Monthly Archives: September 2017

Symposion: Vertreibung und Vernichtung. Neue quantitative und qualitative Forschungen zu Exil und Holocaust, 25.-26.09.2017, Wien

Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes (DÖW) (Web)
Zeit: 25.-26.09.2017
Ort: Altes Rathaus, Wipplingerstraße 6-8, 1010 Wien

  • Detailliertes Programm (Web)

Seit vielen Jahren bearbeitet das DÖW die Vertreibung, Verfolgung und Ermordung der österreichischen Jüdinnen und Juden in Form von wissenschaftlichen Forschungen wie auch von Dokumentationsprojekten. Mit dem 2014 bis 2017 durchgeführten Projekt „Vertreibung und Vernichtung“, das die seit 2009 laufenden Exil-Projekte des DÖW mit dem Projekt der „Namentlichen Erfassung der österreichischen Holocaustopfer“ vernetzte sind für die aufgrund der „Nürnberger Gesetze“ als Jüdinnen und Juden Verfolgte Fragen zum sozialen Beziehungsgefüge, zur Geschichte der Vertreibung und Vernichtung und zum späteren Schicksal dieser quantitativ größten Gruppe von NS-Opfern, die auch dem größten Vernichtungsdruck ausgesetzt war, zu beantworten und eine sozialstrukturelle Analyse sowie eine kollektivbiographische Annäherung möglich.
Zum Abschluss des Projektes präsentiert das DÖW die Ergebnisse seiner langjährigen Forschungsarbeiten und möchte sie mit der aktuellen Holocaustforschung kontextualisieren. Darüber hinaus wird ein Ausblick auf die künftigen Forschungsvorhaben des DÖW im Bereich der Holocaustforschung gegeben.

„Tag des Denkmals 2017“, Motto: „Heimat großer Töchter“: Führungen und Präsentationen der Österreichischen Museen und Kultureinrichtungen, 24.09.2017

Österreichische Museen und Bundesdenkmalamt (Web)
Zeit: Sonntag, 24. September 2017
Alle Standorte und ihre Veranstaltungen in Österreich (Web)
Alle 67 Standorte und ihre Veranstaltungen in Wien (Web)

  • Arena Wien: Der Kulturverein wird 40: Ausstellung und Theateraufführung (Web)
  • Billrothhaus: Gesellschaft der ÄrztINNEN? – Frauen der Wiener Medizingeschichte (Web)
  • Belvedere – Winterpalais: Einziger Trost meiner Seele und meines Herzens: Marie Casimire d’Arquien (Web)
  • Hofburg – Kronprinzessinnen- Appartements: Das Appartement der Kronprinzessin Stephanie von Belgien (Web)
  • Hofburg – Fotoausstellung: Elfriede Mejchar: Fotografin der Nachkriegszeit (Web)
  • Hofburg – Die Wiener Hofburgkapelle: Frauen und Musik in der Hofburgkapelle (Web)
  • Irakische Botschaft: Palais Larisch-Mönnich: Von Gräfin Larisch-Mönnich bis Prinzessin Puabi (Web)
  • Römermuseum: Vindobonas Frauen (Weitere Infos: siehe PDF)
  • Römermuseum: Archäologische Weibsbilder. Innenstadt-Führung (Anmeldung erforderlich: siehe PDF)
  • Waschsalon Karl-Marx-Hof: Die Frauen im Roten Wien (Web)
  • Weitere Standorte (Website)

 

Vorankündigung: Buchpräsentation: Vida Bakondy: Montagen der Vergangenheit Flucht, Exil und Holocaust in den Fotoalben der Wiener Hakoah-Schwimmerin Fritzi Löwy (1910-1994), 30.11.2017, Wien

