DFG-Forschungsprojekt „Menschenrechte, queere Geschlechter und Sexualitäten seit den 1970er Jahren“ (Web)
Zeit: 22.-23.02.2024
Ort: Freie Universität Berlin
Einreichfrist: 15.10.2023
LBSTIQ-Bewegungspolitiken werden häufig von Bezügen auf Zeitlichkeit begleitet, sei es indem Forderungen nach Gleichstellung als fortschrittlich gerahmt werden, durch utopisch-queere Gesellschaftsentwürfe in Politik und Kultur oder auch durch Vergleiche von gegenwärtiger Diskriminierung mit vergangener Verfolgung. Das DFG-Forschungsprojekt „Menschenrechte, queere Geschlechter und Sexualitäten seit den 1970er Jahren“ der DFG-FOR 2265 „Recht – Geschlecht – Kollektivität“ möchte im Rahmen eines zweitägigen Workshops diese Verbindungen von LSBTIQ-Bewegungspolitiken und Queer Temporalities einer historischen Analyse unterziehen. Im Mittelpunkt steht die Frage, in welchen Spannungsfeldern die beiden Aspekte miteinander stehen: Welche Konzepte von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft haben queere Bewegungen entworfen und zu welchen Zwecken? Inwiefern haben sie dabei Vorstellungen von linearer Zeitlichkeit im Sinne von Fortschritts-Narrativen reproduziert oder im Sinne eines Queering Temporality grundlegend in Frage gestellt? Welche verzeitlichten Vorstellungen entwickelten homo- und transphobe Politiken? Wie kann die Wiederkehr temporaler Figuren in queeren und queerfeindlichen Politiken beschrieben werden?
Seit etwa fünfzehn Jahren hat der Begriff der Zeitlichkeit in den Queer Studies enorme Produktivität entfaltet (Edelman, No Future/Muñez, Queer Futurity, Love, Feeling Backward, Halberstam, In a Queer Time and Place, Freccero, Queer/Early/Modern). Die Auseinandersetzung fand dabei oft in Abgrenzung oder Unkenntnis homosexualitäten- und queerhistorischer Forschung und derer anspruchsvoller Auseinandersetzung mit dem Verhältnis von (Homo-)Sexualität, Vergangenheit und Gegenwart statt (Valerie Traub, „The New Unhistoricism in Queer Studies“, Laura Doan, Disturbing Practices). Weiterlesen und Quelle … (Web)