CfP: Ein weiblicher „Prager Kreis“? (Event), Deadline: 31.12.207

Ein weiblicher „Prager Kreis“? Gesellschaftlich und literarisch engagierte jüdische Frauen in Prag von 1900 bis 1938

Datum: 25.04.2008
Ort: IWK, Berggasse 17, 1090 Wien
Deadline: 31.12.2007

Eine Vielzahl Prager jüdischer Frauen war seit Beginn des 20. Jahrhunderts gesellschaftlich, journalistisch und literarisch aktiv. Mit der Gründung von Vereinen und eigenen Publikationsorganen setzten sie sich mit der Stärkung der jüdischen Identität, der Erziehung der jüdischen Jugend sowie diversen weiteren „kulturzionistischen“ Aspekten auseinander. Mit der Organisation von Vorträgen und Lesungen schufen sie eine Plattform für die moderne deutschsprachige Literatur des „Prager Kreises“. Zu diesen Frauen gehörten Persönlichkeiten wie Ottla Kafka (die Schwester Franz Kafkas), Elsa und Sophie Brod (die Frau bzw. die Schwester Max Brods), Else Bergmann (die Frau Hugo Bergmanns), Paula Buber und viele andere. Es ist an der Zeit, die Bedeutung des von Frauen geschaffenen kulturellen Netzwerkes, in dem Prag als ehemaliges Zentrum der Monarchie eine wichtige Rolle spielte, wieder bewusst zu machen. Das Symposion soll zum Schließen dieser Forschungslücke beitragen. ForscherInnen aus allen kultur- und geisteswissenschaftlichen Bereichen sind eingeladen, zu folgenden Themenbereichen beizutragen:

-die Bedeutung der Frauenvereine wie beispielsweise der Jüdische Frauenverein, der Verein Frauenfortschritt, der Klub deutscher Künstlerinnen, der Klub deutscher Schriftstellerinnen, der Klub jüdischer Frauen und Mädchen bzw. Mädchenklub und die Women’s International Zionist Organization (WIZO)

-die Darstellung des Lebens und Wirkens der jeweiligen (Mit-)Begründerinnen und Mitglieder wie beispielsweise Emilie Sohr, Ida Freund, Berta Fanta, Johanna Bergmann, Rosa Lebenhart, Gertrude Thieberger (Urzidil) und vielen anderen, die heute kaum bekannt sind und deren Präsenz zu Unrecht auf die der Schwestern, Ehefrauen oder Weggefährtinnen beschränkt ist

-die Aufarbeitung der Geschichte und Bedeutung einschlägiger Periodika wie der „Prager Frauenzeitung“ (Sonntagsbeilage der „Bohemia“) oder „Für unsere Frauen“ (seit Okt. 1910 monatliche Beilage der „Selbstwehr“ unter der Leitung von Ida Barber)

-Nicht zuletzt werden auch die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen als Hintergrund der Aktivitäten der Prager jüdischen Frauen ein wichtiges Thema sein.

-Schließlich ist auch das Faktum zu diskutieren, dass die Namen vieler engagierter Frauen aus dem öffentlichen Bewusstsein verschwunden sind. Dazu trug bei, dass viele dieser Frauen nur – wenn überhaupt – als Randfiguren, versteckt hinter ihren Brüdern, Vätern und Ehemännern, von der Forschung berücksichtigt wurden.

Wir bemühen uns um die Finanzierung der Reise- und Übernachtungskosten. Die Tagungsbeiträge werden in einem Sammelband in der Reihe „biografiA. Neue Ergebnisse der Frauenbiografieforschung“ (hg. v. Ilse Korotin, Praesens Verlag Wien) publiziert.

Abstracts (ein bis max. 2 A4-Seiten) von Vorschlägen für einen Vortrag und kurze biobibliografische Angaben senden Sie bitte bis spätestens 31. Dezember 2007 per mail an beide Koordinatorinnen:

Dr. Susanne Blumesberger (s_blumesberger[at]yahoo.de)
Mag. Rahel Rosa Neubauer (rosa_neubauer[at]yahoo.de)
Institut für Wissenschaft und Kunst, Berggasse 17, A-1090 Wien, Österreich (+43 1) 317 43 42

Sollten Sie nicht zum Symposion kommen können, aber gerne einen Beitrag für die Publikation beisteuern wollen, nehmen Sie bitte mit uns Kontakt auf!

Institut für Wissenschaft und Kunst; Dr.in Susanne Blumesberger und Mag.a Rahel Rosa Neubauer, Wien

Berggasse 17, 1090 Wien
(+43 1) 317 43 42
(+43 1) 317 43 42
iwk.institut[at]aon.at
https://www.univie.ac.at/iwk/

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