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Lecture Performance: Marty Huber: Gay Pride, Gay Shame, Queer Feelings, 30.09.2021, Wien

Yella Yella! Nachbar_innentreff in Koop. mit Frauenhetz – feministische Bildung, Kultur und Politik  (Web)
Zeit: Do., 30.09.2021, 20:00 Uhr
Ort: Yella Yella! Nachbar_innentreff, Seestadt, Maria-Tusch-Str. 2/1
Als Ende Juni 1969 die Stonewall Riots in New York City ausbrachen, ahnte wohl niemand der damals Beteiligten, welche Wirkung dieser Kampf gegen Homo- und Transphobie entfalten würde:
Heutzutage sind Gay-Pride-Paraden aus vielen Städten nicht mehr wegzudenken – wobei es jedoch große Unterschiede in den jeweiligen Ausrichtungen und Begleiterscheinungen gibt. Über den kulturellen Kampf mit Gefühlen und Zugehörigkeit zu den B_Orderlands ambivalenter Interventionen und vertrauten Kreuzungen eröffnen sich lustvolle Strategien der Überwindung von Stigma und Angst. In vielen europäischen Ländern wird der Jahrestag der Stonewall Riots von 1969 mit Pride-Märschen und anderen Veranstaltungen gefeiert.
Bei der Veranstaltung geht es um eine Reise zurück zu den Wurzeln dieses Moments der US-Geschichte und zu den Lehren, die aus dem kulturellen Umgang mit Gefühlen und Zugehörigkeit zu ziehen sind. Mit Beispielen aus Amsterdam, Wien, Budapest und Belgrad eröffnet sich ein B_Orderland ambivalenter Interventionen und vertrauter Kreuzungen und feiert das historische wie aktuelle Empowerment durch die Versammlungen queerer Körper.

  • Moderation: Birge Krondorfer

Marty Huber (Queer Base) hat Theater-, Film- und Medienwissenschaft studiert und verknüpft in ihren vielzähligen Aktivitäten queer-feministische Theorien und Praxen mit Fragen der Allianzenbildung zwischen verschiedenen sozialen Bewegungen. Bei der Veranstaltung übersetzt künstlerisch ihr Buch: Queering Gay Pride. Zwischen Assimilation und Widerstand (Zaglossus Verlag, Wien) (Web).
Die Räumlichkeiten sind barrierefrei zugänglich. Ab 19:00 Uhr gibt’s Ess- und Trinkbares. Für alle* Geschlechter offen. Es gelten die jeweils aktuellen Corona-Regeln.
Quelle: Female-l

Soirée: Ulli Fuchs und Anton Tantner: Die Schlurfs – Jugendbewegung in der NS-Zeit, 08.10.2021, Wien

Bezirksmuseum 7 Wien Neubau (Web)

Ort: Bezirksmuseum 7, Stiftg. 8, 1070 Wien
Zeit: 08.10.2021 19:00 Uhr

Musikliebhaberin Ulli Fuchs und Historiker Anton Tantner laden zu einem beswingten Abend rund um die Schlurfs im Bezirksmuseum Neubau.

„Schlurfs“ waren Arbeiterjugendliche in Wien, die in der NS-Zeit durch Kleidungsstil, Frisuren und Musik sowie auch „handfeste“ Argumente Widerstand gegen den NS leisteten. Sie haben ihren eigenen subkulturellen, an angloamerikanischer Mode orientierten Stil entwickelt und gerne zu Swing getanzt. Sie gerieten dadurch in Gegensatz zur Hitlerjugend, lieferten sich mit dieser zuweilen harte Auseinandersetzungen und wurden von den NS-Behörden verfolgt.

Anton Tantner hat 1993 eine Diplomarbeit zu dem Thema abgeschlossen, 2007 hat er diese als Book-on-Demand veröffentlicht (Web). In der Arbeit ordnet Anton Tantner die Jugendsubkultur der „Schlurfs“ in den Gesamtzusammenhang der europäischen Jazz-Subkulturen ein: Ähnlich wie die Hamburger „Swings“ und „Swingheinies“, die Pariser „Zazous“, die Prager „potápki“ und die Wiener bürgerlichen „Swings“ entwickelten „Schlurfs“ aus den Angeboten der Kulturindustrie ihren eigenen Stil, der im Widerspruch zum Nationalsozialismus stand.
Seine weiteren Veröffentlichungen zum Thema hat Anton Tantner auf seiner Website dokumentiert (Web).