9783835330948lWienmuseum und Sammlung Frauennachlässe (Web)
Zeit: 30.11.2017
Ort: Wienmusuem
Weitere Informationen zum Programm folgen
Zum Buch: Mitte der 1990er Jahre tauchten auf einem Flohmarkt bei Wien Fotoalben und ein paar lose Albumblätter auf, die aus dem Besitz der österreichischen Schwimmlegende Fritzi Löwy (1910–1994) stammten. Jene zwei Alben, die Löwy nach ihrer Rückkehr aus dem Exil erstellt hatte, stehen im Mittelpunkt des Buches. Sie sind der Erinnerung an ihre eigene Flucht vor der NS-Verfolgung sowie dem Gedenken an Familienmitglieder, Freunde und Freundinnen gewidmet, die im Holocaust ermordet wurden oder im Exil über die ganze Welt verstreut waren.
Die Historikerin Vida Bakondy diskutiert Potenziale und Grenzen von Fotoalben als historische und biografische Quellen sowie als spezifisches Erinnerungsmedium – mit dem Fokus auf Continue reading

Ausstellung: «Mädchen, geh in die Schweiz und mach dein Glück!» Deutsche Hausangestellte in der Schweiz, Laufzeit bis 31.10.2017, Lörrach, Schweiz

Haushaltungsschülerinnen 1917; C Sammlung Frauennachlässe an der Univeristät Wien [Zum Vollbild und Vergrößern anklicken]Dreiländermuseum Lörrach (Web)

Laufzeit bis 31. Oktober 2017
Ort: Dreiländermuseum Lörrach, Schweiz

Bis in die 1960er-Jahre hatten viele Schweizer Familien weibliche Hausangestellte, die aus Deutschland oder Österreich in die Schweiz gekommen waren. Die Ausstellung beleuchtet ihre Lebenswege. Aus welchen sozialen Milieus stammten die Frauen? Welche Beweggründe veranlassten sie fortzugehen? Wie sah ihr Arbeitsalltag in schweizerischen Privathaushalten und Gastwirtschaften aus? Wie wirkte die – auf Abwehr und Kontrolle gerichtete – eidgenössische Ausländergesetzgebung auf die Lebensbedingungen der zuwandernden Frauen? Machten sie in der Schweiz ihr Glück? Die Ausstellung begleitet fünf «Schweizgängerinnen» entlang ihrer wichtigsten Lebensstationen. Zahlreiche autobiografische Berichte, Briefe, Tagebücher und Fotografien eröffnen Einblicke in den Alltag deutscher «Dienstmädchen» in der Schweiz. Es wird deutlich, wie die «deutschen Dienstmädchen» aufgrund ihrer Herkunft, ihres Geschlechts und ihrer Berufstätigkeit zur Projektionsfläche schweizerischer Überfremdungsängste wurden. Continue reading

Workshop: Socialist Masculinities. Men in Eastern Europe – Ruptures, Transformations, and Continuities in the 20th Century, 15.-16.09.2017, Paris

Programme_keyser.inddEcole des hautes études en sciences sociales (EHESS), Centre d’étude des mondes russe, caucasien et centre-européen (CERCEC); Coordination: Peter Hallama (PDF)
Venue: EHESS Paris
Time: 15-16 September 2017
Programm (PDF)
The international workshop aims to gather scholars working on socialist masculinities in Central and Eastern Europe. The main objectives are to reconsider the state of the art and discuss new ways for writing a history of masculinities under socialism. The organizers wish to engage in a transdisciplinary discussion, involving historians, sociologists, anthropologists, demographers, art historians, political scientists, and scholars from neighbouring fields of research. The central questions of the workshop are:

  • Which role were men and fathers to play in the construction of a „new“ socialist family?
  • How where masculinities transformed in socialist movements and state-socialist countries?

