischen Geschichtswissenschaft aussehen?

Programm (PDF)

  • Einleitung und Moderation: Claudia Opitz (Basel)

Impuls-Statements von:

  • Christa Hämmerle (Wien)
  • Lisa Kirchner (Wien)
  • Bozena Choluj (Warschau, Frankfurt/Oder)
  • Kristina Schulz (Neuchâtel)
  • Anna Becker (Aarhus)

Anschließend Diskussion

Es gelten die tagesaktuellen Pandemieschutzbestimmungen der Universität Wien (Web)

Ein Round Table der Zeitschrift L’Homme. Z. F. G., durchgeführt mit finanzieller Unterstützung der Historisch- Kulturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Wien.

L’Homme. Z. F. G. wird außerdem finanziell unterstützt u. a. von der Wissenschafts- und Forschungsförderung der Kulturabteilung der Stadt Wien und dem Edith Saurer Fonds.

Verleihung der Forschungsstipendien 2020 und 2021 des Edith Saurer Fonds mit Statements „Liebes-Arbeit: Liebe und Arbeit zusammendenken“ von Theresa Adamski und Li Gerhalter, 23.06.2022, Wien

Edith Saurer Fonds (Web)

Zeit: 23.06.2022, 18.00 Uhr
Ort: AK Wien, Prinz Eugen Straße, 1040 Wien

Anlässlich des 10. Todestages und 80. Geburtstages der Fondsstifterin Edith Saurer und der Verleihung der Forschungsstipendien 2020 und 2021 lädt der Edith Saurer Fonds zu dieser Festveranstaltung ein (Web).

Programm

18:00 Uhr: Begrüßung

  • durch die Kuratoriumsvorsitzende Margareth Lanzinger und Florian Wenninger (Vorstand)

18:10 Uhr: Preisverleihung

  • Edith Saurer Preis 2020: Jasmin Hauck: Ehedispensverfahren im Florenz der Renaissance im Spannungsfeld sozialer und rechtlicher Normen (1460-1540); Laudatio: Margareth Lanzinger
  • und Tim Corbett: Einst „die einzig wahren Österreicher“. Auseinandersetzungen mit Österreich im Erinnerungskanon jüdischer EmigrantInnen in den USA nach der Shoah; Laudatio: Johanna Gehmacher
  • Edith Saurer Preis 2021: Elisa Baccini, PhD: Women writing about women: female politicisation and self-awareness in Italy (1796-1824); Laudatio: Gabriella Hauch
  • und Messan Tossa: Narrative der Aufklärung in Biografien von Hofmohren; Laudatio: Josef Ehmer

19:00 Uhr: In Memoriam Edith Saurer

  • Liebes-Arbeit: Liebe und Arbeit zusammendenken; Statements von Theresa Adamski und Li Gerhalter

Der Edith-Saurer-Fonds zur Förderung geschichtswissenschaftlicher Projekte wurde von der an der Universität Wien lehrenden und 2011 verstorbenen Universitätsprofessorin gegründet und mit finanziellen Mitteln ausgestattet. Er vergibt ab 2013 in jedem Jahr an eineN oder mehrere Antragsteller:innen ein einmaliges Forschungsstipendium. Weiterlesen … (Web).

Tagung: Mädchen*fantasien – zur Politik und Poetik des Mädchenhaften, 02.-04.06.2022, Zürich und virtueller Raum

7. Tagung der Kommission für Kulturen populärer Unterhaltung und Vergnügen (KPUV) der Deutschen Gesellschaft für Empirische Kulturwissenschaft (DGEKW) (Web)

Zeit: 02.-04.06.2022
Ort: Universität Zürich und virtueller Raum

Die Tagung beschäftigt sich mit dem Alltag von Mädchenkulturen, ihrer medialen Repräsentation, Geschichte und Theorie.

  • Zum Programm (Web)
  • Anmeldung für die virtuelle Teilnahme bei Andrea-Luca Bossard unter andrea-luca.bossard@uzh.ch

Starke, wütende, süße, fiese Mädchen, good girls und bad girls, fat girls und sad girls, waif und Wildfang, Tomboy und Nesthäkchen, geek girls, und Superheldinnen, diverse‘ girls* of color mit intersektionaler Agenda und deutsche Mädels mit blonden Zöpfen, Mädchen mit Basecap und mit Kopftuch, girls, grrrls, gurls, Rebellinnen mit Pfeil und Bogen, Heidis Mädchen, Mädchen-cyborgs, Pferdemädchen, total natürliche Mädchen und Mädchen, die sich gerade nicht über das biologische Geschlecht bestimmen: Die Pop(ulär)kultur macht vielfältige Mädchen-Figuren sichtbar und, im Sinne Angela McRobbies, «luminous».

