Ausstellungseröffnung: STREIK! 40 Jahre Großer Britischer Bergarbeiterstreik (1984/85), 07.01.2025, Wien

Veranstaltungsreihe „*at the Library“ der Fachbereichsbibliothek (FB) Zeitgeschichte der Univ. Wien und Institut für historische Sozialforschung (IHSF) (PDF)

Zeit: 07.01.2025, 18:30 Uhr
Ort: FB Zeitgeschichte, Universitäts-Campus, 1090 Wien
Laufzeit: bis 28. März 2025

Programm (PDF)

  • Begrüßung: Markus Stumpf (FB Zeitgeschichte) und Lucile Dreidemy (Institut für Zeitgeschichte), Univ. Wien
  • Einleitende Worte: Florian Wenninger (IHSF)
  • Zur Ausstellung: Kuratoren Isaac Blease (Martin Parr Foundation, Bristol) und Tom Juncker (IHSF)
  • Im Anschluss: Kuratorenführung, Wein und Brötchen

Der britische Miners‘ Strike 1984/85 schrieb Geschichte. In einer erbitterten Auseinandersetzung mit der Regierung unter Margaret Thatcher kämpfte in den Bergarbeitersiedlungen ein ganzes Milieu gegen die Schließung von Kohlegruben und damit um seine Existenz – und verlor. Als der Streik nach einem Jahr zusammenbrach, war die Welt eine andere – nicht nur in Großbritannien. Die neoliberale Wende war durchgesetzt. Der Miners‘ Strike war einer der längsten und größten Arbeitskämpfe Großbritanniens, dessen Auswirkungen noch heute im ganzen Land zu spüren sind.
Diese Ausstellung zeigt Fotografien, die während des einjährigen Streiks entstanden sind. Was Sie darin sehen, hängt auch von Ihrem Standpunkt ab. Die britische Regierung und konservative Medien nutzten Bilder wie diese, um ihren Vorwurf zu untermauern, der Streik sei eine Bedrohung der öffentlichen Ordnung und Sicherheit. Streikende und ihre Sympathisant*innen sahen in den Aufnahmen dagegen Dokumente von Solidarität und Zusammenhalt, aber auch Beweise für unrechtmäßige Gewalt des Staates und gezielt herbeigeführte wirtschaftliche Not.
Auf einer allgemeineren Ebene bieten die ausgestellten Werke Gelegenheit, über Gemeinschaften in Konfliktsituationen nachzudenken. Ebenso darüber, wie die Macht der Bilder unser moralisches und politisches Empfinden prägt. Nicht zuletzt erinnern viele der Fotos an Einfallsreichtum, Einigkeit, Zähigkeit und Hoffnung derjenigen, die sich zur Verteidigung ihrer Arbeits- und Lebensweise zusammenfanden.

Die Ausstellung ist von 7. Jänner 2025 bis 28. März 2025 an der FB Zeitgeschichte zu sehen. Continue reading

CfP: Feeling Machines: Gender, Technologies, and Capitals (05/2025, Vilnius and virtual space); by: 01.02.2025

The Centre for Gender Studies, European Humanities Univ. (Lithuania), Almira Ousmanova, Tania Arcimovich (Erfurt Univ., Germany), Olga Plakhotnik (Univ. Greifswald), and Antonina Stebur (Women in Tech program, EHU , Univ. der Künste Berlin)

Time: 14.-15.05.2025
Venue: Univ. Vilnius – and virtual space
Proposals by: 01.02.2025

The conference focuses on the socio-political dimensions of emotions, examining how they are deeply embedded within the interplay of gender, technology, and capital. Emotions are not neutral; they are shaped by political, economic, and social contexts, influencing how we re/act, on our ability to co-operate, solidarize, or atomise. Drawing on capital theory, we explore how different forms of individual capital—financial, human, emotional, symbolic, social, and others—impact emotional and gender perspectives. The triad of ‚gender, technologies, and capital‘ is central and interdependent, forming complex dynamics.
The concept of emotional capitalism—a dual process in which emotional and economic systems influence each other, particularly within gendered labour and the IT industry—plays a significant role here. Emotional capital is often built upon gendered expectations, rendering emotions a site of exploitation and productivity, and making technologies tools for perpetuating gendered inequality and injustice. Exploring these complex dynamics—between the emancipatory potential and the exploitation of technologies—the conference will investigate how emotions, capital, and gender interact within technological contexts. It will also examine feminist theories that frame emotions as tools for resistance and collective agency.
Following Judy Wajcman’s perspective, the organisers view technology as both a cause and a consequence of gender relationships. They invite scholars from different fields and disciplines (gender studies, sociology, history, anthropology, cultural studies, law, media studies, art and others) with various theoretical perspectives and interdisciplinary approaches to reflect on the following topics: Read more and source … (Web)

