Zentrum für Antisemitismusforschung TU Berlin und out of focus medienprojekte (Web)
„Eigensinn im Bruderland“ ist eine Webdokumentation über Migrant*innen in der DDR, die hier ihre eigenen Vorstellungen behauptet haben.
Menschen aus Äthiopien, Chile, Mosambik, der Türkei und Vietnam erzählen von ihren Erfahrungen und Kämpfen. Akten der DDR-Behörden, Bilder und Einführungstexte erläutern Hintergründe zur Migration in die DDR.
Die Site ist nach folgenden Themenschwerpunkten aufgebaut: „Wege in die DDR“ | „Als Werktätige“ | „Studium und politisches Exil“ | „Nach Feierabend“ | „Männer, Frauen und die Liebe“. Der Schwerpunkt „Ende der Freundschaft“ ist in Vorbereitung.
In die DDR migrierten meist junge Menschen. Sie kamen als Studierende, als „ausländische Werktätige“ und Lehrlinge. Oft waren ihre Herkunftsländer mit der DDR befreundete sozialistische Staaten wie Vietnam, Mosambik, Kuba oder Angola. Die Regierungen dieser Länder delegierten sie, damit sie nach ihrer Ausbildung dem Aufbau ihres jeweiligen Heimatlandes dienen würden. Andere Migrant/innen wurden als politisch Verfolgte von der DDR aufgenommen. Alle brachten ihre Träume und Ängste mit und waren voller Erwartungen an die Zukunft in dem fremden Land.
Wie es in der DDR für die Einzelnen weiterging, hing davon ab woher sie kamen und auf welcher Grundlage sie – wann – einreisten. Die Delegierten von DDR-nahe Regierungen oder Solidaritätskomitees zur Hochschulausbildung seit den 1950er Jahren oder die politisch verfolgten Kommunist*innen aus nicht-sozialistischen Ländern waren dabei privilegiert.
Die meisten der in der DDR lebenden Migrant*innen kamen aber auf Grundlage von bilateralen Staatsverträgen als Arbeiter*innen in das Land. Diese Gruppe lebte im Arbeiter- und Bauernstaat zu schlechten Bedingungen. (Web)
Das Projekt ist gefördert mit Mitteln der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur und der Rosa-Luxemburg-Stiftung.