Mädchen kuscheln, kratzen, lästern, lauschen, lieben, tiktoken, twerken, tratschen, zähmen, zicken. Wenn wir mit Simone de Beauvoir davon ausgehen, dass Mädchen nicht als Mädchen geboren, sondern zu Mädchen werden, dann verweist das Mädchenhafte aus kulturanalytischer Perspektive nicht zuletzt auf habituelle und ästhetische Stile. Sie werden in kulturellen Repräsentationen aufgeführt und in (Mädchen*-)Gruppen gelebt, die sich nicht nur wegen, sondern auch trotz ihrer – weiterhin in vielerlei Hinsicht untergeordneten – gesellschaftlichen Rolle und den damit verbundenen Regeln und Codes mädchenhaft verhalten. «Mädchen*fantasien» meint hier zweierlei: einerseits die riechenden, tastenden, schmeckenden, hörenden, fühlenden Jugendlichen selbst – samt ihrer welt-schaffenden Imaginationen, ihren Träumen, Wünschen und Sehnsüchten. Anderseits mediale, auch fiktionale Repräsentationen von Mädchen und Mädchenhaftigkeit sowie die gesellschaftlichen Hoffnungen, Heilsversprechen, Utopien, Vorurteile, Begierden Verniedlichungen etc., die auf Mädchen projiziert werden und die sie aushalten müssen. Weiterlesen … (Web)

Vortragsreihe: Geschlecht – Macht – Geschichte. Perspektiven aus dem östlichen Europa, 06-07.2022, Leipzig und virtueller Raum

Leibniz-Institut für Geschichte und Kultur des östlichen Europa (GWZO) (Web)

Zeit: mittwochs, 17.00 Uhr
Ort: Leipzig und virtueller Raum

Die Reihe gibt Einblicke in Themen, Errungenschaften und Potenziale der Geschlechterforschung im östlichen Europa. Alle Vorträge finden als hybride Veranstaltung statt.

Weitere Vorträge (PDF)

  • 15.06.2022, 19.00 Uhr: Podiumsdiskussion: Eine rasante Geschlechtergeschichte. Vom Staatsfeminismus zum Antigenderismus – mit Anna Artwinska (Univ. Leipzig), Peter Hallama (Univ. Bern), Teresa Kulawik (Södertörn Univ., Stockholm) und Martina Rellin (freie Journalistin und Autorin) – Moderation: Beáta Hock (GWZO Leipzig)
  • 29.06.2022: Susan Zimmermann (Central European Univ., Vienna): Aktivismus im Staat? Gewerkschaftsfunktionärinnen und die Politik der Frauenarbeit im staatssozialistischen Ungarn
  • 13.07.2022: Gasan Gusejnov (Briva Univ., Lettland): Feminitiva in Massenmedien und im Fachdiskurs des heutigen Russlands

Bisherige Vorträge

  • 13.04.2022: Dietlind Hüchtker (Univ. Wien): Geschlechtergeschichte/Gender Studies: Wissenschaft, Politik und die Notwendigkeit des Vergessens
  • 27.04.2022: Rasa Navickaite (Univ. of Vienna): In Search of Old Europe: Radical Feminism, Lithuanian Nationalism, and Marija Gimbutas‘ Archaeological Work
  • 04.05.2022: Susanne Jaeger (GWZO Leipzig): Frauen als Akteurinnen im Dreißigjährigen Krieg. Die Bildnispolitik der ‚Winterkönigin‘ Elisabeth Stuart
  • 18.05.2022: Maren Röger (GWZO Leipzig): Macht und Geschlecht: Eine überfällige Geschichte der deutschen Besatzung Polens 1939–1945
  • 01.06.2022: Roberto Kulpa (Edinburgh Napier Univ.): Thinking about the geo-politics of knowledge production: Non-anglophone epistemologies in/of Queer Studies

Konzeption und Organisation: Beáta Hock, GWZO-Abteilung »Verflechtung und Globalisierung«, Karin Reichenbach, GWZO-Abteilung »Kultur und Imagination« in Zusammenarbeit mit Ewa Tomicka-Krumrey GWZO-Abteilung »Wissenstransfer und Vernetzung«

Kontakt: Ewa Tomicka-Krumrey, oeffentlichkeit@leibniz-gwzo.de

Link zur Online-Anmeldung (Web)

Quelle: HSozuKult