CfP: #ModeHund. Modeinszenierungen, Geschlechtercodes und räumliche Settings in Mensch-Hund-Beziehungen seit der Frühen Neuzeit (04/2025, Trier und virtueller Raum); bis: 18.01.2025

Mariann Steegmann Institut. Kunst & Gender (Bremen), netzwerk mode textil e.V. und FB Gestaltung/Modedesign – Hochschule Trier; Christiane Keim, Astrid Silvia Schönhagen, Barbara Schrödl und Christina Threuter (Web)

Zeit: 11.-12.04.2025
Ort: Hochschule Trier – und virtueller Raum
Einreichfrist: 18.01.2025

Mode spielt seit langer Zeit auf vielfältige Weise eine wichtige Rolle in den Beziehungen zwischen Mensch und Hund. Aktuell wird der Hund von einer immer einflussreicher werdenden Industrie, die sich auf das vermeintliche Wohl des liebsten Heimtiers konzentriert, als Wirtschaftsfaktor in den Blick gerückt. Stetig werden neue Lifestyle-Produkte auf den Markt gebracht, für die viele Hundehalter:innen keine Kosten und Mühen scheuen: Insbesondere für Hundekleidung und -schmuck, aber auch für spezielle Spielzeuge und Möbel gibt es einen wachsenden Markt. Gleichzeitig werden die Verflechtungen zwischen dieser sogenannten Pet Economy und der Modeindustrie zunehmend medial aufgegriffen: Kommerzielle Modestrecken oder Home-Stories von Celebrities, Schauspieler:innen sowie Popstars inszenieren Mensch und Hund etwa als modeästhetisch aufeinander abgestimmte Teams.
Dass Hunde integraler Bestandteil des Selffashioning von gesellschaftlichen Trendsetter:innen oder avantgardistischen Kreisen sind und waren, davon zeugen auch Darstellungen vergangener Epochen (z.B. in der Bildenden Kunst, der Fotografie oder dem Film). Darunter befinden sich auffallend viele (Selbst-)Porträts von Künstler:innen. Die Bedeutung der Mode bzw. des Modischen für das mensch-hundliche Verhältnis ist also keineswegs ein neues Phänomen, vielmehr war es über Jahrhunderte hinweg integraler Bestandteil dieser besonderen Form der Beziehung. Das betrifft sowohl die Vorliebe für bestimmte Züchtungen als auch die vestimentäre Ausstattung bzw. Bekleidung der Tiere. Der Hund als Partner:in, als Familienmitglied, als Statussymbol oder als Erkennungszeichen (Signifier) spezifischer Gruppen und Gemeinschaften, wie beispielsweise queerer Communities, scheint wie kein anderes Heimtier prädestiniert dafür, diese mensch-hundlichen Beziehungen visuell zum Ausdruck zu bringen. Stil, Farbe und Material der Mode für den Hund sind dabei ebenso geschlechtlich konnotiert wie die verschiedenen Züchtungen bzw. das körperliche Erscheinungsbild der Tiere im Allgemeinen. Darüber hinaus avancierten im Laufe der Kulturgeschichte verschiedene Züchtungen – man denke etwa an den Mops oder den Foxterrier – zu sogenannten Modehunden. Die angesagten Züchtungen unterlagen dabei ebenso wie die Mode einem permanenten Wechsel. Weiterlesen und Quelle … (Web)

