Monthly Archives: Oktober 2008

Vorträge und Gespräche: Österreicherinnen im KZ Lichtenburg – unbekannte Frauengeschichte, 16.10.2008, Wien

Veranstaltet von der Österreichischen Lagergemeinschaft Ravensbrück und FreundInnen (ÖLGRF)
Zeit: Donnerstag, 16. Oktober, 19 Uhr
Ort: Depot, Breite Gasse 3, 1070 Wien
Unmittelbar nach der Machtübernahme der Nazis wurden die ersten Österreicherinnen in ein bis heute nahezu unbekanntes KZ deportiert: die Lichtenburg in Sachsen-Anhalt. Bis zur Fertigstellung des Frauen-KZ Ravensbrück im Mai 1939 diente es als Frauenlager. Anhand von Biografien ehemaliger Häftlinge und einer österreichischen Aufseherin soll mit der Geschichte des KZ Lichtenburg ein Schlaglicht auf den Beginn der Verfolgung widerständiger und „gemeinschaftsfremder“ Frauen geworfen werden. Zwei Nachkommen dieser ersten Häftlinge werden zudem erläutern, wie die Erinnerung an die Mutter bzw. Großmutter tradiert wurde.
Programm
1. Geschichte und Häftlinge des KZ Lichtenburg – Web

2. Österreichische Häftlinge im KZ Lichtenburg
3. Die Österreicherin Maria Mandl beginnt ihre „Karriere“ als Aufseherin im KZ Lichtenburg – Web

4. Portraits dreier ehemaliger Häftlinge Continue reading

Vortrag Erika Thurner: Frauenerwerbsarbeit in Österreich seit der Zweiten Republik, 21.10.2008, Innsbruck

Im Rahmen der Vortragsreihe „Frauen im 21. Jahrhundert. Bedingungen — Perspektiven — Möglichkeiten“. Eine Kooperation von AK-Frauenreferat/Tirol und dem Büro für Gleichstellung und Gender Studies/Universität Innsbruck
Zeit: Dienstag, 21. Oktober 2008, 19.30 Uhr
Ort: Großer Saal, AK-Tirol, Maximilianstraße 7, 6020 Innsbruck
In ihrem Vortrag „Frauenerwerbsarbeit in Österreich seit der Zweiten Republik“ gibt Erika Thurner einen Überblick über die Entwicklung der Frauenerwerbsarbeit und die ideologischen Auseinandersetzungen darüber seit 1945. Bestimmend für die politische und gesellschaftliche Debatte und prägend für (sozial-)staatliche Strukturen und Entscheidungsprozesse blieb dabei bis heute die geschlechtsspezifische Zuweisung von Beruf und Familie: Dem Mann der Beruf, der Frau die Familie. Öffentlichkeit und Politik blieben dabei selbstverständlich strikt in Männerhänden, so als ob der gesetzlich verordnete Frauenausschluss aus dem Politischen — der mit der Ersten Republik als endgültig überwunden gelten sollte — noch in Kraft wäre.
Die Grundrisse patriarchale Politik sind Continue reading

Konferenz: Politische Partizipation von Frauen im 20. Jahrhundert. Parlamentarierinnen in Westfalen und im Rheinland, 05.12.2008, Münster

LWL-Institut für westfälische Regionalgeschichte, Münster
Zeit: 05.12.2008
Ort: Landeshaus – Sitzungssaal der Landschaftsversammlung -, Freiherr-vom-Stein-Platz 1, 48147 Münster
Deadline/Anmeldung: 14.11.2008
Anlässlich der im Jahre 2008 stattfindenden Jubiläen zur Reform des preußischen Vereinsrechts (1908) und der Einführung des Frauenwahlrechts im Deutschen Reich (1918) möchte sich die geplante Tagung des LWL-Instituts für westfälische Regionalgeschichte mit der Frage beschäftigen, auf welche Weise sich Politikkarrieren von Frauen in der Region Westfalen im 20. Jahrhundert gestalteten.
Seit Anbeginn gehörte das Thema politische Partizipation zu der bedeutsamsten Forderung der in konfessionellen, berufsbezogenen, karitativen und Bildungs-Vereinen organisierten Frauenbewegungen. Der Begriff ‚Partizipation’ umfasste hierbei stets alle Verhaltensweisen von Bürgerinnen, die allein oder in einer Gruppe Einfluss auf allen Ebenen des politisch-gesellschaftlichen Systems ausübten, sowohl innerhalb des konventionell-politischen Bereichs der Parteien und Parlamente wie auch in den sogenannten Vorfeldorganisationen des bereits zu Ende des Kaiserreichs weit entfalteten Vereinswesens. Allerdings wurde das Engagement von Politikerinnen Continue reading

Ausstellungseröffnung: In Geschichte eingeschrieben. Die Sammlung Frauennachlässe an der Universität Wien, 16.10.2008, Wien

Zeit: Donnerstag, 16. Oktober 2008, 19.00 Uhr
Ort: Universitätsbibliothek Wien, Kleiner Lesesaal, Dr. Karl Lueger-Ring 1, 1010 Wien.

