Ort: Werkbundarchiv – Museum der Dinge, Berlin
Zeit: 12.-13.03.2020
Museen genießen hohe Glaubwürdigkeit: Ihnen wird das Potenzial zugeschrieben, Werte wie Vielfalt, Teilhabe und Offenheit in einer Gesellschaft zu stärken. Historisch allerdings treten Museen eher als Repräsentanten normativer Werte hervor. Sammlungen und Ausstellungen spiegeln in aller Regel patriarchale, binäre und heterosexuelle Geschlechterordnungen. Was aber ist mit Lebensweisen und Identitätskonstruktionen jenseits dieser ,heterosexuellen Matrix‘? Wenn Museen tendenziell heteronormative Bilder zeichnen, stellt sich die Frage nach Gegenentwürfen!
Im Workshop werden Möglichkeiten beleuchtet, queere Inhalte in Museen zu verankern. Die Teilnehmer/innen betrachten Wege einer Pluralisierung von Narrativen und diskutieren offene Fragen: Wie werden Geschichten lesbischer, schwuler, trans-, bi- und intersexueller Akteurinnen einbezogen, dokumentiert, erforscht, dargestellt und vermittelt? Wie lassen sich Bilder von hegemonialer Männlichkeit und Weiblichkeit in Sammlungen und Ausstellungen aufbrechen? Welche alternativen Wissensbestände gibt es und welche Grenzen zeigen sich? Welche Auseinandersetzungen ermöglicht ein intersektionaler Fokus und wie verändert sich mit ihm die Beziehung zwischen Publikum und Museum?
In einem Wechsel von Theorie und Praxis werden das Feld queerer Museumsarbeit gesichtet und Qualitäten, Herausforderungen und Potenziale gendersensiblen Sammelns, Ausstellens und Vermittelns ausgelotet.
Programm (als PDF)
Referent/innen
- Yasmina Bellounar, Pädagogin und Kuratorin, Jugend Museum Schöneberg, Berlin (D)
- Andrea Günther, Wissenschaftliche Mitarbeiterin lab.Bode – Initiative zur Stärkung der Vermittlungsarbeit in Museen, Staatliche Museen zu Berlin (D)