CfP: wissen | savoir | sapere | know(-ledges) (09/2025, Basel); bis: 15.03.2025

8. Konferenz der Schweizerischen Gesellschaft für Geschlechterforschung (SGGF) (Web)

Zeit: 08.–09.09.2025
Ort: Univ. Basel
Einreichfrist: 15.03.2025

1927 steht Virginia Woolf im Lesesaal des British Museum. Sie findet kein Wissen, das von Frauen produziert wurde. Über diese “Leerstellen” nachdenkend, problematisiert Woolf die Art und Weise in der (wissenschaftliches) Wissen hergestellt und Hierarchien zwischen verschiedenen Formen von Wissen geschaffen werden. Zudem fehlen Frauen Ressourcen und Räume, um kreativ Wissen zu produzieren, wie Gertrude Bustill Mossell schon 33 Jahre vorher anmerkte. Geschlechterforschung hat – in ihren verschiedenen Formen und Formaten weltweit – dieses Aufdecken und Füllen von vergeschlechtlichten, sexualisierten, klassistischen und rassisierten Lücken in verfügbaren Wissensbeständen geerbt und fortgesetzt. Zugleich wurden und werden Forschung und Lehre Denk’räume’ und alternative Modi der Wissensproduktion geschaffen. All dies erfordert immer auch eine kritische, selbst-reflexive Auseinandersetzung mit den eigenen Wissenspraktiken und Positionalitäten.
Zentrale Fragen für Gender Studies, als ein heterogenes, multi- und interdisziplinäres Unterfangen, sind deshalb: Wer (und was) nimmt an Wissensproduktion teil bzw. kann überhaupt an Wissensproduktion teilnehmen? Wie wird Wissen autorisiert oder diskreditiert? Wie sind Wissensbestände über Geschlecht und Sexualität in Machtdynamiken verstrickt? Und schliesslich: Welche Formen der Wissensproduktion und welche Wissensbestände sind nötig, damit ‘bessere Welten’ Realität werden können? Vor dem Hintergrund drängender aktueller Phänomene wie Klimawandel, Künstliche Intelligenz, anti-demokratische und autoritäre Machtgewinne, Kriege sowie anhaltende globale und nationale Ungleichheiten, lädt die 8. Konferenz der Schweizerischen Gesellschaft für Geschlechterforschung dazu ein, diese – und andere – Fragen gemeinsam zu diskutieren. Weiterlesen … | Version française … | English version … (Web)

Themenstränge
1. Feministische Theorien und Gender Studies revisited
2. Gender Studies in der Anwendung
3. Zirkulation von Geschlechterwissen und vergeschlechtlichten Wissensbeständen:
4. Wissenspolitiken, Leerstellen und epistemische Ungerechtigkeiten
5. Wissen über Geschlecht in der Vergangenheit
6. Utopien, Spekulationen und Re-Visionen

Lecture: Verónica Gago and Lucí Cavallero: State Anti-Feminism and Violence in Social Reproduction: Perspectives from Argentina, 08.01.2025, Vienna

Opening Event Tenure Track Professorship Economic Anthropology at the Univ. of Vienna of Andreas Streinzer (Web)

Time: 08.01.2025, 6:30 pm
Venue: Department of Social and Cutural Anthropology, Univ. of Vienna, Lecture Room A (HS-A), NIG, 4th floor

In this talk, renowned scholars and activists Verónica Gago and Lucí Cavallero will speak about the rising state anti-feminism in Argentina and how it impacts feminist and queer movements. They will link the Argentinian case to their work on violence, social reproduction and the politics of debt and stress the importance of feminist internationalism to counter authoritarian capitalisms.
This timely discussion will give insights into the challenges faced by women, gender non-conforming people, and marginalized communities in the context of rising anti-feminism in the current conjuncture of social reproduction.

The talk is organized as the Opening Event of the Tenure Track Professorship of Andreas Streinzer in Economic Anthropology at the Department of Social and Cultural Anthropology at the Univ. of Vienna.

More information: andreas.streinzer@unisg.ch (until 31.12.2024) or andreas.streinzer@univie.ac.at (from 1.1.2025) (Web)

  • Publication: Luci Cavallero und Verónica Gago: Der Haushalt als Versuchslabor. Feministische Kämpfe um Mieten, Haus- und Heimarbeit, Aus dem Spanischen von Gerald Raunig, transversal texts, Februar 2023 (Web)

CfP: What Makes a Family?: Searching for Legal, Cultural, and Biological Answers in the Welfare State (Publication); by: 15.02.2025

Journal of Family History; Guest Editors: Cecilie Bjerre & Gareth Millward (Univ. of Southern Denmark), and Laura Kings (Univ. of Leeds) (Web)

Proposals by: 15.02.2025

For over thirty years, the Journal of Family History has provided an essential forum for scholarship on the history of family, kinship, and population across global contexts. The editors invite submissions for a special issue, which seeks to expand a understanding of how families have been conceptualized and contested within welfare states.

