Präsentation: Lukas Schretter, Nadjeschda Stoffers, Michaela Tasotti und Elke Kastner-Kainovic: Memory Lab – Partizipative Forschung zum Lebensborn-Heim „Wienerwald“, 1938-1945, 24.01.2024, Wien und virtueller Raum

Vortragsreihe „Geschichte am Mittwoch“ (Web) in Koop. mit fernetzt. Junges Forschungsnetzwerk Frauen- und Geschlechtergeschichte (Web)

Zeit: 24.01.2024, 18.30-20.00 Uhr
Ort: Univ. Wien, HS 30, Universitätsring 1 – und virtueller Raum

Im Heim „Wienerwald“, einer zunächst von zwei jüdischen Ärzten geleiteten Lungenheilanstalt, befand sich zwischen 1938 und 1945 ein vom SS-Verein Lebensborn betriebenes Entbindungsheim. Es sollte zur Steigerung der Geburtenrate von Kindern beitragen, die als „arisch“ klassifiziert wurden. Nach 1945 wurde das Gebäude u.a. vom ÖGB und zuletzt von der WGKK als Erholungs- bzw. Rehabilitationszentrum genutzt. Seit wenigen Jahren steht das Gebäude leer.
2023 fand ein „Memory Lab“ zur Geschichte des Gebäudes statt (Web): Angesiedelt an der Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Zivilgesellschaft, nahmen am Prozess der historischen Aufarbeitung sowohl Personen, deren Biografien und Familiengeschichten mit dem Heim in unterschiedlicher Weise in Verbindung stehen, als auch Personen aus dem räumlichen Umfeld des Gebäudes teil. Das „Memory Lab“ sollte die aktive Auseinandersetzung mit der Geschichte des Erinnerungsortes und zivilgesellschaftliches Engagement fördern.
Die Präsentation gemeinsam mit Teilnehmer:innen des „Memory Lab“ beinhaltet eine Reflexion der Konzeption und Durchführung des Projekts: Mit welchen Herausforderungen war das Projekt konfrontiert? In welchen Projektphasen war Flexibilität im Forschungsprozess in besonderem Maße erforderlich? Und welche gesellschaftliche Wirkung ist vom Memory Lab zu erwarten? Damit möchte die Präsentation auch forschungsethische und forschungspraktische Herausforderungen partizipativer Forschung zu historischen Orten aufgreifen.

Zoom-Link der Veranstaltung: https://univienna.zoom.us/j/66262941903?pwd=Z0I5R0F1VXVnVWJWOW1KNGhLMmVQUT09 [Meeting-ID: 662 6294 1903, Kenncode: 787244]

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Vortrag: Matthias Donabaum: Haushalte(n). Historische Perspektiven auf eine zentrale Ordnungskategorie, 04.12.2023, Wien und virtueller Raum

ifk – Internationales Forschungszentrum Kulturwissenschaften der Kunstuniversität Linz in Wien (Web)

Zeit: 04.12.2023, 18:15 Uhr
Ort: ifk, Reichsratsstr. 17, 1010 Wien und virtueller Raum

Gerade im Zusammenhang mit der ungleichen Verteilung unbezahlter Care-Arbeit rückt der Haushalt als Bühne ökonomischer und sozialer Auseinandersetzungen in den Mittelpunkt. Die Vorstellung des Haushalts als Ort des Privaten und als Gegenpol zur Erwerbssphäre ist aber ein historisch relativ junges Phänomen, das erst mit der Trennung von Arbeits- und Lebensort im Zuge der Industrialisierung bedeutsam wurde. Im Gegensatz dazu waren Haushalte in der Vergangenheit eine grundlegende ökonomische Funktionseinheit. Neben die auch heute noch dominanten Funktionen der Reproduktion, Sozialisation und Konsumption trat die Produktion bzw. Erwerbsarbeit. Zudem war häufig eine politischpartizipative Dimension mit Hausbesitz verbunden. Dabei waren die konkreten Haushaltsformen, Machtverhältnisse und Handlungsräume innerhalb der Sphäre des Hauses und darüber hinaus vom sozialen, politischen und ökonomischen Kontext geprägt. Ausgehend von Forschung zum frühneuzeitlichen Niederösterreich beleuchtet der Vortrag den Haushalt als Schnittpunkt zwischen Produktion, Austausch, Konsumption, Familie und Verwandtschaft und fragt, welche Rolle der Zugang zu Besitz und Ressourcen hierbei spielte.

