Workshop: Der weibliche Blick? Eine Geschichte der Wahrnehmung und Interpretation, 19.05.2010, Wien

Konzept und Organisation: Susanne Blumesberger
Zeit: Mittwoch, 19. Mai, 15.00 Uhr
Ort: Institut für Wissenschaft und Kunst, Berggasse 17/1 , 1090 Wien
Wie man die Umwelt wahrnimmt und interpretiert, hängt von mehreren Faktoren ab, unter anderem vom verfügbaren Wissen, vom soziokulturellen Umfeld und vielem mehr. Der Workshop soll sich mit der Frage beschäftigen, ob es gerechtfertigt ist, von einem weiblichen Blick auf die Welt zu sprechen, und wenn ja, wie dieser spezielle Blick charakterisiert werden kann, welche Bedingungen vorhanden sein müssen, damit dieser Blick auch öffentlich sichtbar wird, und vor allem auch, wie sich dieser Blick manifestiert.
Der Workshop stellt auch den Versuch dar, eine Zwischenbilanz über zwölf Jahre Frauenbiografieforschung (siehe www.biografia.at) zu ziehen, eine Art Rückschau auf die bisherigen Forschungsschwerpunkte zu unternehmen und zugleich einen neuen Arbeitskreis vorbereiten. Es ist nämlich geplant, in den nächsten Semestern Frauen aus Politik, Wissenschaft und Kunst vorzustellen, die sich die Umwelt auf eine innovative Weise erfahrbar gemacht, die neuartige Wahrnehmungen und Interpretationen der Wirklichkeit entwickelt und dies auch zum Ausdruck gebracht haben. So haben zum Beispiel Frauenaktivistinnen zunächst einen Blick abseits vom Mainstream auf die Gesellschaft geworfen, Künstlerinnen „ermalen“ oder „erschreiben“ sich die Welt auf ihre Weise, und Wissenschafterinnen fokussieren möglicherweise andere Probleme als ihre männlichen Kollegen.
Programm
15.00 Uhr
Susanne Blumesberger: Begrüßung
15.15 Uhr
Ilse Korotin: „Ich glaube, dass ich imstande gewesen wäre in der Philosophie etwas zusagen“ (Rose Rand) – Überlegungen zu Philosophinnen im Exil
15.45 Uhr
Karin Nusko: Weiblicher Widerstand? Rollenzuschreibung und Selbstreflexion von Frauen im Widerstand gegen den Nationalsozialismus
16.15 Uhr
Rahel Rosa Neubauer: „Ihr egoistischen Jungens!“ Die Rolle der deutsch-jüdischen Frauen in Prag zu Beginn des 20. Jahrhunderts
16.45-17.15 Pause
17.15 Uhr
Brigitte Bischof: Ein weiblicher Blick auf die Natur? Naturwissenschafterinnen in Wien
17.45 Uhr
Christine Kanzler: Frauen erleben die Berge. Selbstzeugnisse von Alpinistinnen des 19. und 20. Jahrhunderts
18.15 Uhr
Susanne Blumesberger: Gibt es einen weiblichen Blick in der Kinder- und Jugendliteratur?
18.45
Schlussdiskussion

  • Ausklang mit Brot und Wein

Referentinnen und Koordinatorinnen:

  • Bischof, Brigitte: Physikerin; Forschungsschwerpunkte: Physikgeschichte und Frauen in den Naturwissenschaften; u. a. Organisatorin der Ausstellung „Physikerinnen, 100 Jahre Frauenstudium an den Physikalischen Instituten der Universität Wien“, Bearbeiterin des Moduls „Naturwissenschaftlerinnen“ für das IWK-Projekt „biografiA“. Publikation: „…junge Wienerinnen zertrümmern Atome …“ – Physikerinnen am Wiener Institut für Radiumforschung (Mössingen-Talheim 2004).
  • Blumesberger, Susanne: Dr.in, Mitarbeiterin am IWK und an der Universitätsbibliothek Wien. Lehrauftrag an der Universität Wien.
  • Korotin, Ilse: Dr.in, Wissenschaftshistorikerin, Leiterin der IWK-Dokumentationsstelle Frauenforschung und des Projekts „biografiA“ (http://www.biografia.at).
  • Kanzler, Christine: Dr.in, Theaterwissenschaftlerin, Erwachsenenbildnerin. Forschungsschwerpunkte: Exilforschung ,Biografieforschung
  • Neubauer, Rahel Rosa: Mag.a, Komparatistin, Lehrbeauftragte der Universität Wien.
  • Nusko, Karin: Mag.a, Studium der Volkskunde, Philosophie und Geschichte; Arbeitsschwerpunkt: Frauenforschung; derzeit Mitarbeiterin des IWK-Projekts „Österreichische Frauen im Widerstand gegen den Nationalsozialismus“

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