CfP: Mobilität und Region (Event, 09/2025, Bozen); bis: 15.11.2024

Bozner Gespräche zur Regionalgeschichte: Arbeitsgruppe „Geschichte und Region/Storia e regione“ (Web) und Zentrum für Regionalgeschichte Brixen (Web)

Zeit: 11.-13.09.2025
Ort: Bozen
Einreichfrist: 15.11.2024

Die Veranstaltung bietet jungen Historiker:innen, die sich mit Regionalgeschichte beschäftigen (Diplomand:innen, Doktorand:innen oder Post-docs, deren Doktorat vorzugsweise nicht länger als fünf Jahre zurückliegt), eine Diskussionsplattform mit Vernetzungs- und Austauschmöglichkeiten: Laufende oder kürzlich abgeschlossene Forschungsprojekte (Diplomarbeiten, Dissertationen, Post-doc-Projekte oder andere Forschungsarbeiten) können präsentiert und zur Diskussion gestellt werden. Die Tagung steht ausdrücklich allen Epochen und geografischen Räumen der Regionalgeschichte offen. Dabei wird „Region“ nicht als politisch oder administrativ vorgegebenes Territorium aufgefasst, sondern als offene räumliche Analysekategorie gedacht, die sich jeweils aus der Ausrichtung des Themas und/oder des Forschungszugangs ergibt.
2025 widmen sich die „Bozner Gespräche zur Regionalgeschichte“ der Geschichte der Mobilität und fokussieren auf Formen der Mobilität im Raum in einem weitreichenden Sinn: Die historischen Verbindungslinien zwischen Mobilität und Region berühren unterschiedliche Forschungsfelder und können in verschiedene Richtungen ausgelotet werden. Die methodische Kombination mit regionalhistorischen Ansätzen eröffnet vielversprechende Herangehensweisen an historische Fragestellungen zur Mobilität, wie auch umgekehrt die Geschichte der Mobilität wertvolle Anstöße liefert, um Vorstellungen und Konzepte von Region kritisch zu überdenken und neu zu definieren. Weiterlesen … (PDF)

Themenbereiche: Migrationsbewegungen | Mobilität & Arbeit | Mobilität der Tiere | Mobilität in religiösem, diplomatischem, kulturellem, touristischem Kontext | Materielle Infrastrukturen | Immaterielle Infrastrukturen & Berufe im Transportwesen | Grenzen & Mobilität | Mobilität & materielle Kultur | Mobilität & Gesundheit

Quelle: fernetzt@lists.univie.ac.at

Lesezeichen zur Zeitgeschichte. Diskutieren im Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes, 28.08.2024, Wien

Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes (Web)

Zeit: 28.08.2024, 14.00 Uhr
Ort: DÖW, Altes Rathaus, Wipplingerstr. 6-8, 1010 Wien

Programm

  • 14.00 Uhr: Begrüßung: Markus Figl (Bezirksvorsteher Innere Stadt), Michael Häupl (Stiftungsratsvorsitzender DÖW) und Andreas Kranebitter (Wissenschaftlicher Leiter DÖW)
  • 14.15 Uhr: Werner Anzenberger: Faschismus (Web)
  • 15.15 Uhr: Brigitte Halbmayr: Brüchiges Schweigen (Web)
  • 16.00 Uhr: Pause mit Kaffee und Limonade
  • 16.30 Uhr: Erhard Stackl: Hans Becker (Web)
  • 17.30 Uhr: Elisa Frei & Alexandra Wachter: Widerstand und Zivilcourage (Web)
  • 18.30 Uhr: Gemeinsamer Ausklang im Hof mit Brot und Wein

