Lesung und Gespräch: Anton Schulte: Trans*, inter* und nicht-binär: tin*-stories erzählen, 14.03.2023, Wien

Verein Gedenkdienst, Reihe „Geh Denken“ (Web)

Zeit: Di., 14.03.2023, 19.00 Uhr
Ort: Depot, Breite Gasse 3, 1070 Wien

Beschreibung: „Trans*, inter* und nicht-binär (tin*) sind kein Trend – das zeigt ein Blick in die Geschichte. Doch leider werden Geschichten, die nicht in die weiße, cis-, endo-, heteronormative Perspektive von Geschichtsschreibung passen, viel zu selten erzählt und damit unsichtbar gemacht. Der Sammelband tin*stories. Trans | inter | nicht-binäre Geschichte(n) seit 1900 will das anhand verschiedener Beiträge ändern. Anton Schulte hat darin einen Text veröffentlicht, der die Lebensgeschichten von zwei trans* Personen aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts in Frankfurt am Main und Wien erzählt. Im Rahmen seines Masterstudiums in Queer History am Goldsmiths College in London stieß er auf die Akten von Walter H. und Ernestine W. Anton Schulte wird seine Recherche vorstellen und mit den Zuhörer:innen besprechen, wie die Lebensrealität von trans* und geschlechtsunkonformen Personen in einer Gesellschaft aussah, in der Abweichung von der biologistischen Geschlechtermatrix (oder -binarität?) als undenkbar galt.“

  • Joy Reißner und Orlando Meier-Brix (Hg.): tin*stories. Trans | inter | nicht-binäre Geschichte(n) seit 1900, Münster 2022 (Web)

Anton Schulte promoviert an der Universität Halle zu Aushandlungen von Sexualität und Geschlecht in der ‚Universitäts-Nervenklinik Halle‘ während des Nationalsozialismus. 2014–2018: Studium der Geschichte und Politikwissenschaften an der Univ. Wien, 2018–2019: Masterstudium in Queer History am Goldsmiths College, Univ. of London.

CfP: Arbeit macht Geschlecht. Geschlecht macht Arbeit (Event; 10/2023, Stuttgart/Hohenheim); bis: 15.04.2023

28. Fachtagung des Arbeitskreises Geschlechtergeschichte der Frühen Neuzeit (Web)

Zeit: 26.-28.10.2023
Ort: Tagungszentrum Hohenheim
Anmeldung bis: 15.04.2023

Die Verwendung von Geschlecht als analytische Kategorie hat sich insbesondere in der spätmittelalterlichen und frühneuzeitlichen Geschichtsforschung als äußerst produktiv erwiesen: für die Frage nach Diskursen oder Praktiken der Konstruktion und Dekonstruktion von Geschlecht(ern); für die Entwicklung von Methoden, mit deren Hilfe Prozesse des gendering und degendering in scheinbar geschlechterneutralen Kontexten ausgemacht werden können; für die Analyse von Relationen verschiedener diskriminierender oder privilegierender Positionierungen (ständisch, religiös, ethnisch); für die Aufdeckung wissensgeschichtlicher “Entwicklungen” hinsichtlich der Bedeutung, Nutzung und Zuschreibung von “Geschlecht” (Stichwort: Biologisierung und Essenzialisierung), etc. Als analytische Kategorie ist Geschlecht ein Werkzeug, mit dessen Hilfe sehr verschiedene Prozesse, Zuschreibungen, Sachverhalte, Differenzbildungen, Machtverhältnisse, usw. erforscht und in ihrer gesellschaftlichen Komplexität und Verflochtenheit mit anderen gesellschaftlich wirksamen Faktoren analysiert werden können. Geschlechtergeschichte ist so betrachtet Allgemeine Geschichte und umgekehrt.
Bei dieser Tagung soll der gesellschaftlich relevante Bereich der Arbeit bzw. genauer, des Arbeitens unter die Lupe genommen und dabei die Vielfalt von Mechanismen ausgeleuchtet werden, durch die und in denen Arbeit und Arbeiten an Geschlecht, aber auch soziale Positionen gekoppelt ist. Weiterlesen … (Web)

Workshop: Kriegsgefangenschaft und Internierung. Das Schicksal sowjetischer Militärpersonen in deutschen, schweizerischen, österreichischen und sowjetischen Quellen, 1941-1946, 24.03.2023, Bern

Forschungsstelle Diplom. Dokumente der Schweiz; Univ. Bern und Deutsches Historisches Institut Moskau (Web)

