CfP: Arbeit macht das Leben süß…? Frauenarbeit zwischen Beruf und Berufung, 11.-13.04.2008, Kochel (D), bis: –

Historische Fachtagung des Historikerinnennetzerkes Frauen & Geschichte Bayern

Zeit: 11.-13.04.2008
Ort: Kochel am See, Bad Tölz-Wolfratshausen

Das 1998 gegründete Netzwerk Frauen & Geschichte Bayern ist ein bayernweiter Zusammenschluss von historisch arbeitenden und historisch interessierten Frauen unter dem Dach der Frauenakademie München FAM e.V.

Call for Papers zu den weit gefassten Themenbereichen:
-) Hausarbeit
-) Industriearbeit
-) Sexarbeit
-) Handel und Handwerk

Frauen & Geschichte Bayern will in dieser Tagung zum Thema „Frauen und Arbeit“ historische Entwicklungslinien und gesellschaftliche Voraussetzungen für die Arbeit von Frauen in der abendländischen Geschichte nachzeichnen, damit das Interesse an Frauengeschichte beleben, die Forschung über Frauen- und Geschlechtergeschichte vorantreiben sowie einen kritischen Blick auf die gegenwärtige Situation von Frauen in der Arbeitswelt werfen. Arbeit wird dabei gemäß der geschlechtsspezifischen Realität sowohl als bezahlte als auch als unbezahlte Tätigkeit definiert.

Die Tagung macht die Tradition, die Vielfalt und die gesellschaftliche Bedeutung von Frauenarbeit in Vergangenheit und Gegenwart zum Thema und stellt weibliche Lebenszusammenhänge dar, die für das historische Bewusstsein von Frauen und somit für weibliches Selbstverständnis und die Rolle der Frauen in der Gesellschaft grundlegend sind.

Frauenarbeit hatte je nach politisch-historischem Kontext eine unterschiedlich starke emanzipatorische Wirkung und konnte Frauen auf mannigfache Weise Möglichkeiten bieten, ihren Interessen nachzugehen und ihren Lebensalltag zu gestalten.Welche standes- und schichten-spezifische Unterschiede sind hierbei auszumachen? Welche Einzelpersönlichkeiten oder gesellschaftlichen Gruppierungen waren in der Lage, sich eine materiell abgesicherte und befriedigende berufliche Existenz aufzubauen? An welchen Leitbildern konnten sie sich hierbei orientieren? Entwickelten sie ein eigenes (weibliches) Selbstverständnis oder blieben die Lebens- und Arbeitsumstände fremdbestimmt?
Darüber hinaus werden besonders historische Umbruchzeiten in den Blick genommen: Unter welchen gesellschaftlichen Bedingungen konnte sich Frauenarbeit jeweils entwickeln? Welche ökonomischen, politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen führten dazu, dass sich die Arbeitssituation von Frauen veränderte oder gar verbesserte bzw. ihre Tätigkeiten vom Arbeitsmarkt verdrängt oder verboten wurden? Wie wehrten Frauen Angriffe auf erreichte Ziele ab? Gab es in bestimmten historischen Situationen eine weibliche Solidarität oder geschlechtsunabhängige Koalitionen?

Der Bogen der Betrachtung spannt sich von Frauenarbeit in der Antike über Mittelalter und Frühe Neuzeit bis zu Industrialisierung und Akademisierung im19. Jahrhundert und mündet in die Untersuchung des 20. Jahrhunderts mit den spezifischen Gegebenheiten nationalsozialistischer Rassenpolitik sowie den wirtschaftlichen und politischen Veränderungen in der zweiten Hälfte des Jahrhunderts.
Darüber hinausgehend sollen in einer kritischen Auseinandersetzung die aktuelle Arbeitssituation diskutiert und weibliche Lebensentwürfe und Visionen in einer geschlechterdemokratischen und gleichberechtigten Gesellschaft entwickelt werden, inklusive aktueller kontrovers diskutierter Themen wie Steuererleichtertungen für Frauen oder die Forderung nach einem Grundgehalt.

Bitte Informationen, Namen und Themenvorschläge an Dr. Christiane Wilke
FGB-Chr.Wilke[at]t-online.de

CfP – Quelle: Newsletter des AKHFG Arbeitskreis Historische Frauen- und Geschlechterforschung, Universität Flensburg

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