Geisteswissenschaftliches Zentrum Geschichte und Kultur Ostmitteleuropas e. V. (GWZO) / Sonja Dolinsek, Historisches Seminar der Universität Erfurt (Web)
Ort: GWZO, Leipzig
Zeit: 04.-05.11.2016
Bewerbungsschluss: 31.05.2016
Das Phänomen des Mädchenhandels hatte seit dem 19. Jhd. Konjunktur. Es veranlasste transnationale Verhandlungen, internationale Regelungen und überstaatliche juristische Vereinbarungen. Unter „Mädchenhandel“ verstand man eine zum Zweck der Prostitution erzwungene Migration, die als kriminell eingestuft wurde. Ihre transnationale Dimension ließ die Verfolgung und Bekämpfung nur in internationaler Zusammenarbeit möglich erscheinen. Das Thema beschäftigte zivilgesellschaftliche Initiativen, internationale Konferenzen – und wurde Gegenstand internationaler Abkommen.
Dem Thema kommt daher eine zentrale Bedeutung für die im 19. Jhd. beginnenden internationalen Verrechtlichungsprozesse zu, die sich etwa in der grenzüberschreitenden Rechtsangleichung und Vereinheitlichung verwaltungsrechtlicher und strafrechtlicher Normen zeigten. Die an den Verhandlungen beteiligten Akteurinnen waren nicht nur Staatsvertreter*innen und Jurist*innen, sie kamen aus den verschiedensten Richtungen politischer und sozialer Aktivitäten und hatten die unterschiedlichsten Motivationen: Abolitionist*innen, Feminist*innen, Sittlichkeitsvereine, Jüdische Vereine, Polizei. Weiterlesen und Quelle … (Web)