Zeit: 24.03.2023, 9.00-18.00 Uhr
Ort: Bern

Millionen von Angehörigen der Roten Armee kamen während des Zweiten Weltkriegs in deutsche Kriegsgefangenschaft. Mehreren Tausend gelang die Flucht in die Schweiz. Sie spielten bei der Wiederaufnahme der diplomatischen Beziehungen zwischen der Schweiz und der Sowjetunion eine zentrale Rolle. In der Sowjetunion wiederum waren die (ehemaligen) Kriegsgefangenen mit dem kollektiven Vorwurf des Verrats konfrontiert. Der Workshop diskutiert Kriegsgefangenschaft, schweizerische Internierungspraxis und Fragen der Repatriierung in ihrer Verflechtung. Dabei finden auch Perspektiven der Kriegsgefangenen bzw. Internierten selbst sowie unterschiedliche Erfahrungen dieser heterogenen Gruppe Berücksichtigung.

Programm

  • Julia Richers (Univ. Bern) und Sacha Zala (Dodis/Univ. Bern): Sowjetische Kriegsgefangene und schweizerische Internierungspraktiken im Zweiten Weltkrieg

Panel: Hintergründe und Einordnung

  • Carmen Scheide (Univ. Bern): Deutsche Besatzung der Ukraine. Mobilitätserfahrung und Kulturkontakte Continue reading

Ausstellungsführung: „Wie man Ärztin wird“. Historische Perspektiven auf Frauen in der Medizin, 08.03.2023, Wien

Josephinum – Medizinhistorisches Museum Wien (Web)

Zeit: 08.03.2023, 11.00 Uhr und 17.00 Uhr
Ort: Josephinum – Medizinhistorisches Museum Wien, Währinger Str. 25, 1090 Wien; Treffpunkt Museumsfoyer

Themenführung durch die Dauerausstellung des Josephinums anlässlich des Internationalen Frauentags am 8. März 2023

Im Jahr 1900 – und damit 535 Jahre nach der Gründung der Universität Wien – wurden Frauen erstmals als Studentinnen an der Medizinischen Fakultät zugelassen. Welchen gesellschaftlichen Widerständen sie begegneten, welche persönlichen Opfer sie bringen mussten, und welche (oft vergessenen) Beiträge sie für die Medizin leisteten, erkunden die Kuratorin Daniela Hahn und die Medizinhistorikerin Monika Ankele in einer Themenführung durch die Dauerausstellung des Josephinums anlässlich des Internationalen Frauentags am 8. März 2023.

Da die Teilnehmer:innenzahl begrenzt ist, bitten die Veranstalter:innen um Anmeldungen unter: einladungen@josephinum.ac.at. Nähere Informationen unter: www.josephinum.ac.at

Grafik: Andrea Lehsiak, Quelle: Facebook

Conference: Monique Wittig: Twenty Years Later, 17.-18.03.2023, Berkeley and virtual space

Univ. of California – Berkeley; Ty Blakeney, William M. Burton, Ilana Eloit, Carolina Topini, and Agnès Vannouvong (Web)

Time: 17.-18.03.2023
Venue: Univ. of California and virtual space

Programme (PDF)

In 2023, we will mark the 20th anniversary of the passing of the lesbian activist, writer and philosopher Monique Wittig (1935-2003), as well as the 50th anniversary of the publication of her novel „Le corps lesbien“, with a two-part international conference. Hosted by the Department of French at the University of California – Berkeley and the Institut des Études Genre at the Universite de Genève, this conference seeks to encourage new directions in scholarship on Wittig and to stimulate transatlantic and international exchange about her. The organizers are guided in this by the spirit of Wittig’s own life, split between Europe and North America, and the bilingual corpus she left with us. The event in Geneva will take place on 27–28 June 2023 (Web).
The reception of Wittig’s work has been divided both temporally and linguistically. A first period, from the late 1960s to the mid-1990s, saw her influence spread throughout Europe and North America. She initially made her name as a novelist identified with the Nouveau Roman, then as an activist and theorist within the women’s liberation movement. These indissociable literary and political projects led her work to become one of the foundational building-blocks of postmodern feminism and queer theory in the US. There followed a relative decline in scholarly attention paid to her ideas. But in the past decade, a reinvigorated enthusiasm for Wittig on both sides of the Atlantic and elsewhere has emerged, opening a second moment of reception. One goal of this conference is to connect these two periods, to historicise the waxing and waning of interest in Wittig’s work. Another is to assess the stakes of contemporary reception of that work both within and outwith academia. In the context of revitalised feminist and lesbian activism, this task is all the more compelling. Read more in the CfP… (PDF)

Source: H-Net Notifications

CfP: Zeitgeschichte der Pflege nach 1945 (Event; 06/2023, Stuttgart); bis: 01.04.2023

