Vortrag Gabriela Walterspiel: Das „zweite Geschlecht“ und das „Dritte Reich“, 19.06.08, Wien

Vortrat im Rahmen der Reihe „Gender Issues“ der Studienvertretung Politikwissenschaft der Universität Wien
Ort: Archiv der sozialen Bewegungen Wien, Adresse: Wipplingerstr. 23 (Im Treppenabgang Richtung Tiefer Graben), 1010 Wien
Zeit: 19.06.2008 , 20:00h
Was passiert, wenn Frauen sich als Frauen denken und den Nationalsozialismus begreifen wollen? Worin liegt der Grund für die Kapitulation der bürgerlich-demokratischen Frauenbewegung vor dem Nationalsozialismus? Die Versöhnung von Kapital und Arbeit im als „Führer“ personifizierten faschistischen Souverän bedeutet, dass er die Arbeiterklasse von ihrer bisherigen politischen und ökonomischen Vertretung enteignet, um sich die Arbeit anzueignen – und er tut dies mit dem Versprechen von „Gemeinnutz vor Eigennutz“, „Anerkennung des Werts der einfachen Arbeit“ und Vollbeschäftigung. Die Arbeiterbewegung zerschlägt er und transformiert sie zur deutschen Arbeitsfront, um sich das Geheimnis der mehrwertschaffenden Arbeit unmittelbar anzueignen.
Die Frauenbewegung zerschlägt er und transformiert sie zur Reichsfrauenschaft, um sich das Geheimnis der Produktion und Reproduktion des wehr- und arbeitsfähigen Lebens anzueignen. Rigide entlarvt er das Wesen der Arbeiterbewegung als Kult der Arbeit und das der Frauenbewegung als Kult der fruchtbaren Natur. Indem er den Schein der Arbeiter- wie Frauenbewegung zerstört, eignet er sich das Wesen der Arbeit und das der Weiblichkeit an.
Gabriela Walterspiel gehört zur Initiative Sozialistisches Forum in Freiburg. Website

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