Jüdisches Museum Wien (Web)
Laufzeit: 30. Mai bis 14. Oktober 2018
Ort: Jüdisches Museum Wien, Dorotheergasse, 1010 Wien
Heute würde das, was die Wiener Salons zwischen 1780 und 1938 ausmachte, als Networking im besten Sinne bezeichnet werden. Diese Kommunikationsräume waren meist von ihren jüdischen Gastgeberinnen geprägten und in zweifacher Hinsicht Orte der Emanzipation und der Ermächtigung: Erstens für Frauen, die von der Öffentlichkeit noch ausgeschlossen waren. Zweitens für die Entwicklung einer bürgerlich-kritischen Zivilgesellschaft.
Die Ausstellung stellt die Salons von Fanny Arnstein, Josephine Wertheimstein bis hin zu den Reformsalons von Berta Zuckerkandl und Eugenie Schwarzwald als kultivierte Orte der Politik und als politische Orte der Kultur vor. Sie macht die Leistungen der Salonièren für die Wiener Kultur-, Wirtschafts- und Politikszene begreiflich. Und sie zeigt schließlich, welche Bedeutung die Wiener Salonkultur für die vertriebenen Wiener Jüdinnen und Juden im Exil erlangte. Nicht zufällig war es die aus dem englischen Exil zurückgekehrte Hilde Spiel, die diese Kultur in den Nachkriegsjahren noch einmal in Wien „salonfähig“ machte.
Kuratiert vom Team des Jüdischen Museums Wien. Mit freundlicher Unterstützung der Kammer für Arbeiter und Angestellte für Wien.
Bericht über die Ausstellung auf orf.at (Web).