Ort: WAGNER:WERK Museum, Postsparkasse der BAWAG P.S.K., Georg Coch-Platz 2, 1018 Wien
Zeit: von 13. April bis 22. Mai 2010
Eintritt frei
Die 1950er Jahre erscheinen im Rückblick als Zeit der Restauration, Stagnation und der kleinbürgerlichen Idylle, gepaart mit unbedingtem Aufstiegswillen und Wohlstandsstreben. Die Ausstellung zeigt anhand von ca. 200 ausgewählten Objekten die Welt der 1950er-Jahre-Frauen.
Insbesondere die Frauen erfuhren nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges eine neue Rollenzuweisung. Die Männer waren aus dem Krieg zurückgekehrt, die Frauen, die während des Krieges selbständig für sich und ihre Kinder gesorgt hatten, wurden nun in die Hausfrauenrolle zurückgedrängt. Hausarbeit war bis zum Ersten Weltkrieg insbesondere in bürgerlichen Familien weitgehend bezahlte Erwerbsarbeit – nun wurde sie zum Liebesdienst erklärt. Aus der Hausherrin wie aus dem Dienstmädchen wurde eine Hausfrau. Die dienende Haltung, die Frauen ihren Männern nun entgegenbrachten und die von Ratgebern und Frauenzeitschriften gefördert und eingefordert wurde, basierte auch auf der wirtschaftlichen Abhängigkeit der Frauen, die noch dazu rechtlich festgeschrieben war: bis zur Familienrechtsreform 1975 galt in Österreich der Mann als Familienoberhaupt.
Wollte eine verheiratete Frau einer bezahlten Erwerbstätigkeit nachgehen, musste sie sich von ihrem Ehemann die Erlaubnis dazu erteilen lassen: die Frau war „… nur dann berechtigt, erwerbstätig zu sein, soweit das mit ihren Pflichten in Ehe und Familie vereinbar ist“. Ein eigenes Konto für die berufstätige Ehefrau einzurichten, über ihre Einkünfte auch verfügen zu dürfen, bedurfte der Unterschrift ihres Ehemannes.
Wie richteten sich die Frauen der 50er Jahre in dieser Rolle ein? Wie gestalteten sie ihr Leben und das ihrer Familie? Und welche Wertvorstellungen gaben sie an ihre Töchter weiter?
Die Ausstellung FEMININE FIFTIES. Die Wirtschaftswunderfrauen. im WAGNER:WERK Museum Postsparkasse zeigt im Großen Kassensaal anhand von ca. 200 ausgewählten Objekten die Welt der 50er-Jahre-Frauen. Zu sehen sind u.a. eine Originalküche sowie ein Wohnzimmer aus den 50er Jahren, Dekorationsgegenstände – Keramikfiguren und Keramikwandmasken der Firma Keramos – Wiener Kunstkeramik und Porzellanmanufaktur – sowie Alltagsgegenstände, Mode, Fotos, Broschüren aller Art, Kinoprogramme, Autogrammkarten und Frauenzeitschriften.
Ausstellung: Feminine Fifties – Die Wirtschaftswunderfrauen, 13.04.-22.05.2010, Wien
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