Tagung am 10. 01.08, 15.00-18.30 Uhr, und 11.01.08, 10.00-19.00 Uhr, an der Abteilung Kunstgeschichte und Kunsttheorie / Gender Studies, Institut für Bildende Kunst und Kulturwissenschaften, Kunstuniversität Linz, Kollegiumgasse 2, Audimax, A – 4020 Linz
Die Tagung beabsichtigt, das kritische und ermöglichende Potential queerer und queer-feministischer Bilder-/Kunstpolitiken zu diskutieren und dabei die Aufmerksamkeit vor allem auf eine Demontage der Regime des Normalen und deren hierarchisierende Effekte zu richten. Wie können queere Bildpolitiken Normalitäts- und Normativitätsdiskurse, die mit sexuellen und vergeschlechtlichten Verhältnissen argumentieren, nachhaltig anfechten, verschieben und umarbeiten? Welche Möglichkeiten haben Kunst und visuelle Kultur im Sinne gender-kritischer Wissensproduktion, um /mehr queer/ politisch-kulturell zu realisieren? Und inwiefern lässt sich unter der Prämisse, dass auch für Kunst und Kultur eine ökonomische Matrix grundlegend ist, ein /Mehrwert/ ‚für queer, mit queer, durch queer‘ formulieren? Diese Fragen betreffen nicht allein das vorhandene und/oder umgearbeitete visuelle Vokabular. Vielmehr hängen sie eng mit realpolitischen Vorstellungen und Ordnungen zusammen. Daher sind auch die vermeintlich unantastbaren Demokratieverständnisse des neoliberalisierten spätkapitalistischen ,Westens’/’Nordens‘ unter queerem Blickwinkel zu diskutieren. Demokratien garantieren zum Beispiel ,Frauen‘ oft mehr Rechte und Teilhabe als früher. Zugleich nehmen sie jedoch damit nicht nur eine Fixierung der Zweigeschlechtlichkeit vor, sondern nutzen diese zur Legitimation vorherrschender hegemonialer Strukturen. Welche radikalpolitischen Perspektiven lassen sich entwickeln, und wie interagieren visuelle Argumentationen mit rechtlichen und politischen Diskursen?
Mit Beiträgen von Sushila Mesquita (queer-feministisch antirassistisch Forschende und freie Popkulturarbeiterin, Wien/Basel), Renate Lorenz (Wissenschaftlerin, Kuratorin, Künstlerin, Berlin), Antke Engel (Philosophin und Queer Theoretikerin, Berlin), Claudia Reiche (Medienwissenschaftlerin, Künstlerin, Bremen/Hamburg/Köln), Josch Hoenes (Wissenschaftler, Queer Worker, Bremen/Oldenburg), Susanne Lummerding (Kunst- und Medienwissenschafterin, Coach/Supervisorin, Wien/Linz). Konzeption & Organisation: Barbara Paul, Johanna Schaffer Plakat & Raumkonzept für Tagungsort: Stefanie Seibold
mail: institut-biku.office[at]ufg.ac.at / tel.: ++43/(0)732 7898 – 412
Event: */mehr(wert) queer/* *Visuelle Kultur, Kunst und Gender-Politiken*, 10.01.08, Linz
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