Fachgesellschaft Pflegegeschichte; Institut für Geschichte der Medizin der Robert Bosch Stiftung (Web)

Zeit: 23.-24.06.2023
Ort: Stuttgart
Einreichfrist: 01.04.2023

Nach dem Zweiten Weltkrieg erlebten die Vorkriegsstrukturen der Pflege in Deutschland eine kurze Renaissance, bevor die gesellschaftlichen und politischen Umbrüche auch im Pflegebereich sichtbar wurden. Die Jahrzehnte nach 1945 lassen tiefgehende Umbrüche im Pflegeverständnis und in der Art der pflegerischen Versorgung erkennen. Pflege wurde mit neuen Potenzialen (wie Akademisierung), neuen Konflikten (wie Ökonomisierung) und neuen Trends (wie Digitalisierung) konfrontiert und musste darauf reagieren. Gleichzeitig werden konkrete Konsequenzen dieser Veränderungen in der Gegenwart sichtbar. In der DDR ging man in der Pflegeausbildung ganz eigene Wege und etablierte ein Alternativmodell.
Die Zeit nach 1945 offeriert eine Vielfalt pflegehistorischer Fragestellungen und Forschungsmethoden, die im Workshop diskutiert werden sollen. Beiträge können sowohl pflegehistorische Methodik in den Vordergrund stellen als auch konkrete zeitgeschichtliche Themen der Pflege fokussieren. Ziel des Workshops ist es, einerseits einen Überblick über den gegenwärtigen Stand der Forschung zu geben, andererseits die Möglichkeit zu bieten, Arbeiten zu verschiedenen Themenbereichen zu diskutieren. Inhaltlich wäre hier z.B. an den Umgang mit dem Schwesternmangel in den 1960er Jahren, die Änderung des Frauenbildes, die Spezialisierung der Pflege oder auch die Technisierung pflegerischer Aufgaben zu denken. Auch die Akademisierung der Pflege und anderer Gesundheitsberufe wäre ein weiterer zentraler Anknüpfungspunkt für eine Zeitgeschichte der Pflege.
Die Veranstalter:innen freuen sich über Abstracts (max. 2.000 Zeichen inkl. Leerzeichen), aus denen Titel, Fragestellung, Methoden und verwendete Quellen sowie mögliche Thesen/Ergebnisse hervorgehen. Bitte senden Sie diese bis zum 01.04.2023 per E-Mail an Pierre Pfütsch (Schriftführer): pierre.pfuetsch(at)igm-bosch.de

Quelle: HSozuKult

Vortrag: Elisabeth Malleier: Politiken des Sozialen: Margarethe Roller – eine Kinderschutzaktivistin in Brünn (1881-1945), 15.03.2023 Wien

biografiA – Neue Ergebnisse der Frauenbiografieforschung – Institut für Wissenschaft und Kunst (IWK) (Web)

Zeit: 15.03.2023, 18:30–21:30 Uhr
Ort: IWK, Berggasse 17, 1090

Margarethe Roller (1881-1945) begann ihre berufliche Laufbahn – so wie zwei ihrer Schwestern – als Lehrerin in Brünn. Im Gegensatz zu ihren Schwestern ließ sie sich aber bereits nach wenigen Jahren von der Unterrichtstätigkeit freistellen zugunsten ihrer Arbeit im städtischen Kinderschutzamt in Brünn, wo sie seit 1911 als „Pflegeinspektorin“ tätig war. Zugleich wurde sie in der Deutschen Landeskommission für Kinderschutz und Jugendfürsorge (DLK) Mähren aktiv, deren Leiterin sie werden sollte. Ihre intensive Arbeit für diese deutschnationale Organisation, deren politische Situierung sich mit der Schaffung der Tschechoslowakischen Republik veränderte, war unterbrochen von mehreren Aufenthalten in einem Schweizer Sanatorium.
Was geschah mit der DLK nach der deutschen Okkupation und der nationalsozialistischen Machtübernahme und wie verhielt sich Margarethe Roller, die in der Zwischenkriegszeit noch enge Beziehungen zum „Bund österreichischer Frauenvereine“ in Wien und anderen fortschrittlichen Wiener Organisationen gepflegt hatte? Was waren die Umstände des Selbstmords von Margarethe Roller und ihrer Schwester Helene Roller, beide über 60, im Frühjahr 1945?

Elisabeth Malleier ist Historikerin in Wien. Schwerpunkte: Geschichte sozialer Bewegungen und Geschichte jüdischer Frauen in Wien.

