Oliver Kozlarek, Kulturwissenschaften an der Universität Vechta (Web)
Ort: Universität Vechta
Zeit: 13.-14.11.2020
Einreichfrist: 15.02.2020
Die kritische Auseinandersetzung mit dem Humanismus, aber auch poststrukturalistische und posthumanistische, systemtheoretische und kulturalistische Diskurse haben in den letzten Jahrzehnten das beschleunigt, was Friedrich Tenbruck als Herauskürzen des Menschen aus unseren Sprachen beklagte.
In den wissenschaftlichen und auch in den allgemeineren gesellschaftlichen und politischen Diskursen beginnen Menschenbegriffe und Menschenbilder allerdings langsam wieder eine etwas größere Rolle zu spielen. Angesichts unterschiedlicher Problemlagen, die sich in unseren Gesellschaften manifestieren und die von den Sozial- und Geisteswissenschaften in der ein oder anderen Weise aufgenommen werden, artikuliert sich auch die Frage nach dem Menschen.
Das Wiederaufleben menschenverachtender Politik inmitten der sogenannten „Kernländer der Demokratie“, die fragwürdig gewordenen sozialen Beziehungen sowie die Beziehungen der Menschen zu ihren nicht-menschlichen Umwelten, die auf globaler Ebene für immer mehr Gewalt und eine beschleunigte Umweltzerstörung sorgen, die wachsende Bedeutung identitärer Abgrenzungsbestrebungen – all diese anhaltenden, wiederkehrenden und sich verstärkenden Krisenphänomene lassen sich nur sinnvoll analysieren, wenn es gelingt, der ebenfalls zunehmenden Fragmentierung des Wissens und der gesellschaftlichen Lebensformen entgegenzusteuern und Orientierungs- und Sinnofferten zu entwickeln, die den Menschen auch normativ als Ganzen in den Blick nehmen. Weiterlesen und Quelle … (Web)