Special Issue Theme
The family is widely regarded as the core social unit in welfare states, often mirroring the rise of the nuclear family in industrial capitalism. However, defining “family” remains fraught with historical, cultural, and contextual complexities. Definitions vary not only across time and place but also between the state and individual families, with significant implications for social security, healthcare, citizenship, and rights to family life. These tensions are pivotal, affecting how individuals and groups access critical resources and claim their place within the social fabric.
This special issue builds on themes from a recent UK-Nordic workshop, which gathered scholars to investigate family definitions in the welfare state and explore their impact. The edotirs aim to broaden this discussion to include comparative and interdisciplinary perspectives on the following questions: What defines a family within welfare states, and how do these definitions evolve over time? How do legal, moral, and cultural definitions of family affect access to welfare benefits and rights? And how do conflicting interpretations of “family” between citizens and the state shape experiences?

The editors invite contributions that address themes such as: Legal and Biological Parenthood |
Marriage and Kinship | State and Family Definitions | Intersectional Perspectives. Read more … (PDF)

Source: genus-request@listserv.gu.se

Workshop: Mestiz@ as a Transimperial Category, 12.02.2025, Münster

Sarah Albiez-Wieck, Univ. of Münster; Centre for Empire Studies: (Post)colonial Histories and Global Entanglements (Web)

Time: 12.02.2025
Venue: Univ. of Münster
Registration by: 15.01.2025

The Workshop enquires about the colonial categorization of the mestizo (métis, mesties, meticcio, mestiço) in imperial figurations worldwide. Colonial legal and social categorizations had significant impacts on those categorized, as they determined their rights and obligations in society. At the same time, they reveal much about the colonizers‘ worldview and their notions of order. To some extent, they persist to this day. The Workshop will both discuss a project in progress in Münster and feature talks by invited scholars from France, Italy, and Germany. Fellow scholars and students are invited to join.

Programme (PDF)

  •  Welcome and Introduction
  •  The Project: General Introduction: Sarah Albiez-Wieck and Daniel R. Bonenkamp (Univ. Münster)
  • Part 1: Origin and Transimperial Actors by Niccolò Pelosato (Leiden Univ./Univ. Münster)
  • Part 2: Law and Practice by Daniëlle de Kurver (Leiden Univ./Univ. Münster)
  • Part 3: Migration and Belonging by David Hellmann (Univ. Münster)
  • The gender of mestizaje in Latin American and Caribbean societies (16th-20th centuries): Capucine Boidin (l’Univ. Sorbonne Nouvelle)
  •  Mixed Meanings: the construction of the category of “mesties” across the eighteenth-century Dutch empire: Sophie Rose (Univ. of Tübingen)
  • The uses of the terms „métis“ (mestizo) and „mulâtre“ (mulatto) in the French colonies from 1635 to 1848: Fréderic Régent (Paris 1 Panthéon-Sorbonne)
  • On the edge of citizenship. For a history of the meticci in Italian colonialism: Nicola Camilleri (Maynooth Univ.)
  • Mixedness in the Red Sea: Cross-Cultural Dynamics and the Policies of Classification: Valentina Fusari (Univ. di Torino)
  • Comment by Christoph Lorke (Univ. Münster/LWL-Institut für Regionalgeschichte)

Source: HSozKult

Buchpräsentation: Katrin Keller: Twenty-Five Women Who Shaped the Early Modern Holy Roman Empire, 21.01.2025, Wien

Institut für die Erforschung der Habsburgermonarchie und des Balkanraumes der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (Web)

Zeit: 21.01.2025, 18:00 Uhr
Ort: ÖAW, PSK-Gebäude, Georg-Coch-Pl. 2, 1010 Wien, 3. OG
Anmeldung (Web)

Vortrag: Helen Watanabe-O’Kelly: „So werd ich dennoch nicht erschreckt.“ Die Selbstdarstellung von Frauen 1550-1770

Im Sommer 2024 erschien unter dem Titel „Twenty-Five Women Who Shaped the Early Modern Holy Roman Empire“ (Routledge) ein Buch von Katrin Keller, das die Geschichte des frühneuzeitlichen Reiches über Frauenbiografien thematisiert (Web). Helen Watanabe-O’Kelly, Professorin für deutsche Literatur an der Univ. Oxford und Fellow der British Academy, wird ausgehend von einigen der in dem Buch vorgestellten Frauen generelle Beobachtungen zu literarischen, bildlichen und musikalischen Formen weiblicher (Selbst-)Darstellung ausführen.

