Film und Diskussion: Anna Berndl (1901-1996) erzählt, 23.09.2022, Neupölla

Medienwerkstatt Wien und Erstes österreichisches Museum für Alltagsgeschichte (Web)

Zeit: Fr., 23.09.2022, 19.00 Uhr
Ort: Erstes österreichisches Museum für Alltagsgeschichte, 3593 Neupölla 10 im Waldviertel

Gesprächsteilnehmer:innen (PDF)

  • Manfred Neuwirth, Regisseur
  • Christa Hämmerle, Leiterin der Sammlung Frauennachlässe an der Univ. Wien (Web)
  • Friedrich Polleroß, Museumsleiter
  • Christian Jilka, Filmemacher Krems/München

Zur Veranstaltungsreihe

In der Medienwerkstatt Wien werden seit über 40 Jahren Filme und Videos produziert. Beim Blick ins Archiv finden sich immer wieder Originalmaterialien, die nicht in die Produktionen aufgenommen wurden. In der Veranstaltungsreihe „Werkstattgespräch“ werden ausgewählte Aufnahmen gezeigt und Filmemacher:innen und Expert:innen kommen zu Wort. Ausgangspunkt ist der Film „Erinnerungen an ein verlorenes Land“ aus 1988 zur Geschichte des Truppenübungsplatzes Allentsteig. Im Rahmen des Projektes wurden über 20 Gespräche mit Zeitzeug:innen aufgenommen. Darin verweben sich deren persönlichen Lebenserinnerungen mit den Ereignissen der allgemeinen Geschichte.

Zur Biografie von Anna Berndl

Anna Berndl geb. Holzmann wurde 1901 in Klein Motten im nördlichen Waltviertel geboren. Bereits als Kind musste sie in der Landwirtschaft mitarbeiten. Mit 17 Jahren kam sie als Dienstmädchen in die Steinmühle bei Flachau und später nach Wien. 1924 heiratete sie einen Schuhmacher und übersiedelte nach Franzen, wo 1927 ihr Sohn Franz geboren wurde. Nachdem der Ehemann ihr Haus verspielt hat, erbauten Anna Berndl mit ihm in den 1930er Jahren ein zweites. Dieses musste nach der Eingliederung des Ortes 1939 in den Truppenübungsplatz Döllersheim aufgegeben werden. Ein drittes Haus wurde in Altpölla gebaut. 1942 starb der Ehemann an einer Infektion. Sohn Franz besuchte seit 1940 das Gymnasium in Krems. 1943 wurde er zum Wehrdienst eingezogen und 1945 verletzt. 1945 plünderten sowjetische Soldaten Anna Berndls Haus. 1947 heiratete sie den Landwirten Lambert Berndl aus Wegscheid. Sie liebte ihre Arbeit und behielt zeitlebens ihr Selbstbewusstsein und ihren Humor.

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