Forschungsgruppe Ideologien und Politiken der Ungleichheit (FIPU) (Web)
Zeit: Fr., 11.11.2022, 19 Uhr
Ort: Republikanischen Club, Fischerstiege 1-7, 1010 Wien
Die Kinder- und Jugendfürsorge wurde im Roten Wien gefördert, so taten hunderte Fürsorgerinnen in Wien ihren Dienst an einem der 14 Bezirksjugendämter. Im Frühjahr 1938 mussten sie als Beamtinnen der Stadt Wien einen Diensteid auf Hitler leisten und ihre ‚arische‘ Herkunft nachweisen. Jene Fürsorgerinnen, die das NS-Regime als ‚jüdisch‘ definierte, wurden umgehend entlassen oder zwangspensioniert. Einige wenige Fürsorgerinnen lehnten sich gegen das NS-Regime auf, sei es im organisierten sozialdemokratischen oder kommunistischen Widerstand, oder privat mit Freundinnen. Manche der Netzwerke wurden am Jugendamt geknüpft, manche konnten im Exil fortgeführt werden, doch einige Fürsorgerinnen konnten nicht mehr fliehen. Der Vortrag stellt ausgewählte Biographien von ‚jüdischen‘ Fürsorgerinnen vor und gedenkt der Frauen im Widerstand sowie jenen, die vertrieben oder ermordet wurden.
Moderatorin: Elke Rajal
Weitere Veranstaltungen
- Gedenkrundgang Hernals – Station 2, Palffygasse 20; Zeit: So., 13.11.2022, 15.00 Uhr; Treffpunkt: Frederic-Morton-Park, 1170 Wien: Lesung von Briefen an Fürsorgerin Elsa Donath (ca. 10 Minuten)
- Verfolgung und Widerstand von Fürsorgerinnen: 4 Genossinnen am Wiener Jugendamt; Zeit: Di., 15.11.2022, 18.00 Uhr; Ort: DÖW (Sitzungssaal), Altes Rathaus, Wipplingerstr. 6, 1010 Wien und virtueller Raum. Der Zoom-Link ist kurz davor auf der Website des DÖW zu finden.
Irene Messinger, Prof.in (FH), ist Politikwissenschafterin und im Bereich Exil- und Migrationsforschung tätig. Forschungsprojekt und Ausstellung zu Scheinehen in der NS-Zeit „Verfolgt. Verlobt. Verheiratet“: 03-10/22 im Frauenmuseum Hittisau (Web). Projektleitung „Verfolgte Fürsorgerinnen aus Wien“ (Web). Sie lehrt an der FH für Soziale Arbeit und der Univ. Wien.