Symposium: Exilforschung heute – Positionen, Fragestellungen, Perspektiven, 14.-16.10.2015, Wien

Symposium im Rahmen des Jüdischen Filmfestivals Wien; Organisiert von Karin Moser und Thomas Ballhausen; Gesamtleitung: Sarah Julia Stroß (Web)
Die Exilforschung hat sich seit den 1960ern als festes Forschungsfeld etabliert, in zahlreichen Disziplinen wird dem weitgefächerten Begriff des Exils und seinen Kontexte nachgespürt. Ausgehend von der traurigen Gewissheit, dass erzwungene Vertreibung und Flucht Kontinuitäten der menschlichen Geschichte zu sein scheinen, haben aber nicht nur die Wissenschaften zur Auseinandersetzung mit dem Exil beigetragen; auch die Künste – nicht zuletzt Film und Literatur – widmeten sich immer wieder diesem komplexen, nicht immer unumstrittenen Terminus und den damit verbundenen Herausforderungen.
Das Zusammenspiel aus Reflexion und Analyse, das Innehalten angesichts regalfüllender Analysen und die gegenwärtige, nicht immer nur glücklich zu nennende Neuorientierung in der Vermittlungsarbeit sind zentrale Momente, die zur Gestaltung der Tagung „Exilforschung heute“ beigetragen. Abseits eines ohnehin uneinlösbaren Vollständigkeits-Anspruchs wird anhand zentraler Fragestellungen, historischer Entwicklungen und aktueller Einzelstudien die Begrifflichkeit des Exils von internationalen Expert/innen (neu) adressiert. Eine Filmschau begleitet und erweitert das Symposium gleichermaßen. Deutlich wird: Die Frage nach dem Exil ist keine Frage der Vergangenheit, sie ist eine Frage nach Verantwortung, nach Haltung und nach deutlicher Positionsarbeit.
SYMPOSIUM 14. bis 16. Oktober (Web)
Orte: Angaben auf der Website
14. Oktober 2015: ab 20.00 Uhr

  • 20.00 Robert Dassanowsky (Colorado): Key Note
  • Im Anschluss Filmvorführung: Der Riss der Zeit. Die Vertreibung von Wissenschaft und Kultur 1933-1945. Dokumentarfilm 2015. 50 Minuten. Regie: Helene Maimann

15. Oktober 2015: 10.00–15.00 Uhr

  • 10.00 Begrüßung & Moderation: Karin Moser
  • 10.30 Günter Krenn (Wien): Wie schreibt man über „Exil“?
  • 11.30 Johann Kirchknopf (Wien): Nicht fremder als die Heimat. Homosexualität und Exil
  • 12.30h Christian Cargnelli (Wien): Destination London – Filmexil in Großbritannien

16. Oktober 10.00 –15.00 Uhr: 10.00–15.00 Uhr

  • 10.00 Begrüßung & Moderation: Thomas Ballhausen
  • 10.30 Michael Achenbach (Wien): Prinzipien und Mechanismen der NS-Vertreibungspolitik
  • 11.30 Alessandro Barberi (Wien): „Logos“ im Exil. 12.30 Elena Messner (Marseille): David Albaharis serbisch-kanadische Exiltexte
  • 13.30 Ursula Seeber/Veronika Zwerger (Wien): Erziehung zur Anteilnahme. Die Exilbibliothek. Sammlungen, Aufgaben, Herausforderungen