AK Geschlechtergeschichte der Frühen Neuzeit und Akademie der Diözese Rottenburg-Stuttgar; Claudia Opitz und Monika Mommertz (Web)
Ort: 24.-26.10.2024
Zeit: Stuttgart
Einreichfrist: 15.04.2024
Das Thema der Tagung ist ebenso breit angelegt wie aktuell: Es geht um Migration in der Frühen Neuzeit aus geschlechtergeschichtlicher Sicht. Gefragt wird nach den durch Geschlecht geprägten Prozessen des Aus- und Einwanderns, nach Wanderungsbewegungen von Einzelnen, familiären oder anderen Personenverbänden, die sich, ob zeitweilig oder endgültig, ob freiwillig, aus Not, unter Gewaltandrohung oder unter Zwangsregimen erfolgend, auf unterschiedlich markierte Menschen je anders auswirkten und Handlungsmöglichkeiten wie Diskurse prägte.
Versteht man unter Migration zunächst das Aus- und Einwandern von Menschen im weitesten Sinn, so fallen darunter alle solchen Wanderungsbewegungen von Einzelnen, familiären oder anderen Personenverbänden, die sich teils zeitweilig (etwa während der „Lehr- und Wanderjahre“), vor allem aber längerfristig oder gar endgültig „in die Fremde“ begaben. Junge Männer, die sich als Söldner in „Fremde Dienste“ begaben – und dort ggf. auf dem Schlachtfeld umkamen , zählen dazu ebenso wie junge Frauen, die sich aus ihren Dörfern in die Städte aufmachten, um dort Arbeit und Auskommen zu finden. Noch endgültiger war die Migration (hoch-)adliger junger Damen, wenn sie im Rahmen dynastischer Ehepolitik an geographisch oft weit entfernte Höfe verheiratet wurden und damit weit gespannte Beziehungsnetze ausbauten.
Auch die zahlreichen ganz anders gelagerten und oft noch weiträumigeren Wanderungsbewegungen, nicht zuletzt die sog. „europäische Expansion“ seit dem 16. Jhd. insbesondere in die beiden Amerikas, betrafen nicht nur erobernde Männerhorden und Söldnertrupps auf der Jagd nach reicher Beute, sondern vielfach auch Frauen (und Kinder), die jenen Truppen folgten oder die, etwa als Angehörige der „Pilgrim Fathers“, dabei halfen, ein „neues Jerusalem“ in der Neuen Welt zu schaffen. Viele waren Flüchtende – Religionsflüchtlinge, wie wir sie zu vielen tausenden in den drei Jahrhunderten zwischen Reformation und Aufklärung in Europa finden, seien dies Jüdinnen und Juden, Protestant:innen oder auch Angehörige anderer verfolgter Konfessionen; viele flohen vor Krieg, Zerstörung oder der Pest. Dazu kommt die Zwangsmigration jener Millionen aus Afrika verschleppten Frauen, Männer und Kinder, die … weiterlesen und Quelle (Web).