The workshop is interested, on the one hand, in the ideologies and the utopian reflexions of the place of men in a future communist society. On the other hand, it aims at questioning the everyday life of socialist men and fathers, as well as the everyday life of men and fathers living under socialism. Read more … (PDF)

Buchpräsentation: Soshana. Die Tagebücher, 13.09.2017, Wien

b.33185-1_soshana_-_a_worlds_collectorÖsterreichische Nationalbibliothek (Web)
Zeit: 13.09.2017, 19.00 Uhr
Ort: Oratorium der ÖNB, Josefsplatz 1, 1010 Wien
Die Künstlerin Soshana wurde 1927 in Wien als Susanne Schüller geboren. Schon in frühen Jahren begann sie zu malen. Ihre Familie flüchtete nach dem „Anschluss“ Österreichs an Hitler-Deutschland 1938 über die Schweiz nach Paris und später nach England. 1941 konnte Susanne Schüller mit einem der letzten Passagierschiffe, das im Zweiten Weltkrieg über den Atlantik fuhr, in die USA übersetzen, wo sich ihre verstreute Familie schließlich wiedertraf. Ihre künstlerische Laufbahn führte Soshana nach 1945 rund um die Welt, zu ihren zahlreichen Künstler-Freunden zählte u.a. Alberto Giacometti, ihre Tagebücher dokumentieren diese vielen Stationen.
Das Buch „Soshana. Die Tagebücher“ ist eine Sammlung von Reiseberichten, persönlichen Anekdoten und philosophischen Gedanken, die in der Österreichischen Nationalbibliothek verwahrt werden. Originalobjekte ihrer Reisen können exklusiv an diesem Abend vor Ort besichtigt werden. Weiterlesen … (Website)

Eröffnung der Foyer-Ausstellung »BLITZLICHTER« Das Populärkulturelle Archiv der Wienbibliothek , 07.09.2017, Wien

wienbibliothek-veranstaltung2017-eroeffnung-blitzlichter-poparchivWienbibliothek im Rathaus (Web)
Zeit: Do., 7. September 2017, 19:00 Uhr
Ort: Lesesaal der Wienbibliothek im Rathaus, 1010 Wien, Eingang Lichtenfelsgasse, Stiege 6 (Glaslift), 1. Stock, 1010 Wien
Seit 2015 baut die Wienbibliothek kontinuierlich das Pop(ulär)kulturelle Archiv auf. Gesammelt werden Vor- und Nachlässe sowie Konvolute an Materialien von zeitgenössischen Musikschaffenden aus Wien. Vorläufer und Grundlagen waren die Übernahme der Sammlung von Stefan Weber 2002, die laufende Sammeltätigkeit im Bereich der Populärkultur in den fünf Sammlungen der Wienbibliothek sowie die Kooperation mit den Herausgebern der Publikation »WienPop. Fünf Jahrzehnte Musikgeschichte, erzählt von 130 Protagonisten«, die 2013 im Falter Verlag erschienen ist.
Die Ausstellung »Blitzlichter« zeigt erstmals eine Auswahl an Materialien der neu übernommenen Musiker/innensammlungen. Zu sehen sind Fotos, Flyer, Plakate, Songtexte, Programme, Pressestimmen, Korrespondenzen sowie persönliche Dokumente der Band »Bambis«, des Bluesmusikers Al Cook, der Band »Geduldig un Thimann«, des Liedermachers Sigi Maron, des Schlagzeugers Rudi Staeger, der Bands »Graf Hadik und Chuzpe«, der Frauenpunkband »a-gen 53« sowie Teile des Konvoluts an Flyern und Plakaten von Conny de Beauclair.
Die Wienbibliothek bietet … weiterlesen (Website).

Vortrag: Antje Schrupp: Frauen in der Ersten Internationale. Nicht Marxisten und auch nicht Anarchisten, 09.09.2017, Wien

Anarchistische Bibliothek und Archiv Wien (Web)
Ort: Anarchistische Bibliothek und Archiv Wien, Lerchenfelderstr. 124-126, 1080 Wien, Hof 3
Zeit: Sa., 09. September 2017, 14:00 Uhr
Das Verhältnis zwischen Frauen- und Arbeiterbewegung war von Anfang an kompliziert. Zwar hatte das Verhältnis der Geschlechter noch in vielen frühsozialistischen Bewegungen eine Rolle gespielt, doch schon bald standen sich beide feindlich gegenüber. In der Arbeiterbewegung gewannen gegen Mitte des Jahrhunderts antifeministische Vorstellungen die Oberhand, etwa der Proudhonismus mit seiner Idee von der Minderwertigkeit der Frauen oder auch die Vorstellung, das Geschlechterverhältnis sei lediglich ein „Nebenwiderspruch“.
Als 1864 die Erste Internationale gegründet wurde, wurde sie von bürgerlichen Frauenrechtlerinnen als dezidiert antifeministische Organisation wahrgenommen. In diesem Konflikt nahmen feministische Sozialistinnen eine besondere Rolle ein: Sie versuchten, das Auseinanderdriften dieser beiden Bewegungen zu verhindern, indem sie die Perspektive der Geschlechterdifferenz in die Arbeiterbewegung hineintrugen.
Viele ihrer Ideen sind bis heute aktuell und stellen Continue reading