Matthias Donabaum studierte Geschichte und Volkswirtschaftslehre in Wien und Cambridge. Seine Forschungsinteressen umfassen u. a. Wirtschafts- und Sozialgeschichte der Frühen Neuzeit sowie quantitative Methoden. Aktuell ist er ifk Junior Fellow. (Web)

Anmeldung zur Online-Teilnahme (Web)

Veranstaltungsreihe und Ausstellung: Das kurze Leben der Ruth Maier. Wien – Oslo – Auschwitz, 24.10., 14.11., 28.11.2023, Wien

Homosexuelle Initiative (HOSI) Wien (Web)

Zeit: 24.10., 14.11., 28.11.2023
Ort: HOSI, Heumühlgasse 14/1, 1040 Wien

Ruth Maier wurde am 10. November 1920 in Wien geboren, konnte im Jänner 1939 nach Norwegen fliehen, wurde am 26. November 1942 in Oslo verhaftet, mit dem Schiff „Donau“ nach Stettin verbracht, von dort nach Auschwitz, und hier nach ihrer Ankunft am 1. Dezember 1942 vergast.
Das Antifaschistische Komitee der HOSI Wien engagiert sich seit vielen Jahren im Bereich der Erinnerungskultur und setzt sich mit nichtnormativen Sexualitäten sowie Geschlechtsidentitäten im NS auseinander. 2023 wird die Bibliothek der HOSI Wien nach Ruth Maier benannt.

Bibliotheksbenennung und Ausstellungen
Die Eröffnung findet am 24. Oktober 2023 ab 19:30 Uhr statt. Sprechen werden Ann-Sophie Otte (Obfrau der HOSI Wien), Lisa Hermanns (LesBiFem-Referentin), Barbara Fröhlich (ehem. Lesben*referentin), Hannah Lessing (Nationalfonds der Republik Österreich für Opfer des NS), Winfried R. Garscha (DÖW, Wien) und Petra M. Springer (Kunsthistorikerin und Kuratorin).
Bis 1. Dezember 2023 wird dazu die Ausstellung „Das kurze Leben der Ruth Maier. Wien – Oslo – Auschwitz“ des Dokumentationsarchivs des österreichischen Widerstandes (DÖW) gezeigt. Eine zweite Ausstellung wurde von den Künstler:innen Norma del Camino, Barbara Fröhlich, Sophie Krüger, Petra Paul, Petra Röbl, Sabine Schwaighofer, Marie Thur und Brigitte Zika gestaltet.

Filmscreening
Am 14. November 2023 wird um 19:30 Uhr in der Reihe „Menschen & Mächte“ die Dokumentation „Ruth Maier – die Anne Frank von Österreich“ von Robert Gokl (2022) gezeigt, in der Schauspielerin Martina Ebm aus den Tagebüchern liest und Stationen des Lebens von Ruth Maier aufsucht. Continue reading

CfP: Antinatalismus und Selektion (ZS GENDER); verlängert bis: 10.12.2023

GENDER. Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft; Anthea Kyere, Susanne Schultz, Eva Sänger und Taleo Stüwe (Web)

Einreichfrist – verlängert bis: 10.12.2023

In Geschlechterforschungen zu Kinderbekommen und Elternwerden im deutschsprachigen Raum stehen (versperrte) Zugänge zu assistierter Reproduktion und ‚Kinderwunschbehandlung‘ im Zentrum einer sich ausdifferenzierenden Expertise. Weitaus weniger intensiv werden demgegenüber gesellschaftliche Dynamiken und technologische Entwicklungen bearbeitet, die beeinflussen, wessen und welche Kinder nicht geboren oder welche Elternschaften nicht ermöglicht werden sollen. Die Analyse disreproduktiver Infrastrukturen, globaler sozialer Ungleichheit, Rassismus, Ableismus und Cis-Heteronormativität ist aber für einen intersektionalen Feminismus zentral. Kehrseiten und Leerstellen der aktuellen Zentrierung auf den Wunsch nach einem gesunden und ‚körperlich verbundenen‘ Kind geraten so in den Blick.
Die Herausgeber*innen laden zu Beiträgen aus den Sozial-, Geschichts-, Kultur und Medienwissenschaften sowie den Gender/Queer Studies, Feminist STS und den Disability Studies ein, die sich mit den Fragen der Selektion und des ‚Nicht-Kinderkriegens‘ befassen. Drei Themenkomplexe interessieren sie dabei besonders: 1) Gilt es, Bevölkerungsprogramme und verhütungstechnologische Dynamiken zu reflektieren und zu ergründen, welche malthusianischen Narrative etwa im Kontext der Klimakrise zu beobachten sind. 2) Fordern sie dazu auf, selektive reproduktionstechnologische Dynamiken zu analysieren, die sich darauf richten, Kinder mit bestimmten Eigenschaften lieber nicht zur Welt kommen zu lassen. 3) Stellt sich die Frage, inwieweit soziale Möglichkeiten des Sich-Verwandt-Machens marginalisiert werden, wenn der Schwerpunkt vor allem darauf liegt, die Zugänge zu assistierter Reproduktion auszubauen und insbesondere die Familiengründung mit genetisch verbundenen und selbst ausgetragenen Kindern zu ermöglichen. Weiterlesen … (PDF)

