CfP: Briefkulturen – Perspektiven ihrer Erforschung (06/2025, Berlin); bis: 08.05.2025

DFG-Projekt „Der deutsche Brief im 18. Jahrhundert“, BBAW Berlin/IZEA Halle/ULB Darmstadt (Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften) (Web)

Time: 16.-17.06.2025
Ort: Berlin
Proposals by: 08.05.2025

Für die Abschlusstagung des Kooperationsprojekts „Der deutsche Brief im 18. Jhd.“ können noch bis zu sechs Beitragsvorschlägen angenommen werden:
Über die kulturhistorische Dimension von Briefen haben sich in den letzten Jahrzehnten neue, inter- und transdisziplinäre Ansätze herausgebildet, die die zunehmende kulturwissenschaftliche Orientierung der Geisteswissenschaften rezipieren und die Zugänge zur Geschichte des Briefs in der Neuzeit erweitern. Diese Forschungen beschäftigen sich nicht mehr vereinzelt mit der Materialität und Praxis des Briefschreibens, mit dem literarischen, ästhetischen, publizistischen Charakter des Briefs oder mit dessen Wesensbestimmung als Medium und Kommunikationsform: Vielmehr zeichnen sich heutzutage mehrere Versuche ab, das Phänomen ‚Brief‘ in seiner historischen Komplexität und Vielschichtigkeit abzubilden.
Dabei ist insbesondere die ‚Briefkultur’ zu einem begrifflichen Ankerpunkt einer Kulturgeschichte neuzeitlicher (v.a. europäischer) Gesellschaften geworden, welche vermehrt auf schriftliche Kommunikation angewiesen sind. Diese erweist sich als flüchtig und markant zugleich: Briefe kommen an und gehen ab, über Briefe wird in Briefen berichtet, in manchen Fällen bleiben Briefe erhalten. Über solche genauso ungreifbaren wie gegenständlichen Objekte lassen sich vor dem Hintergrund der neueren Briefforschung zahlreiche Fragen stellen, die in ihrer Reichweite das ausgedehnte und ausdehnbare Phänomen der Briefkultur selbst spiegeln. Welche Funktionen können ein Brief und die darin enthaltene Mitteilung erfüllen? Welche sozialen, kommunikativen, persönlichen Implikationen gehen mit einem Briefwechsel einher? Unter welchen materiellen, technischen, sozialen oder gesamtgesellschaftlichen Voraussetzungen sind Korrespondenzen geführt worden? Wie werden private, halböffentliche oder literarische Selbstverwirklichung, Weltdeutung und Kritik in Briefen betrieben? Wie lassen sich Veränderungen und übergreifende Transformationen der Kommunikationsstruktur des Briefs sowie bestimmter Briefgenres (beispielsweise des Liebesbriefs) literatur-, sprach- oder soziohistorisch erkennen, beschreiben und analysieren? Weiterlesen und Quelle … (Web)