Vortrag: Karen Hagemann: Geschlecht, Krieg und Erinnerung: Frauen in den Armeen des Ersten und Zweiten Weltkrieges, 20.04.2016, Wien

Vortrag im Rahmen der Vorlesung: Christa Hämmerle: Fragestellungen, Themenfelder und Wissenschaftsgeschichte der Frauen- und Geschlechtergeschichte (Programm)
Ort: Universität Wien, Hörsaal 41, 1. Stock, Stiege 8, 1010 Wien
Zeit: Mi., 20.04.2016, 13.15-14.45 Uhr
Im Zeitalter der Weltkrieges gewann die militärische Kriegsunterstützung durch Frauen zunehmende Bedeutung. Zwischen 1939 und 1945 wurden allein vom Dritten Reich mehr als 500.000 Wehrmachtshelferinnen beschäftigt. In Großbritannien waren ca. 600.000, in den USA 150.000 Frauen als Auxiliaries in den Streitkräften tätig. In der Sowjetunion dienten fast 800.000 in der Roten Armee, davon 500.000 als Soldatinnen an der Front.
Der Vortrag untersucht vergleichend die Einbeziehung von Frauen ins Militär des 1. und 2. Weltkrieges, ihre zeitgenössische Wahrnehmung und ihr Platz in der kollektiven Erinnerung. Er versucht die Frage zu beantworten, warum es für Militär und breite Teile der Öffentlichkeit eine solche Herausforderung darstellt/e, die zunehmend aktive Teilnahme von Frauen im 1. und 2. Weltkrieg als militärische Hilfskräfte, Soldatinnen und Partisaninnen anzuerkennen und zu erinnern.
Der Vortrag findet statt mit finanzieller Unterstützung der Historisch-Kulturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Wien.
Karen Hagemann ist James G. Kenan Distinguished Professor of History an der University of North Carolina, Chapel Hill. Ihre Forschungsschwerpunkte sind die Moderne Deutsche, Europäische und Transatlantische Geschichte und die Geschlechtergeschichte. Zu ihren jüngsten Publikationen gehören: War, Demobilization and Memory: The Legacy of War in the Era of Atlantic Revolutions (mit Alan Forrest und Michael Rowe, 2016); Revisiting Prussia’s Wars Against Napoleon: History, Memory and Culture (2015); War Memories: The Revolutionary and Napoleonic Wars in Modern European Culture (mit Alan Forrest und Etienne François, 2012): Gender, War, and Politics: Transatlantic Perspectives, 1775-1830 (mit Gisela Mettele und Jane Rendall, 2010); Gegenwärtig bereitet sie als Hauptherausgeberin das Oxford Handbook zu Gender, War and the Western World since 1600 vor, das 2017 von Oxford University Press publiziert werden wird.