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Eine kleine, sorgfältige Auswahl zeigt die Vielfalt und den Reichtum der seit den 1990er Jahren in der Sammlung Frauennachlässe archivierten Quellen.

Einzelne Nachlässe werden ebenso vorgestellt wie Selbstzeugnisse verschiedener Genres: Das Tagebuch einer Achtjährigen ist zu sehen und Schriftstücke der internationalen Friedensbewegung, Feldpost aus den beiden Weltkriegen, Liebesbriefe, zahlreiche Fotografien und vieles mehr.

Die ausgestellten Dokumente und Objekte sind regional breit gestreut, sie verbinden Länder und sogar Kontinente, kommen aus unterschiedlichen Zeiten und sozialen Zusammenhängen.

Die Gestalterinnen demonstrieren die vielfältigen Möglichkeiten der wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit Selbstzeugnissen und möchten zum weiteren Forschen motivieren.

Programm der Eröffnungsveranstaltung

Pressetext mit Downloads

Dauer der Ausstellung: bis 31. Jänner 2009

Vortragsreihe: Framework Gender VI. Frauenforschung zum Nord-Süd-Verhältnis, Oktober-Dezember 2008, Wien

Präsentation und Diskussion aktueller Diplomarbeiten und Dissertationen
Ort und Veranstalterin: Frauensolidarität, Berggasse 7, 1090 Wien
Programm
15. Oktober, 18.30 Uhr: Michaela Krimmer
Frauen in Bewegung: traditionelle Mobilität und erzwungene Flucht bei den Arhuacas Kolumbiens (mit Ausschnitten aus dem Dokumentarfilm „Walking with Cecilia“)
22. Oktober, 18.30 Uhr: Barbara Peichl
Lebenswelten jugendlicher bucharischer JüdInnen in Wien: Identifikationsprozesse und Handlungsstrategien
29. Oktober, 18.30 Uhr: Kathrin Leitner
Domestizierte Khamu-Frauen? Die Auswirkungen von Entwicklungsinterventionen in Laos
5. November, 18.30 Uhr: Irene Bregenzer
Schon wieder Kopftuch? Materielle und ästhetische Aspekte der Kopfbedeckung muslimischer Frauen in Wien
12. November., 18.30 Uhr: Julia Kerschbaumsteiner
Die Möglichkeiten gesellschaftlicher Partizipation von indigenen Frauen in Chiapas/Mexiko
19. November, 18.30 Uhr: Sonja Benyes
Gewalt gegen Frauen in der Türkei
26. November, 18.30 Uhr: Karin Simmer
Das Frauenhaus Maher – ein Weg in die Selbstbestimmung in Indien
3. Dezember, 18.30 Uhr: Aleksandra Kolodziejczyk
Ungewöhnliche Solidaritäten: zum Differenzkonzept der Mujeres Creando in Bolivien

Konferenz: Scham und Schuld. Geschlechter(sub)texte der Shoa, 14.-15.11.2008, Berlin

Graduiertenkolleg „Geschlecht als Wissenskategorie“ Humboldt-Universität zu Berlin
Zeit: 14.-15.11.2008
Ort: Humboldt-Universität zu Berlin
Scham und Schuld konstituieren zentrale Narrationen, in denen die Verbrechen der Shoah erzählt werden. Verhandeln die Überlebenden der Shoah darin ihre traumatischen Leiden, die unabschließbar sind, kursieren auf der Täter/-innenseite vielfältige Erzählungen, welche versuchen, die Shoah zu bannen und/oder in ein nationales, deutsches Motiv verwandeln. Insbesondere die sexuelle Konnotation der Scham spielt hier eine bedeutende Rolle. Der Schwerpunkt unserer Konferenz liegt auf der Betrachtung des Umgangs mit der Shoah und ihrer von Scham und Schuld bestimmten Erinnerung auf der Täter/innenseite. Von Interesse sind hier nicht nur die Gender-Codierungen von Scham und Schuld selbst, die im Erinnern und Verschweigen der Shoah zirkulieren, sondern auch die Frage nach dem ‚Geschlecht’ der als Männer und Frauen schuldig Gewordenen. Welcher Zusammenhang besteht zwischen Continue reading

Vortrag Barbara Schaff: Love Actually – Liebe als Episode in der zeitgenössischen Populärkultur, 08.10.2008, Wien