Buchpräsentation: Brigitte Halbmayr: Brüchiges Schweigen. Tod in Ravensbrück – auf den Spuren von Anna Burger, 19.10. und 23.11.2023, Wien

Fachbereichsbibliothek Zeitgeschichte | Frauenstudienzirkel und ega – Frauen im Zentrum

Zeit: Do., 19.10.2023, 18.30 Uhr
Ort: FB Zeitgeschichte, 1090 Wien (PDF)

Zeit: Do., 23.11.2023, 18.00 Uhr
Ort: ega, Windmühlg. 26, 1060 Wien (Web)

Anna Burger wurde im Dezember 1943 im Alter von 30 Jahren im KZ Ravensbrück mittels einer Giftinjektion ermordet. Die Biografie zeigt auf, wie rasch jemand in die nationalsozialistische Verfolgungsmaschinerie geraten konnte, wie unerbittlich die damals geltenden rechtlichen wie sozialen Normen durchgesetzt wurden und wie tragisch ein als wertlos eingestuftes Leben enden konnte. Wie gehen die Kinder, Enkel*innen und Urenkel*innen mit einem derartigen Schicksal um? Wissen sie über Leben und Tod von Anna Burger Bescheid, und was wissen sie konkret? Wollen sie überhaupt wissen?
In Brüchiges Schweigen werden das Leben und der frühe Tod einer im Nationalsozialismus als »asozial« gebrandmarkten Frau mit der späteren Spurensuche einzelner Familienmitglieder, insbesondere jener der Enkelin Siegrid Fahrecker, in Beziehung gesetzt. Generationengedächtnis, familiäre Tradierung und Sekundärtraumatisierungen sind daher weitere zentrale Themen des Buches.

Brigitte Halbmayr ist Sozialwissenschafterin am Institut für Konfliktforschung und langjähriges Mitglied der Österreichischen Lagergemeinschaft Ravensbrück und Freund*innen. Zu ihren Forschungsschwerpunkten zählen u.a. Frauen und NS-Verfolgung, Erinnerungspolitik und Biografieforschung.

  • Brigitte Halbmayr: Brüchiges Schweigen. Tod in Ravensbrück – auf den Spuren von Anna Burger, Wien 2023 (Web)

Der Vortrag im Rahmen des Frauenstudienzirkels war mit 18.09.2023 angekündigt gewesen und wurde auf diesen Termin verschoben.

Tagung: Von Aktivismus und Wissen(schaft). Wissensgeschichten der Neuen Sozialen Bewegungen, 25.-26.01.2024, Hamburg

Forschungsstelle für Zeitgeschichte in Hamburg (FZH) (Web)

Zeit: 25.-26.01.2024
Ort: Hamburg

Im Mittelpunkt der Tagung stehen die Fragen, wie wissensgeschichtliche Ansätze für die soziale Bewegungsforschung fruchtbar gemacht werden können und wie ab den 1970er-Jahren das Verhältnis von Wissen(schaft) und gesellschaftlichem Aktivismus in der Bundesrepublik und darüber hinaus bestimmt werden kann. Die Veranstaltung nimmt die Wissensproduktion und -zirkulation innerhalb und ausgehend von sozialen Bewegungen wie der Friedensbewegung, Umweltbewegung und der Frauenbewegung in den Blick. Sie fragt, wie soziale und politische Gruppen sich kritisch mit den Produktionsbedingungen wissenschaftlichen Wissens auseinandersetzen und welche Methoden diese Gruppen nutzten, um alternatives Wissen herzustellen, zu verstetigen und zu verbreiten. In welchem Wechselverhältnis standen dabei Wissen und Aktivismus zueinander und wie verorteten sich die Zeitgenoss:innen selbst in diesem vermeintlichen Spannungsfeld? Weiterlesen und Quelle … (Web)

