Vortrag – Christine Klapeer in Salon Adelheid, 29.01.2009, Innsbruck

Randzonen staatsbürgerlicher Intelligibilität: Der lesbische Körper als Staats/Bürger/Körper
Christine Klapeer stellt in ihrer Präsentation einzelne Teile und Thesen ihrer noch laufenden Forschungsarbeit zu „lesbischer Staatsbürgerinnenschaft“ zur Diskussion. Sie analysiert neuzeitliche Staats(bürgeschafts)theorien und besonders die darin enthaltene vergeschlechtlichte und sexuelle Körpermetaphorik und zeigt, wie diese wesentlich daran beteiligt waren, nur eine bestimmte geschlechtlich-sexuelle und körperliche Seinsweise als „denkbar“ möglichen Modus einer Staatsbürgerexistenz zu erschaffen. Nicht mehr die unterschiedlichen Diskriminierung von Lesben steht daher im Zentrum ihrer Analyse, sondern die Kriterien des Einschlusses selbst werden als Kriterien der Staatsbürger-Intelligibilität in einer ideengeschichtlichen Analyse rekonstruiert. Als Aktivistin in unterschiedlichen feministischen, lesbisch-feministischen und queeren Kontexten ist sie besonders an einer Auseinandersetzung und Anbindung an die politische Praxis interessiert, da Heteronormativität hier nicht nur als zu theoretisierendes Herrschaftsverhältnis erscheint, sondern als ganz unmittelbar wirkendes Gewaltverhältnis erfahrbar wurde/wird.
Christine Klapeer ist feministische Politikwissenschafterin und arbeitet derzeit als „freie“ Universitätslektorin an den Universitäten Wien und Graz.
Die Veranstalterinnen des Salon ADELHEID:
Das ArchFem ist ein feministisches Projekt, das mit der Archivierung von Materialien zur FrauenLesbenBewegungsgeschichte in Tirol dem gesellschaftlich-kollektiven Vergessen entgegenwirkt und das Wissen und Handeln von Frauen sichtbar macht. Mit unterschiedlichen Formen feministischer Bildungs- und Kulturarbeit bieten wir Orte der kritischen Auseinandersetzung zu frauenspezifischen, feministischen Themen und gestalten politische Aktionen/Interventionen in Kooperation mit anderen Initiativen und Projekten.
Bereich Gender Studies an der Universität Innsbruck
Die Einrichtung des Projekts „Interfakultäre Koordinationsstelle für feministische Forschung und Lehre“ an der Universität Innsbruck 1999 ging auf die engagierte Initiative von Wissenschaftlerinnen zurück. Erste Aufgabe war, die vielfältigen feministischen Initiativen im Bereich der Lehre zu koordinieren und einen fixen Rahmen dafür zu entwickeln.
Mit Jänner 2003 wurde das Büro für Gleichstellung und Gender Studies als universitäre Einrichtung verankert. Der Bereich Gender Studies wirkt nun in drei Ebenen: Weiterentwicklung der feministischen / geschlechterspezifischen Lehrangebote, Unterstützung von fachübergreifenden einschlägigen Veranstaltungen und Aktionen, Förderung von Frauen in der Wissenschaft (Studentinnen und Wissenschafterinnen).
Mehr dazu: http://www.uibk.ac.at/leopoldine/gender-studies/
Die bisherigen Termine und Themen:
http://www.uibk.ac.at/leopoldine/gender-studies/veranstaltungen/adelheid.html

Mag.a Elisabeth Grabner-Niel
Büro für Gleichstellung und Gender Studies / Bereich GENDER STUDIES
Universität Innsbruck
Innrain 52, A-6020 Innsbruck
elisabeth.grabner-niel[at]uibk.ac.at
http://uibk.ac.at/frauenbuero/gender-studies

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