Barbara Haider-Wilson und Waltraud Schütz; Institute for Habsburg and Balkan Studies der Österr. Akademie der Wissenschaften
Einreichfrist: 23.12.2021
Politisches Handeln von Frauen* ist ein bisher kaum beachtetes Thema in der Geschichte der Habsburgermonarchie im „langen“ 19. Jhd. Dass sich die „Neue Politikgeschichte“ mit ihrem ersten Charakteristikum eines breit gefassten, nicht auf den Staat und sein Personal verengten Politikbegriff in den letzten Jahren auch der Frauen- und Geschlechtergeschichte geöffnet hat, ist kein neuer Befund. Politik steht aus dieser Sicht für jenen Handlungsraum, „in dem es um die Herstellung und Durchführung kollektiv verbindlicher Entscheidungen geht, wobei der Raum des Politischen historisch jeweils unterschiedlich abgegrenzt und ausgestaltet worden ist“ (B. Stollberg-Rilinger).
Themen, Akteur*innen und Medien des Kommunikationsraums des Politischen müssen als dynamisch und historisch variabel verstanden werden, um verstärkt soziale Gruppen mit, in der engen Definition, ausgesprochen begrenzter politischer Einflussnahme in den Fokus der Aufmerksamkeit zu rücken. Frauen werden zu Handelnden der politischen Geschichte, indem einerseits politische Strategien im klassischen Sinne sichtbar gemacht werden, andererseits ihre bislang als „unpolitisch“ kategorisierten Aktivitäten als politische Artikulationsmöglichkeiten im weiteren Sinn verstanden werden (U. Frevert). Weiterlesen … (PDF)
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Women’s political action is an underexplored topic in the history of the Habsburg Monarchy during the “long” 19th century. In recent years the “new political history”, which conceptualises politics in a broader sense not restricted to the state and its official representatives, has also raised the issue of women’s and gender history. In this view, politics encompasses the space of action “in which it is a matter of making and implementing collectively binding decisions, whereby the space of the political has been historically delimited and shaped in different ways.” (B. Stollberg-Rilinger).
Themes, actors and the media of the communicative space of the political must be understood as dynamic and historically variable, hence also highlighting social groups with a markedly limited scope for political action. Women can be understood as actors in political history not only by re-examining political strategies in the classical sense, but also by reinterpreting activities hitherto categorised as “apolitical” – as possibilities of political articulation in the broader sense (U. Frevert). Read more … (PDF)