Der Vortrag wird erweitert mit Musikbeispielen u.a. aus dem Musikgeschäft Schallter.

  • Anmeldung an bm1070@bezirksmuseum.at
  • Zugänglichkeit laut der tagesaktuellen Covid-19-Bestimmungen
  • Eintritt: Spende für die ehrenamtliche Arbeit des Museums

Das Musikgeschäft Schallter von Walter Gröbchen befindet sich auf der Westbahnstraße 13 (Web)

Buchpräsentation und Tagung: Südtiroler Umsiedlerfamilien im „Reichsgau Sudetenland“, 08.10.2021, Wien

Elisabeth Malleier in Kooperation mit Margareth Lanzinger, Institut für Wirtschafts- und Sozialgeschichte der Univ. Wien (PDF)
Zeit: Fr. 08.10.2021, 14-18.00 Uhr
Ort: Universität Wien, Seminarraum 6, Tiefparterre
Programm

  • 14 Uhr: Begrüßung von Margareth Lanzinger und Elisabeth Malleier (Wien)

Schwerpunkt ideologische Aspekte: Südtiroler UmsiedlerInnen als Teil der „Germanisierung des Ostens“

  • 14.10 Uhr: Günther Pallaver (Bozen): Südtirol im Kontext „volksdeutscher“ Umsiedlungen während des Zweiten Weltkrieges
  • 14.50 Uhr: Volker Zimmermann (München): Politische, soziale und wirtschaftliche Verhältnisse im „Reichsgau Sudetenland“
  • 15.30 Uhr: Pause

Schwerpunkt wirtschaftliche Aspekte: Raub, Enteignung, Vermögenstransfer

  • 15.50 Uhr: Elisabeth Malleier (Wien): Südtiroler Umsiedlerfamilien im „Ostsudetenland“
  • 16.30 Uhr: Barbora Stolleová und Miloš Horejš (Prag): NS-Landwirtschaftspolitik und „Germanisierung des Ostens“ im „Protektorat Böhmen und Mähren“
  • 17.10 Uhr: „I bin a Tschech“ – eine „Gegenerzählung“. Film (RAI Bozen) über eine Südtiroler Umsiedlerfamilie, die nach dem Zweiten Weltkrieg in der Tschechoslowakei geblieben ist.
  • 18.00 Uhr: Tagungsende
  • 19.00 Uhr: gemeinsames Abendessen

Das Projekt und die Veranstaltung wurden vom Zukunftsfonds der Republik Österreich unterstützt (Web). Die Publikation ist in der Edition Raetia, Bozen erschienen (Web). Sie entstand auf Initiative der Michael Gaismair-Gesellschaft Bozen und wurde vom Amt für Kultur der Autonomen Provinz Bozen – Südtirol/Provincia Autonoma di Bolzano – Alto Adige gefördert.
Quelle: Veranstaltungen-Geschichte Mailing List

Führung und Konzert: NS-verfemte Komponistinnen (Ausstellung Musica Femina 1020), 07.11.2021, Wien

Musica Femina (Web) und Bezirksmuseum Leopoldstadt (Web)
Ort: Karmelitergasse 9, 1020 Wien
Zeit: 07.11.2021, 17.00 Uhr
MusicaFemina 1020 ist eine Neuauflage der künstlerisch-wissenschaftlichen Sichtbarkeit der Komponistinnen, die 2018 begonnen hat.
Nächste Veranstaltungen

  • 07.11.2021, 17.00 Uhr: Führung und Konzert: NS-verfemte Komponistinnen; Eine Kooperation mit exil.arte (Web)
  • 12.12.2021, 17.00 Uhr: Führung, Konzert und Film: Der lange Arm der Kaiserin. Die Geschichte des Schwangerschaftsabbruchs in Österreich (Web)
  • 19.01.2022, 17.00 Uhr: Führung und Konzert: „Apostroph“ – Die Frauen der Internationalen Gesellschaft für neue Musik (IGNM) (Web) zu deren 100-jährigem Bestehen
  • 06.03.2022, 16.00 Uhr: Führung und Finnisage mit Songwriterin Liz Metta (Web)