Vorträge mit einem geschlechterhistorischen Fokus

  • Johannes Bosch: Der „natürliche Körper“ der Lebensreform. Zum politischen Gehalt von alternativem Wissen
  • Kassandra Hammel: „Die Scham ist (nicht) vorbei“. Oder: Wie britische und westdeutsche Frauenbewegungen weibliche Sexualität und das Wissen darüber neu definierten
  • Emeline Fourment und  Anne Kwaschik: Hexengeflüster. „Epistemic agency“ in der bundesdeutschen Frauengesundheitsbewegung
  • Hauke Branding: „Daß wir Partei ergreifen und tendenziös schreiben, versteht sich von selbst“. Wissen, Selbsthilfe und Aufklärung in der westdeutschen Schwulenbewegung am Beginn ihrer „Institutionalisierung“

Gespräch: Parlament und Demokratie – gestern und heute: Demokratie, Verfassung und soziale Ordnung – Kämpfe und Debatten 1848, 09.10.2023, Wien

Reihe „Parlament und Demokratie – gestern und heute“; Parlaments­archiv und Parlaments­direktion (Web)

Zeit: 09.10.2023, 17:00 Uhr
Ort: Parlament, Elise Richter|Lokal 2, 1010 Wien
Zur Anmeldung (Web)

Im Rahmen der neuen Veranstaltungs­reihe des Parlaments­archivs „Parlament und Demokratie – gestern und heute“ lädt die Parlaments­direktion in Koop­eration mit dem Wiener Stadt-­ und Landesarchiv (WStLA) zu einem Round Table Gespräch anlässlich des 175-jährigen Jubiläums der Revolutionen von 1848 und der Schaffung der ersten demo­kratischen und parlament­arischen Strukturen in der Habsburger­monarchie.
Mit den Revolutionen von 1848 und ihrem Nach­wirken setzt die Entwicklung des modernen Parlament­arismus in Österreich ein. Im Mittel­punkt eines Gesprächs von Historiker:innen und Politik­wissenschaftler:innen stehen Problem­lagen, die 1848 – oft zum ersten Mal – öffentlich ver­handelt wurden, und die die Ereignisse und Ideen dieses Jahres bis heute zum Bezugs­punkt demokratie- und sozial­politischer Auseinander­setzungen machen.

Programm

  • Begrüßung: Harald Dossi (Parlamentsdirektor)
  • Einführung: Karin Schneider (Parlamentsdirektion) und Christoph Sonnlechner (WStLA)

Round Table Gespräch

  • Birgitta Bader-Zaar (Univ. Wien), Franz Leander Fillafer (ÖAW), Clemens Jobst (Univ. Wien) und Fabio Wolkenstein (Univ. Wien); Moderation: Christoph Konrath (Parlamentsdirektion)

Quelle: veranstaltungen.geschichte@univie.ac.at

Vortrag: Thomas Süsler-Rohringer: Invalidität, Arbeitsunfähigkeit, Kriegsversehrung. Staatliche Sozialpolitik und Behinderung im Habsburgerreich 1870-1918, 29.11.2023, Wien

Vortragsreihe „Geschichte am Mittwoch“ (Web)

Zeit: Mi., 29.11.2023, 18.30-20.00 Uhr
Ort: Univ. Wien, Hörsaal 30, Universitätsring 1, 1010 Wien

Wie „Behinderung“ in der Habsburgermonarchie des späten 19. und frühen 20. Jhds. konzeptualisiert und behandelt wurde, gibt Einblick in die Entwicklung und Grenzen staatlicher Sozialpolitik bis zum Ende des Ersten Weltkrieges. Staatliche Sozialpolitik im Habsburgerreich galt lange Zeit als von Stagnation geprägt. Denn sowohl die Militärversorgung für ‚invalide‘ Soldaten als auch die Sozialversicherungszweige, die in den 1870er- bzw. 1880er-Jahren eingeführt wurden, blieben bis 1914 weitgehend unverändert. Darin unterschied sich die Habsburgermonarchie von Deutschland, Frankreich oder Großbritannien.
Gerade die analytische Linse von „Behinderungen“ demonstriert jedoch zugleich, wie sich auf dem Feld der Sozialpolitik unter der Oberfläche institutioneller Kontinuität bedeutende Verschiebungen auf der Ebene von Diskursen und sozialen Praktiken vollzogen. Denn es veränderten sich zum einen die Vorstellungswelten politischer Akteure vom Geltungsbereich imperialer Sozialpolitik, zum anderen implementierten lokale Akteure und Akteurinnen neue therapeutische Regime für Menschen mit Behinderungen. Der Vortrag beleuchtet das paradoxe Zusammenspiel von Kontinuität und Veränderung im Bereich der Sozialpolitik zwischen 1880 und 1918.

