Kulturanthropologisches Institut für das Oldenburger Münsterland (Web)
Zeit: 11.-13.06.2020
Ort: Universität Vechta
Einreichfrist: 15.02.2020
Der ländliche Raum steht momentan sehr im Fokus, doch hat er dabei mit vielen Stereotypen zu kämpfen. Zuschreibungen über Ländlichkeit bewegen sich dabei noch immer dichotomisch zwischen Landlustidylle bzw. dem Land als Rückzugsraum für frustrierte Stadtmenschen – oder sie betonen einförmig den abgehängten Raum ohne Bus, Geschäfte und Internet. Es ist ein Blick aus der Stadt heraus. Sowohl in der Romanliteratur als auch in den Kulturwissenschaften bleibt die Perspektive häufig in der gegenstädtischen Idealisierung oder deren Gegenteil verfangen. Der ländliche Raum gilt trotz aller Forschungen noch immer als Ort traditionaler Gemeinschaften, der stabilen sozialen Beziehungen und Hierarchien, der Verwandtschaft, der Religion, der Einbettung, der verspäteten Zeit – nicht aber als Ort der Moderne.
Dass ländliche Regionen Gobal Player und Hidden Champions beherbergen und vielschichtige Räume ökonomischer und kultureller Transformationen sein können, gerät oft aus dem Blick. Auch Schlagworte wie Rurbanisation oder Counterurbanisation resultieren aus dem urbanen Diskurs und verlangen nach empirischen Untersuchungen aus der Akteursperspektive. Das KAI-OM, ein neugegründetes kulturanthropologisch forschendes Institut, hat dies zum Ziel. Entsprechend dem zentralen Interesse an Ländlichen Modernen, dem das Institut nachgehen will, wird sich die Tagung gerade mit einem wesentlichen Aspekt moderner Gesellschaften beschäftigen: der globalen Mobilität. Während in der Stadtforschung seit den 1990er Jahren Globalisierungsphänomene gezielt in den Vordergrund gestellt wurden, ist die Forschung über die globale Einbindung ländlicher Räume eher zurückhaltend. Immer noch wird davon ausgegangen, dass … weiterlesen und Quelle (Web).