– – Für weitere Informationen zu den Veranstaltungen auf das Bild im Eintrag oben links klicken. – –
MusicaFemina steht für eine künstlerische, multi-mediale wissenschaftlich basierte Plattform, die sich dem Musikschaffen von Frauen in Österreich widmet. Für ein Publikum von Musikschaffenden, für Lehrende und Lernende aller Schulstufen, für Neugierige und all jene, die musikalische Entdeckungsreisen mitmachen.
Komponistinnen in Geschichte und Gegenwart haben die Welt mit einem besonderen Zugang gehört, sie sind von ihren Lebenswelten und ihren Wünschen ausgegangen. Ihre Werke beschäftigen sich mit Frieden, Nachhaltigkeit, Gemeinwohlökonomie, Frauenrechten und Rebellion.
MusicaFemina hat die Vision einer genderbalancierten Musikwelt. Nicht übermorgen, jetzt.
Quelle: Female-l

Vorankündigung: Vortrag: Beáta Hock: „Junge erfolgreiche osteuropäische Künstlerin sucht Gentleman zur Heirat“: Exploring East European women’s history through research-based exhibitions, neuer Termin: 12.01.2022, virtueller Raum

Käthe-Leichter-Gastprofessur an den Kulturwissenschaftlichen Fakultäten der Univ. Wien (Web)
Zeit: 12.01.2022, 18:30-20:00 Uhr
Ort: virtueller Raum
Die Käthe-Leichter-Gastprofessur wird im Wintersemester 2021/22 von der Kunst- und Kulturwissenschaftlerin Beáta Hock vom Leibniz-Institut für die Geschichte und Kultur des östlichen Europa (GWZO) in Leipzig bekleidet (Web). Am 12.01.2021 wird sie die Käthe-Leichter-Vorlesung halten. (Die Vorlesung war vormals geplant für 15.12.2021 und ist – aktuell – virtuell konzipiert.)
Bei dem Vortrag werden geschlechtergeschichtliche Fragen mit einer transnationalen Perspektive auf eine osteuropäischen und europäischen Kunstgeschichte und Geschichte verbunden.
Teilnahme
Für den Zugang zum virtuellen Raum der Veranstaltung registrieren Sie sich bitte hier (Link).
Zur Käthe-Leichter-Gastprofessur
Die Einrichtung der Käthe-Leichter-Gastprofessur geht auf eine Förderung durch das Bundesministerium für Wissenschaft und Verkehr zurück. Die Universität Wien möchte damit ihr Lehrangebot zur Frauen- und Geschlechterforschung erweitern und ihm neue Impulse geben. Der mit dieser Professur verbundene Charakter der Internationalität und der Interdisziplinarität findet darin seinen Ausdruck, dass sie alternierend von den einzelnen Instituten der beiden kulturwissenschaftlichen Fakultäten betreut wird und durch sie die Kontakte mit der internationalen Frauen- und Geschlechterforschung verstärkt werden sollen. Weiterlesen … (Web).

Workshop: Was ist radikal? — Revolutionäre Konzepte und militante Strategien im Kontext von Feminismus und Arbeiter_innen-Bewegung, 29.10.2021, virtueller Raum

