Kammer für Arbeiter und Angestellte für Wien
Zeit: 03.-04.11.2016
Ort: Technisch Gewerbliche Abendschule, Plösslgasse 13, 1040 Wien
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Der herrschende wissenschaftliche Diskurs über Migration ist in den letzten Jahren zunehmend in Kritik geraten. Vor allem Migrationsforschung als politische Auftragsforschung – so der zentrale Vorwurf – würde Migration vielfach als Problem darstellen und somit bestehende gesellschaftliche Ungleichheitsverhältnisse weiter verfestigen. Um solchen Tendenzen entgegenzuwirken und emanzipatorisch-kritische Ansätze in der politischen Auftragsforschung zu fördern, beschritt die AK Wien im Frühjahr 2016 einen bislang ungewöhnlichen Weg. Statt WissenschaftlerInnen mit der Beantwortung spezifischer Forschungsfragen zu betrauen, lud sie kritische MigrationsforscherInnen dazu ein, ihrerseits relevante Fragen zum Thema „Migration“ zu formulieren.
Es langten schließlich zahlreiche Beiträge ein, die etabliertes Wissen über Migration hinterfragen und Alternativen zur gängigen Migrationsforschung aufzeigen. In der Veranstaltung wird eine Auswahl der Beiträge präsentiert, die sich sowohl an ein wissenschaftliches als auch nicht-wissenschaftliches Publikum richten: Zwei Tage lang diskutieren namhafte PolitologInnen, SoziologInnen und BildungswissenschaftlerInnen, wie progressive Migrationsforschung in Österreich gestaltet werden könnte.
Im Fokus stehen vor allem die Chancen, die sich aus dem Zusammenwirken von kritischer Migrationsforschung und Politik ergeben könnten. Das Ziel der Veranstaltung ist es, neue Wege und Strategien für innovative politische Auftragsforschung auszuloten. Die präsentierten Beiträge eröffnen schließlich viele unerwartete Blickwinkel und weisen in die Richtung eines konstruktiven Umgangs mit Migration in der heutigen Gesellschaft.