Vorbereitungstreffen: Bundesweite Frauen-Demonstration zum Internationalen Frauentag 2011 (19. März 2011), 22.09.2010, Wien

100 Jahre Internationaler Frauentag 2011

Zeit: 22.September, 19.00 Uhr
Ort: LEFÖ, Kettenbrückengasse 15/4, 1050 Wien

Vor beinahe 100 Jahren, am 19. März 1911, fand in Wien die erste große Demonstration für Frauenrechte statt. An die 20.000 Personen – mehrheitlich Frauen – marschierten vom Gartenbaupalais zum Rathaus. Ihre Anliegen waren: allgemeines Frauenwahlrecht, Arbeitsschutzgesetze, Mutter- und Kinderschutz, 8-Stunden-Tag, gleicher Lohn für gleiche Arbeit, die Senkung der Lebensmittelpreise, die Einführung einer Sozialversicherung, die Legalisierung des Schwangerschaftsabbruchs und die Verhinderung des sich am Horizont bereits abzeichnenden 1. Weltkrieges. Ähnliche Demonstrationen fanden im selben Jahr in Deutschland, der Schweiz, Dänemark und den USA statt.

Die Initiative zum Internationalen Frauentag kam aus der proletarischen sozialistischen Frauenbewegung. Clara Zetkin brachte einen Antrag für einen Internationalen Frauentag bei der II. Internationalen Sozialistischen Frauenkonferenz in Kopenhagen im Jahr 1910 ein. Seither wurde von sozialistischen und kommunistischen Frauen und seit den 70er Jahren auch von Autonomen Feministinnen der 8. März als internationaler Frauenkampftag für gemeinsame Frauenorganisierung, die Öffentlichkeit von Frauenanliegen, den Kampf um Frauenrechte und die gesellschaftliche Freiheit von Frauen genutzt.

Weitere Aktionsformen und Öffentlichkeiten

In der Vorbereitung sollen unterschiedliche Aktionsformen, Installationen, eine Frauenkonferenz, Publikationen, wie z.B. eine Sammlung der Statements aller Beteiligten, eingesetzt und weitere Ideen und Vorschläge umgesetzt werden.

Wir treffen uns in wechselnden Frauenräumen und feministischen FrauenLesbenorten in Wien und möchten uns ab Herbst auch mit engagierten Frauen und Feministinnen in anderen Städten und Regionen treffen.

Für die Vorbereitung der bundesweiten Frauendemonstration braucht es Frauen unterschiedlicher Generationen, mit unterschiedlichen Hintergründen und politischen Herkünften. Für die Vorbereitung und Organisierung der Demo ist ein breites Bündnis von Frauen unabdingbar.

Unser nächstes Treffen findet am 22.September, 19.00 statt.
Ort: LEFÖ, Kettenbrückengasse 15/4, 1050 Wien.

Der Neoliberalismus ordnet alles der Profitgier einiger Weniger unter und spielt alle gegen alle aus. Wir arbeiten immer mehr, gering bezahlt oder unbezahlt, während Wenige immer reicher werden. Viele von uns haben kaum oder nicht genug zum Leben, während reichlich Geld in Rüstung und Überwachung fließt.
Bankenrettungs- und gleichzeitig Belastungspakete werden geschnürt. Wir werden auf ein „Gürtel-engerSchnallen“ eingestimmt, während jene, die die Krise verursachen, weitestgehend ungeschoren bleiben sollen.

Große Einsparungen, insbesondere bei Leistungen, die Frauen erhalten oder sie entlasten sind geplant; im Bildungssystem, im Pflege- und Gesundheitsbereich, die Streichung der 13. Kinderbeihilfe, Einfrieren der Pensionen, sinkende Löhne bei gleichzeitig mehr Arbeit.

In Medien und von rechten Gruppierungen wird Rassismus geschürt. Gegen Mit-Menschen anderer Herkunft werden Ausländergesetze, verschärfte Asylgesetze, Schubhaft und Deportation eingesetzt und für MigrantInnen gelten nicht dieselben StaatsbürgerInnen- und Menschenrechte.

Gleichzeitig erleben wir eine Verschärfung patriarchaler Zustände, mit einem Erstarken der Männerrechtsbewegung und der Abtreibungsgegner. Die Frauenbewegung, erkämpfte Frauenrechte und der Feminismus werden zum Feindbild. Durch die Pornografisierung der Gesellschaft, vor allem in den Medien, der Werbung, der Musik- und Kunstindustrie werden Frauen zu Objekten, Sexualität zur Ware und Gewalt gegen Frauen alltäglich. Hierarchische Geschlechterverhältnisse und soziale Geschlechterrollen werden mit Wissenschaften und Religionen erneut biologisch oder „gottgewollt“ begründet. Trotz Reden von Gleichberechtigung ist sexistische Gewalt gegen Frauen brutaler Alltag.

Die Unfähigkeit patriarchaler kapitalistischer Herrschaft, ökologische Konsequenzen der unbegrenzten Wachstumsmanie zu beachten sind ebenso wie die globalen Ausbeutungsverhältnisse und aus diesen folgende nationale kriegerische Auseinandersetzungen Grund, internationale Frauensolidarität zu bekräftigen.

Wir wollen eine gerechte Wirtschaftsordnung, egalitäre Geschlechterverhältnisse und ein solidarisches Zusammenleben!

Zum Thema laden die KPÖ-Frauen zu einer Diskussionsveranstaltung am Volksstimmefest ein. Sonntag, 5. September, 13.30 im Frauendorf auf der Jesuitenwiese.

Interessierte, Unterstützerinnen und Mitarbeitsfreudige können uns kontaktieren über: 100jahrefrauentag@gmail.com

Quelle: Facebook-Gruppe: 100 Jahre Internationaler Frauentag

Schreibe einen Kommentar