15. Workshop des Forschungsschwerpunktes Frauen- und Geschlechtergeschichte der Historisch-Kulturwiss. Fakultät der Univ. Wien (Web)
Zeit: Fr., 29.10.2021, 09.00-18.00 Uhr
Ort: virtueller Raum, via Wien
Zugang: https://workshop-fsp-fgg2021.univie.ac.at/programm/
Detaillierte Informationen zum Programm folgen. (Der ursprüngliche Termin am 15.10.2021 wurde geändert auf den 29.10.2021.)
Organisation: Theresa Adamski, Johanna Gehmacher, Gabriella Hauch und Michaela Neuwirth.
In den 1880er-Jahren agierte die „Radikale Arbeiter-Partei“ als antiparlamentarischer Flügel der österreichischen Sozialdemokratie. Das „radikal“ im Namen der Organisation hieß — in Abgrenzung zu reformorientierten Strömungen innerhalb der Arbeiter_innen-Bewegung – vor allem „revolutionär“.*1) Auch die militanten Suffragetten in Großbritannien und den USA zielten auf grundlegende gesellschaftliche Veränderungen. Ihre Forderungen polarisierten: Laut der österreichischen Arbeiterinnenzeitung 1913 etwa hätten die Proletarierinnen nichts von den Suffragetten zu erwarten, auch wenn letztere sich „noch so radikal gebärden“.*2) Dennoch erhielten sie durchaus auch aus marxistischen und anarchistischen Kreisen Anerkennung für ihre „direkte Aktion“.
„Radikalsein“ war und ist einerseits Selbstidentifikation und Ausdruck politischer Haltung. Andererseits dient der Radikalitätsbegriff als Projektionsfläche für Normierungsprozesse und Ausschlussmechanismen sowie politische, soziale und religiöse Kämpfe. Diesem ambivalenten Feld von Selbstzuschreibungen und Fremdzuschreibungen der Radikalität widmet sich der 15. Workshop des Forschungsschwerpunkts Frauen- und Geschlechtergeschichte. Über empirische Beispiele und Schärfung von Begrifflichkeiten nähern wir uns der Frage: „Was ist radikal?“ Die zeitliche, räumliche und soziale Verortung von Radikalitätskonzepten wird im Zentrum der Diskussion stehen.
Der Workshop richtet sich an Forscher_innen,die sich – unabhängig von Zeit und Ort – mit Geschlecht und Radikalität in Arbeiter_innen- und Frauen*bewegungen beschäftigen. Der Workshop soll den interdisziplinären Austausch anregen sowie den Austausch von Geschichtswissenschaften mit Gender-, Queer- und Postcolonial-Studies, den Politik-, Kultur-, Literatur- und Sprachwissenschaften sowie der Soziologie und der Sozial-Anthropologie. Continue reading

Vortrag: Sabine Lichtenberger: Gewerkschaftliche Bildungsarbeit von und für Frauen in der Ersten Republik, 21.10.2021, Wien

Frauenstudienzirkel (Web)
Ort: ega – Frauen im Zentrum, Windmühlgasse 26, 1060 Wien
Zeit: 21.10.2021, 18.00 Uhr
Wie hat sich gewerkschaftliche Bildungsarbeit von und für Frauen in der Ersten Republik gestaltet? Welche Kontinuitäten gab es nach 1945 in der Bildungsarbeit und wer waren die Akteurinnen?
Sabine Lichtenberger ist Historikerin. Sie arbeitet als wissenschaftliche Mitarbeiterin im Institut für Historische Sozialforschung an der AK Wien und ist Mitglied des Redaktionskomitees der Zeitschrift „Arbeit & Wirtschaft“. Ihre Arbeitsbereiche hier sind interessenpolitische Bildungsarbeit, Projektbetreuung und Autorinnentätigkeit.
Im September 2021 erscheint ihr Buch gemeinsam mit Maria Wirth: Eine Gewerkschaft in Bewegung. Die Geschichte der GPA von den ersten Vorläuferorganisationen im 19. Jahrhundert bis in die Gegenwart (Web). Gemeinsam mit Günter Müller hat Sabine Lichtenberger  2012 den Band „Arbeit ist das halbe Leben …“ Erzählungen vom Wandel der Arbeitswelten seit 1945 herausgegeben (Web).
Die Veranstaltung findet statt unter den aktuell geltenden Covid-19-Sicherheitsbestimmungen.
Zum Frauenstudienzirkel
„Jede Frau sollte mindestens ein Jahr lang Frauengeschichte studieren, egal, was sie sonst macht. Jede Frau ändert sich, wenn sie erkennt, dass sie eine Geschichte hat.“
Dieses berühmte Zitat von Gerda Lerner (1920-2013), der Exil-Österreicherin, Historikerin und Begründerin der Women History-Studies in den USA ist das Motto des Frauenstudienzirkels, den Hildegard Steger-Mauerhofer 2007 ins Leben gerufen hat.

