IWK: Psyche – Körper – Gesellschaft. Schwerpunkt: Wahn
Zeit: Mittwoch: 31.10. 2007, 18.30 Wien
Ort: Institut für Wisschenschaft und Kunst, Berggasse 17, 1090 Wien
Der Wahn durchdringt, zu gesellschaftlicher Bedeutung geworden, unsere „Normalität“ in ihren „Grundfesten“. Und doch ist er – als spezifische und „private“, also je eigene Angstabwehr – pathologisch zu begreifen: im Sinne eines Leidens (und zugleich einer Leidenschaft) radikaler Ausgeschlossenheit aus dem common sense. Diese Ausgeschlossenheit umfasst sowohl den Zerfall üblicher bzw. möglicher Wunsch-Vorstellung-Affekt-Legierungen als auch die Zersetzung des Denkens als bestimmender Verknüpfungstätigkeit. Die These ist nun, dass ein solcher akuter Wahn unsere zwanghaft-technizistisch verfasste Gesellschaft besonders dort affiziert und mit Verfolgung und subtiler Ausbeutung reagieren lässt, wo er relativ unmittelbar auf die weithin verleugnete, nicht begründbare Herkunft gesellschaftlicher Ordnung verweist; auf die Imaginiertheit, die Fiktionalität, aber auch auf die oftmals mit Gewalt verbundene „Wahnhaftigkeit“, die im Zuge radikaler Neuinstituierung oder totaler Umordnung bzw. Krise der Gesellschaft auftaucht.
https://www.univie.ac.at/iwk/0708ak.html#kadi
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Vortrag: Alice Pechriggl: Der Ab/grund der Ordnung und der Wahn. 31.10.2007, Wien
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