Der Erste Weltkrieg in Selbstzeugnissen – Auszüge aus Beständen der Sammlung Frauennachlässe Nr. 113: Briefe von Elisabeth Podpera aus Wien an ihren Sohn Viktor, 5. bis 18. September 1917, Wien

1917 09 05Elisabeth Podpera (geb. 1865) betrieb eine Wäscherei in Wien-Simmering. Das Unternehmen führte sie als Witwe alleine. Von der Feldpost-Korrespondenz mit ihrem Sohn Viktor („Wiki“, geb. 1896) sind drei Briefe erhalten, die sie im September 1917 geschrieben hat. Er war zu der Zeit in der Tragtierreserve der Mannschaftsersatzabteilung der 7. A. K. eingesetzt. In ihren langen Briefen beschrieb die 52-jährige Wienerin detailliert ihre aktuelle Einkommens- und Versorgungssituation. Sie schilderte das Befinden der Haus- und Nutztiere und legte auch geschäftliche Entscheidungen dar. Dabei ging es u.a. um die Frage, ob sie ein aus dem Militärdienst ausgemustertes Pferd kaufen sollte. Gleichzeitig sprach sie an, wie offen sie ihrem Sohn über ihre Sorgen schreiben könne.

5. September 1917
[zweites Blatt geschrieben auf vorgedrucktem Rechnungspapier]
Lieber Wiki
Mit Herzlichen grüßen beginne ich das Schreiben in Hofnung das Dich es gesund antrefen wird was uns betrift sind wir noch alle gesund ich habe dir schon lange versprochen ich schreibe und kome nicht dazu jeden Sontag ist immer was bei uns diesen Sontag war der Pepi Onkel bei uns dan bin ich ins Kino gegangen so kom auch nicht dazu also […] wirst villeicht doch einen Urlaub bekommen wen Du komen möchtest so wäre für etwas schon gesorgt wir haben jetzt für uns Brod weiß für Franzi u. Fani [die Geschwister des Empfängers] haben wir zu schlak karten [vermutlich Zuschlagkarten] bekomen so wäre schon genug auch haben wir von der W. das Erdäpfl Fuhrwerk dah bringd der Franzi sovil zu Haus was wir brauchen so ist etwas in Haus aber dafür habe ich jetzt gar kein Schmalz wie auch kein Kernfet ich weis nicht mit was ich kochen sol dan stel dir for die kleinen Schweinll [Ferkel] die was ich gehabt habe wie du zuhaus warst 8 Stük sind ale krank sind auch schon bis auf 3 hinworn [verendet] auch die sind nicht zum erhalten haben auch ale den Durchvall kanst Dir denken was ich wieder zum anschaun habe wis noch 6 waren häte ich 200 K bekommen, ich wollte 240“ gab es nicht her dan komt gar [niemand] aber die ersten 2 haben nicht die Krankheit sonst hätte ich wol um jede Preis hergeben dan haben die mit diesen Zeik [Zeug] angefank jetzt ist das ganze Geld verloren wie ich sag ich kann Dir keinen antren Brief schreiben als so eine immer lauder verlust dan fragst ob ich den H. zallen kann das kann ich schon aber sonst kann ich Dich nicht als lauder [Perzent] wir müssen nur Arbeiten für antere und wir bleibt gar kein Heller mit dem Hassen [Kaninchen] hat nur die Graue Junge die {antre} was zu früh Continue reading