Vortrag: Maria Sigl: Alpenrausch. Das Phänomen Bayerisch-Tiroler Trachtenvereine in Übersee, 29.09.2021, virtueller Raum

Institut für Geschichte des ländlichen Raumes: Rural History Forum 75 (Web)
Zeit: 29.09.2021, 14.00–15.30 Uhr
Ort: Zoom, via St. Pölten
Heute gilt gemeinhin die Gründung des „Vereines zur Erhaltung der Volkstrachten“ im Leitzachtal 1883 in Bayrischzell in Oberbayern als Start der organisierten Trachtenbewegung. Zuvor existierten bereits in den 1860er Jahren die „Schuhplattlergesellschaft Miesbach“ in Oberbayern, ab 1871 der Alpine Trachten- und Wohltätigkeitsverein „D’Almbrüder z’Graz“ in der Steiermark und seit 1875/1876 diverse Bayern-Vereine in Sachsen und Berlin.
Die ‚Trachtensache‘ entwickelte sich jedoch erst ab 1883 bis in die ersten Dekaden des 20. Jhds. zu einem regelrechten Boom: Bayerische Trachtenvereine wurden zahlreich und vielerorts gegründet, u.a. durch (Arbeits-)Migration auch außerhalb Bayerns. Selbst in Österreich war bei vielen ersten Trachtenvereinen noch eine Hinwendung zum Bayerischen zu sehen, was sich an der Entscheidung für die Miesbacher Tracht und der oftmals oberbayerischen Namensgebung der Vereine zeigte. Bis heute existieren bayerische Trachtenvereine u. a. in anderen deutschen Ländern (z.B. Hessen, Rheinland-Pfalz), Australien, Südamerika (z.B. Brasilien, Chile) und in Nordamerika (Mexiko, USA, Kanada).
Maria Sigl untersucht in ihrem Dissertationsprojekt die organisierte Trachtenbewegung in den USA. 1914 wurde dort von Migrant:innen aus Bayern und Österreich der „Schuhplattler-Verein Edelweiß“ in Chicago in Illinois als erster Trachtenverein in den USA gegründet. Dieser Verein existiert noch heute und es folgten rasch weitere Gründungen. In den 1960er Jahren formierte sich nach dem Vorbild in Bayern ein Dachverband: der Gauverband Nordamerika. Heute gehören rund 70 Vereine dem Gauverband an, welcher sich ‚die Erhaltung und Pflege des bayerischen und tiroler Kulturerbes‘ als Ziel gesetzt hat. Es besteht reger Austausch mit dem Bayerischen Trachtenverband sowie Vereinen und Einzelpersonen in Bayern und Österreich.
Maria Sigl ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Kulturanthropologie/Europäische Ethnologie der Westfälischen Wilhelms-Univ. Münster (Web). Sie untersucht, wie sich die Trachtenbewegung in den USA im Vergleich zu und im Austausch mit Bayern entwickelt hat. Hierbei stehen insbesondere Aspekte des Wissenstransfers, Verhandlungen von Identitätskonzepten heutiger Akteure:innen und Facetten der organisierten Trachtenbewegung in den USA im Fokus. Die Präsentation ist Continue reading

Vortrag: Jessica Richter: Was tun mit der Landarbeit? Organisation von Landarbeit und Arbeitsmarkt in Österreich (1918-1938), 12.01.2022, virtueller Raum

