Fachgesellschaft Pflegegeschichte; Institut für Geschichte der Medizin der Robert Bosch Stiftung (Web)
Zeit: 23.-24.06.2023
Ort: Stuttgart
Einreichfrist: 01.04.2023
Nach dem Zweiten Weltkrieg erlebten die Vorkriegsstrukturen der Pflege in Deutschland eine kurze Renaissance, bevor die gesellschaftlichen und politischen Umbrüche auch im Pflegebereich sichtbar wurden. Die Jahrzehnte nach 1945 lassen tiefgehende Umbrüche im Pflegeverständnis und in der Art der pflegerischen Versorgung erkennen. Pflege wurde mit neuen Potenzialen (wie Akademisierung), neuen Konflikten (wie Ökonomisierung) und neuen Trends (wie Digitalisierung) konfrontiert und musste darauf reagieren. Gleichzeitig werden konkrete Konsequenzen dieser Veränderungen in der Gegenwart sichtbar. In der DDR ging man in der Pflegeausbildung ganz eigene Wege und etablierte ein Alternativmodell.
Die Zeit nach 1945 offeriert eine Vielfalt pflegehistorischer Fragestellungen und Forschungsmethoden, die im Workshop diskutiert werden sollen. Beiträge können sowohl pflegehistorische Methodik in den Vordergrund stellen als auch konkrete zeitgeschichtliche Themen der Pflege fokussieren. Ziel des Workshops ist es, einerseits einen Überblick über den gegenwärtigen Stand der Forschung zu geben, andererseits die Möglichkeit zu bieten, Arbeiten zu verschiedenen Themenbereichen zu diskutieren. Inhaltlich wäre hier z.B. an den Umgang mit dem Schwesternmangel in den 1960er Jahren, die Änderung des Frauenbildes, die Spezialisierung der Pflege oder auch die Technisierung pflegerischer Aufgaben zu denken. Auch die Akademisierung der Pflege und anderer Gesundheitsberufe wäre ein weiterer zentraler Anknüpfungspunkt für eine Zeitgeschichte der Pflege.
Die Veranstalter:innen freuen sich über Abstracts (max. 2.000 Zeichen inkl. Leerzeichen), aus denen Titel, Fragestellung, Methoden und verwendete Quellen sowie mögliche Thesen/Ergebnisse hervorgehen. Bitte senden Sie diese bis zum 01.04.2023 per E-Mail an Pierre Pfütsch (Schriftführer): pierre.pfuetsch(at)igm-bosch.de
Quelle: HSozuKult