Ausstellung: Kiki Kogelnik: Now Is the Time, bis 25.06.2023, Wien

Bank Austria Kunstforum Wien (Web)

Ort: Bank Austria Kunstforum Wien, Freyung 8, 1010 Wien
Laufzeit: 02.02.–25.06.2023

Beschreibung: „Kiki Kogelnik (1935–1997) ist eine der bedeutendsten in Österreich geborenen Künstlerinnen des 20. Jhds., sie lebte und arbeitete aber auf internationalem Niveau. Die Künstlerin gilt heute als die einzige österreichische Protagonistin der Pop Art, ihre Kunst geht jedoch weit über diese Kategorisierung hinaus. Kogelniks spielerisches, farbenfrohes und hochpolitisches Werk reicht von Malerei, Zeichnung, Keramik und Installation bis hin zu performativen Praktiken und verfügt über eine erstaunliche Aktualität, was die Themenstellungen anbelangt. Das Bank Austria Kunstforum Wien zeigt jetzt die bis dato größte Einzelpräsentation der Künstlerin.
Nach ihrem Studium an der Akademie für angewandte Kunst und der Akademie der bildenden Künste in den 1950er-Jahren in Wien, gehörte Kogelnik zur jungen St. Stephan Gruppe. Extensive Reisen durch Europa und die Bekanntschaft mit Sam Francis bewegten Kogelnik, 1962 nach New York zu ziehen, wo sie innerhalb der sich gerade formierenden Pop Art-Bewegung zu arbeiten begann und Freundschaften zu Künstler*innen wie Roy Liechtenstein, Claes Oldenburg und Carolee Schneemann pflegte. Die Zeit zu Beginn der 1960er-Jahre bedeutete auch eine Neuorientierung in ihrem künstlerischen Werk – die in dieser Phase entstandenen Arbeiten bilden das Herzstück der Ausstellung.
Ihr Interesse aber auch ihre kritische Haltung gegenüber Konsumgesellschaft, technischem Fortschritt, Medizin und Diagnostik und dem (weiblichen) Körper und seinen Implikationen sowie ihre eigenen Lebensrealität als Künstlerin, Mutter und Ehefrau hat die Künstlerin bereits ab Anfang der 1960er Jahre explizit thematisiert – lange vor den heute omnipräsenten Diskursen zu Gender Equality, medizinischer Ethik, Digitalzeitalter und nachhaltigem Lebensstil. Mit humorvoller Abgründigkeit, scharfer Pointe, der kühnen Ästhetik und dem Sendungsbewusstsein von Pop und neuen Materialien wie Vinyl findet Kiki Kogelnik ihren einzigartigen Weg und erweist sich aus heutiger Sicht als eines der vielfältigsten und eigenständigsten Beispiele für die frühe Kunst der Postmoderne.

Das Ausstellungsprojekt wird von der Kiki Kogelnik Foundation großzügig unterstützt und ist eine Kooperation mit dem Kunstmuseum Brandts in Odense, Dänemark sowie dem Kunsthaus Zürich, wo die Schau nach der Station in Wien auch zu sehen sein wird – damit wird das Bank Austria Kunstforum einmal mehr seinem Ruf gerecht, künstlerischen Pionier*innen eine internationale Bühne zu bieten.“

Kuratiert von Lisa Ortner-Kreil