Vortrag der Reihe Geschichte am Mittwoch (PDF) in Koop. mit fernetzt – Junges Forschungsnetzwerk Frauen- und Geschlechtergeschichte (Web)
Zeit: 12.01.2022, 18.30 Uhr
Ort: virtueller Raum, via Wien
Seit dem Ende des 19. Jhds., in Österreich vor allem in der Zwischenkriegszeit, wurde Arbeit und die ‚Lenkung‘ des Arbeitsmarkts immer mehr zur Aufgabe des Staates. Der Aufbau sozialstaatlicher Sicherungen, neue arbeitsrechtliche Regelungen und die Etablierung einer staatlichen Arbeitsmarktverwaltung trugen dazu bei, außerhäusliche, gelernte, kontinuierliche und formalisierte Erwerbsarbeit in Gewerbe und Industrie als Referenz für andere abhängige Tätigkeiten zum Lebensunterhalt durchzusetzen. Die Verknüpfung von Arbeitsmarkt- und Migrationspolitik in der Zwischenkriegszeit wiederum privilegierte Staatsbürger*innen gegenüber Nicht-Staatsbürger*innen – und unterstützte das Ziel einer ‚Nationalisierung‘ des Arbeitsmarkts.
Wie aber die abhängige Landarbeit von Dienstbot*innen, Tagelöhner*innen oder Saisonarbeiter*innen zu kategorisieren und zu organisieren sei, war sogar zwischen Behörden hoch umstritten. In vielerlei Hinsicht ließ sich Landarbeit kaum in dominante Vorstellungen und Praktiken von Arbeit einpassen: Sie war abhängig von lokalen und natürlichen Gegebenheiten, basierte vielfach auf Arbeitswanderungen und fügte sich wenig in amtliche Berufseinteilungen. Anhand von behördlichem Aktenmaterial von der lokalen bis zur staatlichen Ebene diskutiert dieser Vortrag, wie Behörden in landwirtschaftliche Arbeitsverhältnisse und den Arbeitsmarkt eingriffen und im Zuge dessen Hierarchien zwischen Arbeitskräften re/produzierten.
Jessica Richter studierte Sozialwissenschaften sowie European Regional Development und promovierte im Fach Geschichte zum häuslichen Dienst in Österreich (Ende des 19. Jhds. bis 1938). Sie leitet das FWF-Projekt „Landarbeit organisieren“ am IGLR (Web) und ist Vorstandsmitglied von fernetzt.
Moderation: Brigitte Semanek – fernetzt und Institut für Geschichte des ländlichen Raumes – IGLR, St. Pölten
Zugang zum virtuellen Treffen
Link: https://us02web.zoom.us/j/87486011641?pwd=Ri9BWE5ta3drdFRSdTlzQjhxaDhDdz09
Meeting-ID: 874 8601 1641; Kenncode: 526786
Rückfragen: martina.fuchs@univie.ac.at
 

Studientag zum Thema “Tagebuch”, 04.-05.10.2021, Innsbruck und virtueller Raum

Forschungsgruppe Auto_Biographie – De_Rekonstruktionen, Universität Innsbruck (Web)

Zeit: 04.-05.10.2021
Ort: Innsbruck und (tw) virtueller Raum

Die Innsbrucker „Forschungsgruppe Auto_Biographie – De_Rekonstruktionen“ veranstaltet regelmäßig Studientage zu verschiedenen Fragen der Auto/Biografie-Forschung.
Der nächste Studientag dreht sich um das Thema „Tagebuch“ und wird organisiert als Kooperation mit dem Kompetenzzentrum für Regionalgeschichte der Freien Universität Bozen (Web) und dem Forschungsinstitut Brenner-Archiv der Universität Innsbruck (Web).

Programm (Web)

  • Li Gerhalter (Wien): „Einstweilen die ergiebigste und sicherste Quelle“. Tagebücher in der Forschung und in Sammlungen seit 1800 (Web)
  • Marion Ladurner (Bozen): Die Tagebücher der Filomena Prinoth-Moroder. Ein Einblick in das ländliche Bildungsbürger:innentum des Südtiroler Grödentals um 1900 (Web)
  • Heidrun Zettelbauer (Graz): Performances of Belonging. Diaristische Verhandlungen von Geschlecht, Sexualität und NS-‚Volksgemeinschaft‘ bei Gerta Zaczek (1939–1948)
  • Pauline Bögner (Wien): Sexuelle Gewalt im Jahr 1945 als Thema in Tagebüchern von Frauen in Österreich (Web)
  • Michaela Krucsay (Graz): Ein gepflegter Raum für die Erinnerung: Das Tagebuch als Medium professioneller Individuation bei Ethel Smyth (1858–1944) und Hedi Gigler-Dongas (1923–2017)
  • Gertraud Seiser (Wien): Emotionen abreagieren und bearbeiten: Tagebücher in der ethnologischen Feldforschung

Weitere Informationen
Informationen zum Programm, der Anmeldung und dem Sicherheitskonzept der Veranstaltung etc. finden sich auf der Website (Web).
Die „Forschungsgruppe Auto_Biographie – De_Rekonstruktionen“ ist Teil der Forschungsplattform „Center Interdisziplinäre Geschlechterforschung Innsbruck“ (Web).