Symposium: Homemaking: Race, Place, and Ethnicity in the New England Household, 04.03.2023, Wellesley/MA and virtual space

Wellesley College: Deerfield Symposium (Web)

Time: 04.03.2023
Venue: Wellesley College/MA and virtual space

This one-day symposium will explore the visual and material cultures of race and ethnicity in New England’s domestic sphere from the 17th to the 20th centuries. Cultural and racial diversity have long characterized New England’s domestic environments and symposium participants will present research on the varied ways in which the region’s households were shaped by perceptions of, ideas about, and attitudes toward race and ethnicity. The event is free and open to the public; registration required. To register and to receive a link to the livestream (if needed) please complete the form here (Web).

Programme

  • 9:00: Welcome – Martha McNamara (Wellesley Coll.) and Barbara Mathews (Historic Deerfield, Inc.)
  • 9:15 Keynote – Marla Miller (Univ. of Massachusetts): Race, Place, & Entangled Homemaking: Views from Hadley, Massachusetts

10:30 Panel 1: Contested Household Space: 17th & 18th Centuries

  • Caylin Carbonell (Omohundro Institute of Early American History and Culture): Households of Unfreedom in Colonial New England
  • Cornelia Dayton (Univ. of Connecticut): John and Phillis Peters Move to a Middleton Farmstead

11:30 Panel 2: Race, Ethnicity, and Gender in the Colonial Revival Movement Continue reading

CfP: Voices of the Colonised: Primary Sources of Anticolonialism (Reader); by: 15.03.2023

Lucile Dreidemy, Johannes Knierzinger, David Mayer, and Clemens Pfeffer; Univ. of Vienna (Web)

Proposals by: 15.03.2023

In the last three decades, the place of Europe and the ‚West‘ in global historiography has been fundamentally redefined: most importantly, a growing number of accounts by non-Western scholars has questioned Western historiography by arguing that Europe’s global rise occurred much later and was more uneven than previously assumed, and that Europe was and remains only one of several global centres. Moreover, these critiques have also helped to rethink the intellectual foundations of the Enlightenment itself as a “co-production” of thinkers from all world regions and especially from colonised regions. However, anti-colonial intellectuals such as Poma de Ayala (Inca Empire), Kandiaronk (Petun/North America), Jean Louis Vastey (Haiti), José Rizal (Philippines) or Edward Wilmot Blyden (Liberia), have so far hardly gained any visibility in European historiography, and even less in school curricula.
With this commented anthology of primary texts, the editors seek to contribute to the above mentioned turning points in global historiography. The editors invite historians to identify anti-colonial primary texts and to propose commentaries. These primary texts should preferably come from authors who were themselves, in one way or another, confronted with practices of colonisation. In particular, the editors are looking for accounts by intellectuals, politicians and others that not only document colonial exploitation but also criticise the practices, institutions, and ideas of colonialism. In addition, they encourage the presentation of cases of colonisation at close range, e.g. within the geographical area of ‚Europe‘. Based on the current state of research, they propose a broad understanding of colonialism defined as the coercive incorporation into an expansionist state that involves not only physical violence but also ideological and administrative consolidation of rule. Read more and source … (Web).

The first of two volumes will focus on texts that were written up to the end of WWI.

Workshop: Doing Gender in Practices of Doing History: Engendered Performances of the Past, 02.-03.02.2023, Leipzig

Leibniz-Institut für Geschichte und Kultur des östlichen Europa (GWZO) Leipzig; Karin Reichenbach und Juliane Tomann (Univ. Regensburg) (Web)

Zeit: 02.-03.02.2023
Ort: Leipzig

Whenever history is displayed, performed or staged publicly, gender is performed as well. The workshop will focus on forms of doing history which rest on embodiment, immersive, affective, and experiential approaches and highlight playful, corporal, multi-sensory and personal engagements with the past. Participants will explore the nexus between modes of doing history and doing gender by addressing the following questions: How are notions of history and gender being co-produced in practices of doing history, when, e.g. the unstable categories of gender are regarded and performed as stable and conservative gender behavior is thus further cemented? How do perceptions of history and gender reinforce or challenge each other in action? Laying emphasis on sensorial, bodily approaches to history opens up further questions about the role of body knowledge. In which ways understanding of gender and history is located in or attached to the bodies performing them and what epistemic power is attributed to physically experiencing gender and/in history? Read more and source … (Web)

Programm (PDF)

  • Panels: He-enactment, She-enactment, Re-enactment? | History and Gender in Visual Media | Engendered Performances in Museums and Memory Culture | Gender on Stage and in Performative Art
  • Keynote: Dietlind Hüchtker (Univ. of Vienna): Doing Gender – Doing History. Reflections on the Practice of Praxeological Concepts