biografiA – Neue Ergebnisse der Frauenbiografieforschung – Institut für Wissenschaft und Kunst (IWK) (Web)
Zeit: 15.03.2023, 18:30–21:30 Uhr
Ort: IWK, Berggasse 17, 1090
Margarethe Roller (1881-1945) begann ihre berufliche Laufbahn – so wie zwei ihrer Schwestern – als Lehrerin in Brünn. Im Gegensatz zu ihren Schwestern ließ sie sich aber bereits nach wenigen Jahren von der Unterrichtstätigkeit freistellen zugunsten ihrer Arbeit im städtischen Kinderschutzamt in Brünn, wo sie seit 1911 als „Pflegeinspektorin“ tätig war. Zugleich wurde sie in der Deutschen Landeskommission für Kinderschutz und Jugendfürsorge (DLK) Mähren aktiv, deren Leiterin sie werden sollte. Ihre intensive Arbeit für diese deutschnationale Organisation, deren politische Situierung sich mit der Schaffung der Tschechoslowakischen Republik veränderte, war unterbrochen von mehreren Aufenthalten in einem Schweizer Sanatorium.
Was geschah mit der DLK nach der deutschen Okkupation und der nationalsozialistischen Machtübernahme und wie verhielt sich Margarethe Roller, die in der Zwischenkriegszeit noch enge Beziehungen zum „Bund österreichischer Frauenvereine“ in Wien und anderen fortschrittlichen Wiener Organisationen gepflegt hatte? Was waren die Umstände des Selbstmords von Margarethe Roller und ihrer Schwester Helene Roller, beide über 60, im Frühjahr 1945?
Elisabeth Malleier ist Historikerin in Wien. Schwerpunkte: Geschichte sozialer Bewegungen und Geschichte jüdischer Frauen in Wien.