CfP: Männlichkeits- und Weiblichkeitsbilder in der Kunst des Nationalsozialismus (Event, 10/2021, München); bis: 15.11.2020

Elke Frietsch (Zürich) und Antonia Voit (Münchner Stadtmuseum) in Kooperation mit Christian Fuhrmeister (Zentralinstitut für Kunstgeschichte) (Web)

Zeit: 11.-13.10.2021
Ort: München
Einreichfrist: 15.11.2020

Weiblichkeits- und Männlichkeitsbilder nahmen in der Propaganda des NS eine zentrale Stellung ein. Über Rollenbilder sollte die Bevölkerung für die Ideologie und zum Mitwirken an den staatlichen Zielsetzungen gewonnen werden. Die NS-Bildpolitik war vielschichtig: Wie die Forschung gezeigt hat, hat sich das Bild der Frau im NS nicht auf das Bild der Mutter beschränkt und das Bild des Mannes nicht auf das des Soldaten und Helden. Auch wenn dazu mittlerweile einige Studien vorliegen, ist die Bedeutung der Kategorie Geschlecht für die NS-Bildpolitik bis heute verhältnismässig wenig erforscht.

Die Tagung möchte die Bedeutung von Geschlechter-Bildern im „Dritten Reich“ in den Blick nehmen. München als Tagungsort hat dabei eine besondere Bedeutung, da diese Stadt in der Kulturpolitik des NS eine wesentliche Rolle spielte. In den seit 1937 jährlich im „Haus der Deutschen Kunst“ gezeigten „Großen Deutschen Kunstausstellungen“ wurde die offizielle Kunstauffassung des Regimes publik gemacht. Im Zentrum standen dabei Körperbilder, denen Geschlechter-Konstruktionen inhärent waren. Weiblichkeits- und Männlichkeitsbilder manifestierten sich in Gemälden, in Skulpturen im öffentlichen Raum wie auch in populärkulturellen Medien (Zeitschriften, Filme, Pressefotografie u.a.).

Beiträge könnten aus den folgenden Bereichen kommen:

  • Geschlechterbilder in der Kunst (Skulptur, Malerei, Fotografie, Film, Tanz, Theater, Dichtung, Kunstgewerbe)
  • Körperideale und Rollenbilder in der Werbung
  • Geschlechterbilder, Propaganda und Feindbilder in der Pressefotografie
  • Bilder des „arischen Mädchens und Jungens“ in der Erziehung, beispielsweise in Schulbüchern
  • geschlechtsspezifische Rollenverteilung in Institutionen (Wehrmacht, HJ, BDM, SS etc.) und ihre propagandistische Übermittlung in der Öffentlichkeit
  • Antifeminismus bei gleichzeitiger Idealisierung der „deutschen Frau“ und ihrer Bedeutung für den Staat
  • Geschlechterbilder in der Auseinandersetzung mit dem NS nach 1945 (Wissenschaft, Presse, Film, Ausstellungen)

Die Organisatorinnen bitten um Einreichung eines Abstracts (ca. 2.500 Zeichen) inklusive kurzer Angaben zur Person bis zum 15.11.2020 an elke.frietsch@uzh.ch und antonia.voit@muenchen.de.

Kontakt: Elke Frietsch (Kunsthistorikerin, Zürich) und Antonia Voit (Münchner Stadtmuseum, Sammlung Angewandte Kunst); in Zusammenarbeit mit Christian Fuhrmeister (Zentralinstitut für Kunstgeschichte, Forschungsabteilung)

Quelle: https://www.hsozkult.de/