Klappentext: „Challenging the conception that only men shaped the Holy Roman Empire, this book provides students and general readers with biographies of preachers, nuns, princesses, businesswomen, artists, scientists, writers, and social movers who exercised agency in the Holy Roman Empire.
Who was Maria Theresia Paradis, and have you ever heard of Empress Eleonora Magdalena? Numerous women achieved prominence or made important contributions to the life of the early modern Holy Roman Empire, but they are only gradually being rediscovered. Generations of historians had assumed that princely women were essentially limited to childbearing, or townswomen to running the household. And although it took a long time for higher education to become attainable to women, they also made their voices heard in the sciences, arts, and religion. Indeed, a closer look reveals that the history of the empire was also a history of the interaction of men and women and a history of women’s self-empowerment. This book offers a biographical perspective on that past, as well as a fascinating panorama of women who left their mark on the Holy Roman Empire.
This book is the perfect introduction to anyone wishing to broaden their knowledge of women’s history, the Holy Roman Empire, and early modern Europe.“

Buchpräsentation: Natascha Bobrowsky: Verbotene Beziehungen. Weibliche Homosexualität im nationalsozialistischen Österreich, 08.01.2025, Wien

Wien Museum (Web)

Zeit: 08.01.2025, 18:30 Uhr
Ort: Wien Museum, 3. OG, Karlsplatz, 1040 Wien
Anmeldung (Web)

Klappentext: „Erst seit 2005 werden in Österreich Menschen, die als homosexuell verfolgt wurden, zu den Opfern des Nationalsozialismus gezählt. Die Schicksale der Frauen, die wegen gleichgeschlechtlichen Handlungen zwischen 1938 und 1945 nach § 129Ib StG beschuldigt, verurteilt und inhaftiert wurden, sind von der Forschung bisher nur wenig beachtet worden. »Verbotene Beziehungen« interveniert in diese hegemoniale Geschichtsschreibung. Anhand von Gerichtsakten angeklagter Frauen widmet sich Natascha Bobrowsky deren Lebenszusammenhängen und Beziehungen, um Geschichten zu erzählen, die noch nie gehört wurden. Wie lernten sich die Frauen kennen? Wie kommunizierten sie miteinander? Wie trafen sie sich? Gleichzeitig thematisiert das Buch auch die Ereignisse nach einer Verurteilung, die Situation in Konzentrationslagern und eine etwaige Täterinnenschaft – und hinterfragt die gewaltvollen Erzählungen der Akten. »Verbotene Beziehungen« fordert patriarchale Narrative heraus, indem es die Lebensgeschichten verfolgter Frauen aus herrschaftskritischen Perspektiven gegenliest.“

Moderation: Matti Bunzl, Direktor, Wien Museum

Das Buch „Verbotene Beziehungen: Weibliche Homosexualität im nationalsozialistischen Österreich“ ist 2024 bei Mandelbaum erschienen (Web)

Anmeldung erforderlich (Web) | Dauer: ca. 90 Minuten | Kosten: freier Eintritt| Treffpunkt: Veranstaltungsraum, 3. OG

Vortrag: Klara Löffler: Ein kompliziertes Gewebe. Das Erinnerungsmilieu Familie und dessen Medien, 16.01.2025, Wien

Institut für Historische Sozialforschung, AK Wien (Web)

Zeit: 16.01.2025, 18.30 Uhr
Ort: AK Wien, Prinz-Eugen-Str., 1040 Wien
Anmeldung (Web)

Im Laufe des 20. Jhds. vervielfältigen sich die Möglichkeiten für Familien, ihre Lebensläufe festzuhalten: Sie fotografieren, filmen, bearbeiten und sammeln ihre Erinnerungen. Diese Medien werden vor allem zu festlichen Anlässen gezeigt und sind geprägt von Interaktionen, die die Anwesenden auf spezifische Erinnerungsfiguren verpflichten. Demgegenüber steht die emotionale Herausforderung, Wohnungen verstorbener Angehöriger aufzulösen und deren Sammlungen von Fotos, Filmen und Andenken angemessen zu begegnen. So bewegt sich das Erinnern zwischen Momenten der Verdichtung und der Auflösung ­ und individuelles Erinnern wird gebunden mittels Kommunikation, Medien und Familie.

Klara Löffler: Promotion in Tübingen, Habilitation 2011 in Wien, bis 2023 als ao. Univ.­Prof. am Institut für Europäische Ethnologie der Univ. Wien. Themen: Freizeit­ und Tourismus, Theorie und Methoden der Auto/Biographieforschung und Ethnographie, Erforschung des Mediengebrauchs on­ und offline.

Der Besuch der Veranstaltung ist kostenlos.