Martin Lücke und Veronika Springmann (Arbeitsbereich Geschichtsdidaktik, FU Berlin); in Koop. mit dem Margherita-von-Brentano-Zentrum für Geschlechterforschung (FU Berlin) und dem Arbeitskreis Historische Frauen- und Geschlechtergeschichte (AKHFG) (Web)
Ort: Freie Universität Berlin
Zeit: 11.-12.11.2020
Einreichfrist: 29.05.2020
2020 feiert der 1990 von Gisela Bock, Karin Hausen und Heide Wunder gegründete „Arbeitskreis Historische Frauenforschung“ seinen 30. Geburtstag. Diese drei Historikerinnen haben mit ihren Forschungen und ihrer Lehre die Frauen- und Geschlechtergeschichte maßgeblich beeinflusst. Das möchten die Veranstalter/innen zum Anlass nehmen, um auf einem Workshop am Friedrich-Meinecke-Institut nach den Potentialen, Herausforderungen und Perspektiven einer aktuell wie historisch relevanten Geschlechtergeschichte zu fragen.
Die Frauen- und Geschlechtergeschichte als Teil der Geschichtswissenschaft selbst zu historisieren, scheint uns dabei ausgesprochen ergiebig, hat doch die Frauen- und Geschlechtergeschichte seit ihrer Entstehung und Etablierung an den Universitäten neue Episteme entworfen, ausgelotet, sich selbst in Frage gestellt und reflektiert. Vor allem aber, und das ist sicherlich am bemerkenswertesten, hat sie die Perspektive auf ihren Gegenstand – nämlich die Kategorie Geschlecht, ständig verändert und erneuert.
Beispielhaft genannt seien hier der Wandel von der Frauen- zur Geschlechtergeschichte, und damit der Abschied von einem essentialistischen Verständnis von Geschlecht, die Forderung nach einer Miteinbeziehung der Kategorien von class und race, das in Frage stellen eines weißen westlichen zentrierten Blicks, die Integration postmoderner und postkolonialer Theorien sowie die Herausforderung, Geschichte/n de– und akteurszentriert zu schreiben. Unausgeschöpft, gerade in Deutschland, ist das Potential eines Weiterdenkens von Geschlechtergeschichte als queerer Geschichte. Gleichzeitig … weiterlesen und Quelle (Web)