Vortrag: Rolf Pohl: Gibt es eine Krise der Männlichkeit? Über Antifeminismus und Weiblichkeitsabwehr in der neuen deutschen ‚Männerbewegung‘, 15.02.2012, Wien

Eine Veranstaltung der Reihe Gender Talks von White Ribbon Österreich. Verein zur Prävention männlicher Gewalt (Web)
Zeit: 15.2.2012 um 19:00
Ort: Albert Schweitzer Haus, Schwarzspanierstraße 13, 1090 Wien
Es gibt keine aktuelle Krise der Männlichkeit, denn in männlich dominierten Kulturen und Gesellschaften ist Männlichkeit grundsätzlich ein fragiles und krisenhaftes Konstrukt. Die verbreiteten Klagen über die „Krise der Männer“, die „benachteiligten Jungen“ und die „entsorgten Väter“ sind eine rückwärtsgewandte Reaktion auf die marktradikale Verschärfung des gesellschaftlichen Krisengeländes, die immer wieder mit misogynen (frauenfeindlichen) Schuldzuweisungen einhergeht. Eine kritische Auseinandersetzung mit der Überlagerung gesellschaftlicher und geschlechtlicher Ungleichheitslagen schrumpft bei vielen diskursbestimmenden Ansätzen auf das manichäistische, die Welt der Geschlechterbeziehungen in „gut“ und „böse“ unterteilende Bild eines die Männer beherrschenden und diffamierenden „Feminats“ zusammen. Vor diesem Hintergrund kann die daran entzündete, selbsternannte „Männerbewegung“ als Backlash, als antifeminine und antifeministische Gegenbewegung im Rahmen einer allgemeinen Re-Maskulinisierung der Gesellschaft interpretiert werden.
Der Vortrag von Rolf Pohl (Universität Hannover) wird diese Entwicklung kritisch nachzeichnen und mit einem eigenen Ansatz zur Konstitution der von einem grundlegenden Dilemma gekennzeichneten Struktur von Männlichkeit in Gesellschaften mit männlicher Hegemonie konfrontieren.
White Ribbon Österreich. Verein zur Prävention männlicher Gewalt
1100 Wien, Erlachgasse 95, Zustelladresse: Senefeldergasse 11/8, 1100 Wien
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ZVR No.: 758430304

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