ITH-Konferenz: Transnationale Netzwerke der ArbeiterInnen(bewegung) / Transnational Networks of Labour / Réseaux transnationaux du mouvement ouvrier, 13.-16.09.2007, Linz

International Conference of Labour and Social History/ITH und Kammer für Arbeiter und Angestellte Oberösterreich
mit freundlicher Unterstützung von Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung, Oberösterreichischer Landesregierung, Stadt Linz und Friedrich Ebert-Stiftung Bonn
Zeit: 13.-16. September 2007
Ort: Bildungshaus Jägermayrhof der AK Oberösterreich, Römerstraße 98, A-4020 Linz
Transnationale, also den Nationalstaat überschreitende und unterlaufende Netzwerke sind als die Organisationsform der „Globalisierung“ ins Zentrum des Interesses gerückt. Es sind Analytiker der unter dem Begriff „Globalisierung“ zusammengefassten Entwicklungen der Weltwirtschaft, von Gesellschaft und Politik, die fluktuierende Netzwerke als die Organisationsform eines dynamischen „space of flows“ (Manuel Castells) in die Diskussion gebracht haben. Solche Netzwerke sind Vektoren der globalen Verbreitung von Wissen, Normen, Einstellungen, kulturellen Praktiken und von Lebensstilen.
Die Tagung der ITH ruft in Erinnerung, dass die Arbeiterbewegung mit ihrem weltumspannenden („globalen“) Anspruch auch transnational angelegte Vernetzungsversuche ausgebildet hat. Die Referate thematisieren den Beitrag von Formen transnationaler Netzwerke der Arbeiterbewegung zur Geschichte der „Globalisierung“.
Im Rahmen der Konferenzeröffnung wird der René-Kuczynski-Preis für herausragende Publikationen auf dem Gebiet der Sozial- und Wirtschaftsgeschichte an den niederländischen Wirtschaftshistoriker Jaap Sleifer für sein Buch: Planning Ahead and Falling Behind. The East German Economy in Comparison with West Germany 1936-2002, Berlin 2006 verliehen.
Der Autor kommt in seiner jenseits ideologischer Debatten um politische Systeme angelegten Analyse zu durchaus überraschenden Schlussfolgerungen. So zeigt er, dass der entscheidende Rückfall der ostdeutschen Ökonomie gegenüber der westdeutschen gemessen am Bruttoinlandsprodukt und an der Arbeitsproduktivität in der Periode 1936 bis 1950 erfolgte, vor allem in den Kriegs- und unmittelbaren Nachkriegsjahren sowie zu Beginn des „Kalten Kriegs“.
Die ITH ist eine 1964 gegründete internationale Vereinigung von Forschungsinstitutionen, die sich schwerpunktmäßig mit der Geschichte der Arbeit und sozialer Bewegungen befassen.
Simultanübersetzung: Deutsch – Englisch – Französisch
PROGRAMM
Donnerstag, 13. Sept. 2007
18:00 Uhr:
Eröffnung der Konferenz durch den Präsidenten der ITH, Berthold Unfried, Vertreter des Bundesministeriums für Wissenschaft und Forschung (Gerhard Pfeisinger), der Stadt Linz (Franz Leidenmühler), der AK-Oberösterreich (Manfred Polzer) und unseren Gastgeber, Erwin Kaiser vom Bildungshaus Jägermayrhof
18:30 Uhr:
Verleihung des René-Kuczynski-Preises für herausragende Publikationen auf dem Gebiet der Sozial- und Wirtschaftsgeschichte an Jaap Sleifer für sein Buch: Planning Ahead and Falling Behind. The East German Economy in Comparison with West Germany 1936-2002, Berlin 2006
anschließend:
Empfang des Bürgermeisters der Stadt Linz, Franz Dobusch, im Jägermayrhof
Freitag, 14. Sept. 2007
9:00 Uhr:
Sitzung I (Begriffe und Konzepte)
Wolfgang Neurath (Wien): Geschichtswissenschaft und Netzwerkanalyse
Susan Zimmermann (Budapest): Internationalismus – Forschungsstand und Forschungsperspektiven
11:15 Uhr:
Sitzung II (Migration von Menschen)
Dirk Hoerder (Arizona): Transnational, -regional, -cultural: Social History and Labour Migrants‘ Networks in the 19th and 20th Centuries
12:30 Uhr:
Empfang des Landeshauptmannes von Oberösterreich, Josef Pühringer, im Jugendgästehaus Linz, Stanglhofweg 3, 4020 Linz
14:00 Uhr:
Sitzung III (Migration von Ideen und Praktiken: Stiftungen, think tanks)
Patrik von zur Mühlen (Bonn): Die Friedrich-Ebert-Stiftung als internationales Netzwerk
Clemens Rode (Warschau): Transnationale ArbeiterInnennetzwerke in der internationalen Arbeit der FES nach 1989
Daniel Maul (Berlin): Die International Labour Organization als Teil des transnationalen Netzwerkes zur Reform kolonialer Sozialpolitik 1940-1944
18.30 Uhr:
Abendessen im Jägermayrhof
Samstag, 15. Sept. 2007
9:00 Uhr:
Sitzung IV (Politische Netzwerke und Ideologietransfer)
Augusta Dimou (Leipzig/Ioannina): Conceptualizing the Social Subject in Early Socialist Discourses in Southeastern Europe. Possibilities and Limitations in the Transfer of International Paradigms
Ottokar Luban (Berlin): Die Zimmerwalder Bewegung als Netzwerk am Beispiel der Mitwirkung der Spartakusgruppe
Bernhard Bayerlein (Mannheim): Transnationale Strukturen und Netzwerke der Komintern: Wege zur Erkundung eines politischen und kulturellen Universums.
12:30 Uhr:
Mittagessen im Jägermayrhof
14:00 Uhr:
Sitzung V (Politische Netzwerke und Ideologietransfer)
Bruno Groppo & Catherine Collomp (Paris): The Jewish Labour Committee as network
Peter Waterman (Den Haag): Shall the Last Be the First? The Networked Internationalism of Labour’s Others
Ravi Ahuja (Heidelberg/London): Netzwerke und Arbeitsmärkte: Eine Annäherung an ein Problem transterritorialer Arbeitsgeschichte
anschließend:
Schlussdiskussion
19.00 Uhr:
Abendessen im Jägermayrhof
Kontakt:
Mag. Eva Himmelstoss
International Conference of Labour and Social History (ITH)
Altes Rathaus, Wipplinger Str. 8, A-10¬10 Wi¬en
Tel. +43(0)1 2289 469-316
Fax +43(0)1 2289 469-391
E-Mail: ith[at]doew.at
Internet: www.ith.or.at

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