Moderation: Christa Hämmerle

Thomas Süsler-Rohringer ist seit Jänner 2020 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Neuere und Neueste Geschichte und wissenschaftlicher Geschäftsführer des Projekthaus Europa an der Ludwig-Maximilians-Univ. München. Er studierte Geschichte an der Univ. Wien und promovierte an der TU Berlin.

Quelle: veranstaltungen.geschichte@univie.ac.at

Workshop: Feministische Akteur:innen im Kontext von Kolonialismus und Postkolonialismus, 10.11.2023, Wien

17. Workshop des Forschungsschwerpunkts Frauen- und Geschlechtergeschichte der Historisch-Kulturwissenschaftlichen Fakultät der Univ. Wien (Web)

Zeit: 10.11.2023, 09.00-17.00 Uhr
Ort: Univ. Wien, Marietta-Blau-Saal, Universitätsring 1, Hochparterre (bei der Stiege 10), 1010 Wien | Gebäudeplan (PDF)

Programm (PDF)

  • 9:00 Uhr: Einführende Worte: Lisa Kirchner und Paula Lange
  • 9:15 Uhr: Keynote: Denise Bergold-Caldwell (Innsbruck): Die Kolonialität von Geschlecht: Perspektivierungen auf Subjektivierungen in (post-)kolonialen Ordnungen

10:15 Uhr: Kaffeepause

10:45 Uhr: Panel I: Frauen und Frauenverbände als (post-)koloniale Akteur:innen

  • Anastasia Hammerschmied (Wien): Sexuelle Gewalt – Barbarei und Zivilisation. Frauen als Akteurinnen des Völkerrechts im späten 19. Jhd.
  • Anaïs Angelo (Wien): Feminising Whiteness, reinventing empire: female colonial administrators in British African colonies in the 1950s
  • Fabiana Kutsche (Köln): (Post-)Koloniale Kontinuitäten im Selbstverständnis konservativer Frauenvereine nach 1945: Das Beispiel des Deutsch-Evangelischen Frauenbunds (DEF) in der BRD
  • Moderation: Sushila Mesquita (Wien)

12:15 Uhr: Mittagspause

13:45 Uhr: Panel II: Biographische Perspektiven auf (Anti-)Kolonialismus

  • Claire Louise Blaser (Zürich): Frieda Hauswirth (1886-1974): Eine feministische Biografie zwischen Anti-Kolonialismus und Kolonialismus Continue reading

Vortrag: Magdalena Kraus: Feministische Perspektiven aus Lateinamerika: “[e]l equívoco de que es posible pensar de la misma forma desde el Norte y desde el Sur”, 24.10.2023, Wien und virtueller Raum

Ringvorlesung: Kulturelle Pluralität in Feminismus sichtbar machen, WiSe 2023/24 (Web)

Zeit: 24.10.2023, 18.30 Uhr
Ort: Universität Wien und virtueller Raum

In Lateinamerika kämpfen Frauen seit Jahrhunderten gegen patriarchale Strukturen der Abhängigkeit und für soziale Gerechtigkeit. Aus dieser Praxis heraus haben zahlreiche Denker*innen grundlegende theoretische Konzepte ausgearbeitet und umgesetzt, wie z.B. die Verankerung von Feminizid (Frauenmord) im Strafgesetz. Der Vortrag soll einen einführenden Überblick zu feministischen Perspektiven im castellano-sprachigen Lateinamerika geben. Die kulturell sehr heterogenen Gesellschaften spiegeln sich auch im dortigen Feminismus wider: Dabei sind indigene Lebensrealitäten und Denkweisen für feministische Bewegungen relevant, sowie anti-rassistische und afrodescendiente Feministinnen, dekoloniale Ansätze sowie Frauen, die sich vom Begriff des Feminismus distanzieren. Im Rahmen feministischer Befreiungs- und Queertheologien spielt außerdem die Kategorie Religion eine zentrale Rolle.

Magdalena Andrea Kraus promoviert im Bereich Internationale Entwicklung an der Univ. Wien zum Zusammenhang von Religion und Kritik in Lateinamerika mit Fokus auf populare Religiosität. Ihre Forschungsschwerpunkte sind dekoloniale und feministische Theorien sowie lateinamerikanische und interkulturelle Philosophie. Gemeinsam mit Martina Kopf und Anke Graneß veröffentlichte sie 2019 das Buch „Feministische Theorie aus Afrika, Asien und Lateinamerika: Eine Einführung“.

(1) Segato, Rita (2015). La crítica a la colonialidad en ocho ensayos. Y una antropología por demanda. Buenos Aires: Promoteo, 18.

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