CfP: Familienkonstellationen aus interkultureller Perspektive (Event: Freiburg, 03/2010); DL: 30.10.2009

Prof. Dr. Michaela Holdenried/ PD Dr. Weertje Willms, Deutsches Seminar II, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg

Zeit: 22.03.-24.03.2010
Ort: Freiburg im Breisgau
Deadline: 30.10.2009

Ausgangspunkt dieser interdisziplinären Tagung ist eine auffällige Beschäftigung mit dem Thema Familie in verschiedenen diskursiven Bereichen unserer Gesellschaft (Medien, Politik, Literatur) in den letzten Jahren. Dies kann als ein Hinweis darauf gedeutet werden, dass erstens Konstellationen, Funktionen und Bedeutungen von Familie in einem Wandel befindlich sind und dass zweitens eine große Verunsicherung in Bezug auf die sich verändernde Familie und ihren Stellenwert für das Individuum und die Gesellschaft herrscht.

Dieser Befund gilt umso mehr für diejenigen Familien, in denen interkulturelle Konstellationen eine Rolle spielen. Hier stehen die Konstrukte und Vorstellungen der jungen Generation mit denen der Eltern- und Großelterngeneration im Konflikt. Dabei entstehen verschiedene Oppositionen, wie moderne vs. traditionelle Werte, westliche vs. östliche, christliche vs. islamische, akademische vs. proletarische usw. Außerdem werden in den interkulturellen Familien die Rollen und Konstrukte von Männern/Männlichkeit und Frauen/Weiblichkeit in brisanter Weise neu verhandelt, geht doch der familiäre Wertewandel einher mit einer Veränderung der Gender-Konstrukte.

Die Literatur und andere künstlerische Produkte (Film, Fotographie usw.) in ihrer Funktion als Interdiskurse greifen diese Themen auf, sie verändern oder zementieren sie, schaffen aber auch eigenständig neue, welche wiederum in den gesellschaftlichen Diskurs eingespeist werden.

Um dem Wandel von Familienkonstellationen aus der interkulturellen Perspektive und ihren Bedeutungen und Funktionen für die Individuen und die Gesellschaft nachzugehen, sollen auf der Tagung verschiedene Disziplinen ins Gespräch miteinander kommen (alle Geistes- und Sozialwissenschaften, gerne auch VertreterInnen anderer Fachrichtungen). Die Beiträge sollen sich entweder auf den Wandel von Konstellationen/Bedeutungen/Funktionen der Familie konzentrieren (diachrone Perspektive) oder einzelne Aspekte in ihrer synchronen Bedeutung eingehender beleuchten oder einzelne Aspekte aus einem komparatistischen Blickwinkel untersuchen.

Die Organisatorinnen laden WissenschaftlerInnen aller Fachrichtungen, die Interesse haben, einen Beitrag zu der Tagung zu leisten, dazu ein, ein kurzes Exposé (ca. 200 Zeichen) per E-mail an Michaela.Holdenried#germanistik.uni-freiburg.de und Weertje.Willms#germanistik.uni-freiburg.de zu schicken. Wir empfangen die Vorschläge gerne bis zum 30. Oktober 2009.

Folgende Themenschwerpunkte könnten auf der Tagung behandelt werden:

  • Identitätsbildung innerhalb und außerhalb der Familie
  • Die Bedeutung einzelner Familienmitglieder
  • Auseinandersetzungen zwischen den Generationen
  • WeiblichkeitskonstrukteMännlichkeitskonstrukteinnerhalb der Familie im Wandel
  • Die Bedeutung von Flucht, Vertreibung, Tötung, Folter, Exil, Emigration, Integration, reduzierten oder auseinander gerissenen Familien
  • Die Bedeutung der Sprachen
  • Der Stellenwert der interkulturellen Familie in Gesellschaft und Medien
  • Der Vergleich mit Familien, in denen keine interkulturelle Konstellation vorliegt
  • Der Vergleich mit interkulturellen Familienkonstellationen in anderen Ländern

Kontakt:
Pof. Dr. Michaela Holdenried
PD Dr. Weertje Willms
Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
Deutsches Seminar II
Platz der Universität 3
79085 Freiburg i. Br.

Weertje.Willms#germanistik.uni-freiburg.de
Michaela.Holdenried#germanistik.uni-freiburg.de

URL zur Zitation dieses Beitrages: http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/termine/id=11999

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