Vortrag: Ute Daniel: Demokratiegeschichte „von oben“ oder: Wie war Regieren um 1900 möglich?, 04.05.2022, Wien | Workshop: Postheroische Demokratiegeschichte, 05.05.2022, Wien

13. Gerald Stourzh-Vorlesung zur Geschichte der Menschenrechte und der Demokratie (Web)

Zeit: Mi., 04.05.2022, 18.30 Uhr s.t.
Ort: Universität Wien, Hauptgebäude, Hörsaal 41

Programm (PDF)

  • Begrüßung: Dorothea Nolde (Vize-Dekanin der Historisch-Kulturwiss. Fakultät), Claudia Kraft (Forschungsschwerpunkt „Demokratie und Menschenrechte“) und Kerstin Jobst (Forschungsschwerpunkt „Diktaturen – Gewalt – Genozide“)
  • Vortrag: Ute Daniel: Demokratiegeschichte „von oben“ oder: Wie war Regieren um 1900 möglich?

Die Geschichte der Demokratie wird oft anhand von Ereignissen erzählt, die in ihrer Abfolge demokratisierende Wirkungen hervorbrachten. Allem voran sind es Erweiterungen des Wahlrechts, die in diesen Erzählungen als Vorstufen der heutigen Demokratie hervorgehoben werden. Zweifellos sind Wahlrechtserweiterungen wichtige Bestandteile einer Geschichte der Demokratie. Aber welche Wirkungen waren es, die in ihrer jeweiligen Zeit von ihnen ausgingen?
Der Vortrag geht dieser Frage am Beispiel des Deutschen Kaiserreichs und Großbritanniens um 1900 nach. In beiden Ländern wurden die Folgen der Wahlrechtserweiterungen, wenn man die zeitgenössischen Wahrnehmungen der politischen Akteure und Kommentatoren ernst nimmt, im Zusammenhang mit Veränderungen des jeweiligen politischen Systems wahrgenommen, die die Zeitgenossen alarmierten – allerdings nicht unbedingt aus den Gründen, die man von heute aus erwarten würde.

Workshop „Postheroische Demokratiegeschichte“

Zeit: Do., 05.05.2022, 14.30-17.00
Ort: Universität Wien, Hauptgebäude, Seminarraum Geschichte 3

Programm (PDF)

  • Anmeldung an birgitta.bader-zaar@univie.ac.at

Ute Daniel ist Univ.Professorin für Neuere Geschichte an der TU Braunschweig und Mitglied der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen. Sie beschäftigt sie sich mit Themen der Kultur- und Sozialgeschichte des 18. bis 20. Jhds. wie der Geschichte der Weltkriege, der Höfe sowie der Medien bis zur Konsumgeschichte, Geschlechtergeschichte und geschichtswissenschaftlichen Methodologie und Theorie. Die Geschichte der Demokratie im langen 19. Jhd. gehört gegenwärtig zu ihren besonderen Forschungsinteressen.

Die Vortragsreihe

Die Geschichte der Menschenrechte und der Demokratie ist ein wichtiges Anliegen der Historisch-Kulturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Wien. Gerald Stourzh, einer der führenden Experten auf diesem Gebiet, hat sie hier in Forschung und Lehre verankert und international wichtige Impulse gesetzt. In den jährlichen Gerald Stourzh-Vorlesungen zur Geschichte der Menschenrechte und der Demokratie, die in Zusammenarbeit mit den zwei Forschungsschwerpunkten der Universität Wien „Demokratie und Menschenrechte“ sowie „Diktaturen – Gewalt – Genozide“ gehalten werden, stellen prominente Forscher:innen neue Ansätze und Ergebnisse zur Diskussion. Die Vorträge werden im Internet veröffentlicht (Web).

Bisherige Vortragende waren Martin van Gelderen (2009), Pierre Rosanvallon (2010), Michael Geyer (2011), Barbara Stollberg-Rilinger (2012), James T. Kloppenberg (2013), A. Dirk Moses (2014), Stefan-Ludwig Hoffmann (2015), Yfaat Weiss (2016), Richard Bourke (2017) und Sophia Rosenfeld (2018), Francesco Boldizzoni (2019) und Wolfgang Schmale (2021).

Organisiert von der Historisch-Kulturwissenschaftlichen Fakultät, den Forschungsschwerpunkten „Demokratie und Menschenrechte“ sowie „Diktaturen – Gewalt – Genozide“ und dem Leitungsteam des Instituts für Geschichte der Universität Wien.