CfP: Konfliktreiche Beziehungen oder produktive Reibungen? Verflechtungen in der Geschlechtergeschichte (Event, 11/2020, Berlin); by: 03.07.2020

Martin Lücke und Veronika Springmann, Arbeitsbereich Geschichtsdidaktik, FU Berlin; in Koop. mit dem Margherita-von-Brentano- Zentrum für Geschlechterforschung (FU Berlin) und dem Arbeitskreis Historische Frauen- und Geschlechtergeschichte (AKHFG)

Venue: Friedrich-Meinecke-Institut, Berlin
Time: 11.-12.11.2020
Proposals by: 03.07.2020

2020 feiert der von Gisela Bock, Karin Hausen und Heide Wunder gegründete „Arbeitskreis Historische Frauenforschung“ seinen 30sten Geburtstag. Diese drei Historikerinnen haben mit ihren Forschungen und ihrer Lehre die Frauen- und Geschlechtergeschichte in Deutschland maßgeblich beeinflusst. Das möchten die Veranstalter/innen zum Anlass nehmen, um nach den Potentialen, Herausforderungen und Perspektiven einer aktuell wie historisch relevanten Geschlechtergeschichte zu fragen.

Die Frauen- und Geschlechtergeschichte als Teil der Geschichtswissenschaft selbst zu historisieren, scheint dabei ergiebig, hat sie doch seit ihrer Entstehung und Etablierung an den Universitäten neue Episteme entworfen, ausgelotet, sich selbst in Frage gestellt und reflektiert hat. Vor allem aber hat sie die Perspektive auf ihren Gegenstand – die Kategorie Geschlecht –, ständig verändert und erneuert. Beispielhaft genannt seien der Wandel von der Frauen- zur Geschlechtergeschichte, und damit der Abschied von einem essentialistischen Verständnis von Geschlecht, die Forderung nach einer Miteinbeziehung der Kategorien von class und race, das In-Frage-Stellen eines weißen westlichen zentrierten Blicks, die Integration postmoderner und postkolonialer Theorien sowie die Herausforderung, Geschichte/n de- und akteurszentriert zu schreiben etc.

Unausgeschöpft ist das Potential eines Weiterdenkens von Geschlechtergeschichte als queerer Geschichte. Gleichzeitig war die Entstehung der Frauen- und Geschlechtergeschichte immer auch ein politisches Projekt, denn in den Blick genommen wurden die epistemischen Bedingungen von Wissensproduktion. Das soll auch ein Thema der geplanten Tagung sein. Die Universität als Ort, der vor allem … weiterlesen und Quelle (Web).