Filmdiskussion zu Homosexualität, Männlichkeitskult und Neonazismus, 26.01.2011, Wien

Arbeitsgruppe „Genderwerkstatt“
Zeit: 26. Januar 2011, 19 Uhr
Ort: Büro des Verein GEDENKDIENST, Margaretenstraße 166, 4. Stock, 1050 Wien
Der Wegbereiter der deutschen Schwulenbewegung Rosa von Praunheim zeigt in seinem 2005 veröffentlichten Dokumentarfilm „Männer, Helden, schwule Nazis“ Männer, die sich auf den ersten Blick ganz schön verbiegen müssen, um ihre politische Einstellung und ihr sexuelles Begehren unter einen Hut zu bringen. Im Lauf des Filmes wird jedoch sichtbar, dass es durchaus eine Tradition rechtsextremer Idealisierung von schwulem Begehren auf Basis von Männlichkeitskult (bei gleichzeitigem Ausschluss von Weiblichkeit und Frauen) gibt. Gleichzeitig thematisiert der Film die grundlegende ideologische Ablehnung von Homosexualität im Rechtsextremismus, die zu Versteckspielen, Ausschlüssen und gewaltsamen Übergriffen innerhalb der Szene führen.
Der Film, der größtenteils auf Interviews basiert, wurde vielfach dafür kritisiert, dass er (Ex-)Neonazis eine Bühne zur Selbstdarstellung bietet. Gleichzeitig wird gerade dadurch sichtbar, welche hervorragende Rolle Männlichkeit und Männlichkeitskult als Bindeglied in rechtsextremen Zusammenschlüssen spielt.

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