Veranstaltungszyklus – Frauen & Literatur. Zum 200. Todestag der Sophie von La Roche, Offenbach/Main

Einladung zum Veranstaltungszyklus zum 200. Todestag der Sophie von La Roche – Jänner und Februar 2007, Offenbach/Main

Vor zweihundert Jahren, am 18. Februar 1807, starb 76-jährig Sophie von La Roche in Offenbach am Main. Als erste deutsche Romanschriftstellerin („Geschichte des Fräuleins von Sternheim“, 1771) und Herausgeberin der ersen Frauenzeitschrift („Pomona“) steht die Großmutter Bettina von Arnims und Clemens Brentanos am Anfang weiblicher Bildungsgeschichte.

Als Gesellschafterin der Gräfin Stadion am kurfürstlichen Mainzer Hof behauptete sich ebenso wie als geistvolle Anregerin Christoph Martin Wielands, der bekannte, er sei eigentlich erst durch sie zum Schriftsteller geworden. Noch im Alter bereiste sie selbständig die Schweiz, Frankreich, Holland und England; ihre Reiseberichte fanden ein breites Publikum. Ihr Werk wurde Tagesgespräch in den Salons und Ansporn für mehrere Generationen schreibender Frauen in der Ära der Romantik und des Vormärz.

Zu Ehren des 200. Todestages dieser bedeutenden Bürgerin ihrer Stadt richtet Offenbach ein Veranstaltungsprogramm mit dem Schwerpunkt Frauenliteratur aus. Im Mittelpunkt steht die Ausstellung „Lebens b i l d e r, die Zukunft zu bevölkern“: Von Rahel Levins Salon zur ‚Sammlung Varnhagen‘, die bereits in Köln, Hamburg und Berlin gezeigt wurde.
Varnhagens Sammlung mit Briefen von und an 9000 Personen bewahrt von Sophie von La Roche fünf Bildnisse und Briefe aus dem Zeitraum 1793 bis 1803 auf. Überdies schrieb Ludmilla Assing, die Nichte und Nachlassverwalterin Karl August Varnhagens, die erste Biographie der Schriftstellerin („Sophie LaRoche, die Freundin Wieland’s“, 1859). Mit der Lebensgeschichte der Biographin wird der Faden weitergesponnen: von der geselligen Lebenskunst der Frauen um 1800 bis zur Politisierung weiblichen Schreibens und zu den Anfängen der deutschen Frauenbewegung.
Ein Vortragsprogramm, eine Gedenkveranstaltung am historischen Grabstein
der Sophie von La Roche und die Vorstellung neu erworbener Handschriften
im Offenbacher Haus der Stadtgeschichte runden den Veranstaltungszyklus
ab.

Ausstellung:
„Lebens b i l d er , die Zukunft zu bevölkern“. Von Rahel Levins Salon zur ‚Sammlung Varnhagen‘. Eine Ausstellung der Varnhagen Gesellschaft, Köln mit Erstausgaben, Autographen und historischen Objekten und Flugblättern.

Karin Nedela (Offenbach): „Like a Dog Walking om its Hind Legs“. Imaginär-historische Photoporträts bedeutender Literatinnen der Vergangenheit (12. bis 19. Jahrhundert).

Dienstag, 16. Januar 2007, 19.00
Eröffnung durch Oberbürgermeister und Kulturdezernent Horst Schneider
Eröffnungsvortrag – Prof. Dr. Ulrike Prokop (Marburg): Sophie von La Roche – Leben und Werk

Freitag, 26. Januar 2007, 19.00
Prof. Dr. Pia Schmid (Halle): Das Frauenzimmer und das Buch – Weibliche Lesekulturen um 1800

Mittwoch, 7. Februar 2007, 19.00
Dr. Nikolaus Gatter (Köln): „…ihr Losungswort ist Oeffentlichkeit in allen Dingen“: Ludmilla Assing (1821-1880), erste Biographin der Sophie von La Roche

Freitag, 16. Februar 2007, 19.00
Christiane Nägler (Eltville) / Heidi Hannah Daudistel (Gau-Algesheim): Momente europäischer Salonkultur – Impressionen aus den Salons von Rahel Varnhagen, Anna Louise Germaine de Stael und Johanna Schopenhauer

Sonntag, 20. Februar 2007, 15.00
Gedenkveranstaltung der Stadt Offenbach/Main zum 200. Todestag von Sophie von La Roche am historischen Grabstein, Isenburger Schloss
anschließend: Vorstellung neu erworbener Sophie-von-La-Roche-Autographen
im Haus für Stadtgeschichte, Herrnstraße, 63065 Offenbach

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Nikolaus Gatter
Varnhagen Gesellschaft e. V., Weißhausstr. 17, 50939 Köln
nikolaus.gatter@pironet.de

Webseite der Varnhagen Gesellschaft e. V. mit aktuellen Informationen,
Bibliographie, Linksammlung u. a. zum Varnhagenschen Kreis und zur
Geschichte der Varnhagenschen Sammlung < http://www.varnhagen.info>

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