IWK-Reihe: Feministische Theorie und Gender Studies
Zeit: 8.10., 18.30 Uhr
Ort: IWK: 1090 Wien, Berggasse 17
Als typisch postmoderne Lebensform beschreibt Zymunt Bauman den Tourismus: Der Tourist ist dem Sammeln von Erfahrungen an Orten verpflichtet, an denen er fremd bleibt. Ähnliches lässt sich auch für postmoderne Liebesformen sagen. In den flüchtigen, unsteten Bindungen der spätkapitalistischen Konsumgesellschaft, von Bauman als „liquid love“ bezeichnet, verpflichten sich die ProtagonistInnen zwar dauerhaft der romantischen Liebe, nicht mehr jedoch dem/der PartnerIn und bleiben, ähnlich wie der/die TouristIn, ortlos. Anhand von zeitgenössischen Film- und Literaturbeispielen zeigt der Vortrag, wie dieses Prinzip in Form der episodischen Reihung von Beziehungen auf die Darstellung postmoderner Liebe als serielle Monogamie hin funktionalisiert wird. Continue reading

fiber:diskursschiene 2008: vienna calling : geh doch nach berlin, 09.10.2008, Wien

Wann: Donnerstag, 9. Oktober 2008, 20:00 Uhr
Wo: VBKÖ, Maysedergasse 2, 4. Stock, 1010 Wien
An diesem Abend der fiber:Diskursschiene werden in realen Begegnungen nicht nur die Grenzen vieler gedruckten Seiten überschritten, sondern auch nationale. Anknüpfend an das nächste fiber-Schwerpunktthema („Utopie“) denken wir hier an einen Ort, der von außen betrachtet als Ideal wahrgenommen wird, ein Schlaraffenland, ein utopisches Anderes. Utopie als Triebfeder und Utopie als Träumerei! Kreativ und aktiv oder pessimistisch und resignativ! Was liegt Wien da näher als … Berlin?
Menschen, die queer-/feministisch, politisch aktiv sind, sind eingeladen sich zu präsentieren und mit uns zu diskutieren. Wir wollen Einblicke erlangen, verschiedene Möglichkeiten vorstellen, austauschen Continue reading

Tagung: Neue Feminismen – alte Ungleichheiten? Gesellschaftsanalyse – linke Diskurse – Gender-Interventionen, 17.-18.10.2008, Berlin

Zeit: 17.-18.10.2008
Konferenzort: Rosa-Luxemburg-Stiftung, Münzenberg-Saal, Franz-Mehring-Platz 1, 10243 Berlin
Anmeldung bis zum 10. Oktober 2008
Die Ökonomisierung öffentlichen wie privaten Lebens, die radikale Durchsetzung des Marktprinzips bis in die letzten Lebensbereiche hinein, wie auch entsprechende Wandlungen des individuellen Selbst zeigen: Die Ausformungen neoliberaler Politik sind keineswegs so geschlechtslos, wie sie in der öffentlichen Rede oft dargestellt werden. Im Gegenteil, sie sind vergeschlechtlicht und wirken vergeschlechtlichend. Gleichzeitig handelt es sich entsprechend eines neuen normativen Imperativs, wonach es keine Ungleichheit per Geschlecht (mehr) gibt, um unsichtbar gemachte Ungleichheiten.
Im Mittelpunkt der Tagung stehen neue Formen von Geschlechterdiskriminierung und Ungleichheitserfahrungen per Geschlecht. Wie ordnen sich die »Neuen Feminismen« und öffentlich vermittelten Geschlechterbilder hier zu? Sind sie eine adäquate Antwort auf die Alltagsrealität Continue reading

Ausstellungseröffnung „Stadt und Frauen. Eine andere Topographie von Wien“, 23.10.2008, Wien

Wienbibliothek im Rathaus (Web)

Zeit: 23. Oktober 2008, 19.30 Uhr
Ort: Wienbibliothek im Rathaus, 1010 Wien, Lesesaal und Ausstellungskabinett (Eingang: Lichtenfelsgasse, Stiege 6, Glaslift, 1. Stock)

Wenn wir uns durch den öffentlichen Raum der Stadt bewegen, dann ist unser Wahrnehmungshorizont ein gegenwärtiger. Die Schichten der Vergangenheit sind in unterschiedlicher Weise im Gegenwartsraum präsent. Straßennamen, Platznamen, Denkmäler, Statuen, Gedenktafeln – die kollektive Erinnerungsorientierung ist zu einem großen Teil männlich geprägt. Wir kennen Mozarts Wohnungen oder Beethovens Übersiedelungen, doch Rosa Mayreders Übersiedelungen, Elise Richters Wohn- und Arbeitsorte, Betty Paolis Lebens- und Schreibsituation oder Margarete Schütte-Lihotzkys Wohnung wie Atelier sind an der Oberfläche nicht oder nur wenig präsent. Wir sprechen fließend von der Grillparzer-Wohnung, die jedoch eigentlich die Wohnung der Schwestern Fröhlich war, nach denen wiederum ein Gemeindebau benannt wurde.
Die Ausstellung „Frauen in Wien. Eine andere Topographie von Wien“ versammelt knapp 300 Kurzbiografien, die topografisch verankert sind. So erweisen sich Continue reading