Lesefluss zum Sommerschluss. Das DÖW stellt in „Lesezeichen zur Zeitgeschichte“ vier aktuelle Bücher zur österreichischen Widerstands- und Faschismusforschung vor und lädt zur gemeinsamen Diskussion. Die Autor*innen präsentieren ihre Monografien über vergesse Akteur*innen, vererbte Traumata und die vielen Begriffe von Widerstand und Faschismus.
Werner Anzenberger macht mit „Faschismus. Eine Arbeitsunterlage“ den Auftakt. Vergleichend arbeitet er Gemeinsamkeiten und Unterschiede der rechtsextremen antidemokratischen Strömungen und Herrschaftssysteme der Zwischenkriegszeit heraus. Aus der historischen Perspektive beantwortet er Fragen nach dem „Role Model“ und den Kernelementen des Faschismus in Europa.
In „Brüchiges Schweigen“ erzählt Brigitte Halbmayr vom Leben und frühen Tod von Anna Burger, die im NS als „asozial“ gebrandmarkt wurde. Die Soziologin und Politikwissenschafterin behandelt in ihrem Buch nicht nur ein einzelnes Schicksal, sondern geht der Bedeutung eines Generationengedächtnisses, Fragen der familiären Tradierung und Sekundärtraumatisierungen nach.
Hans Becker wurde 1938 mit dem „Prominententransport“ in das KZ Dachau verschleppt Continue reading

Konferenz: Migration in der Frühen Neuzeit, 24.-26.10.2024, Stuttgart

29. Fachtagung des Arbeitskreises Geschlechtergeschichte der Frühen Neuzeit (Web)

Ort: 24.-26.10.2024
Zeit: Stuttgart
Anmeldung: bis 10.10.2024

Programm (Web)  | (PDF)

Panels: Migrationsgeschichte(n) im Vergleich | Migration, Ökonomie und Konflikte | Migration, Religion und interagierende Differenzen

Keynote: Antje Flüchter (Bielefeld): Praktiken des Vergleichens und geschlechtergeschichtliche (Migrations-)Forschung

Round-Table-Gespräch: Globalgeschichte der Vormoderne als Geschlechtergeschichte – mit Andrea Griesebner (Wien), Antje Flüchter (Bielefeld) und Malte Wittmaack M.A. (Bielefeld), Moderation: Monika Mommertz

Anmeldung und Tagungskosten (PDF)

Die zahlreichen frühneuzeitlichen Migrationsprozesse innerhalb Europas, etwa wegen religiöser Verfolgung, aber auch die weiträumigeren Wanderungsbewegungen, nicht zuletzt die sog. „europäische Expansion“ in die beiden Amerikas, sind z.T. gut untersucht. An vielen Aspekten solcher und ähnlicher Migrationsprozesse – wie der militärischen Eroberung und dem damit verknüpften Söldnertum oder der Ausbeutung anderer Weltregionen – waren nicht nur Männer beteiligt, sondern vielfach auch Frauen (und Kinder), die jenen Truppen folgten oder die, etwa als Angehörige der „Pilgrim Fathers“, dabei halfen, ein „neues Jerusalem“ in der Neuen Welt zu schaffen. Allerdings blieben Migrationen von Frauen in der Forschung lange und z.T. bis heute unterbelichtet.
Um die Prozesse der Aneignung des Neuen einerseits und des Ordnens und Einordnens von Menschen und Gruppen in eine neue Umgebung andererseits methodisch fassen zu können, fragen die Veranstalter:innen nach den Praktiken des Vergleichens seitens Continue reading

Tagung: Nachkriegseuropa der Frauen. 1945 bis 1965, 05.-06.09.2024, Basel und virtueller Raum

Departement Geschichte der Univ. Basel, Anna Leyrer (Web)

Zeit: 05.-06.09.2024
Ort: Univ. Basel – und virtueller Raum
Anmeldung bis: 30.08.2024

Programm (PDF)

Panels: Politik: Frauen in der Politik / Frauenpolitik | Familie: Paare / «Frauenprobleme» | Arbeit: Emanzipation im Geiste / Arbeitswerte/Wert der Arbeit

Referentinnen: Zoé Kergomard (Zürich), Bianka Trötschel-Daniels (Erfurt), Joanna Simonow (Heidelberg), Caroline Rusterholz (Genf), Emily Steinhauer (London), Dolores Bertschinger (Bern), Dominique Lysser (Fribourg), Lea von der Hude (Wien), Grit Bühler (Erfurt), Carla Seemann (Saarbrücken), Julia Reus (Bochum/Bayreuth) und Anna Leyrer (Basel)

Noch vor 20 Jahren sprach Martin Conway von dem «Problem», den Platz von Frauen in den europäischen Nachkriegsgesellschaften in den Jahrzehnten nach 1945 zu bestimmen. Dieses «Frauenproblem» der Nachkriegszeit wurde in Folge fast zu einem geflügelten Wort; so betitelte die britische Historikerin Jose McLellan einen Rezensionsessay zehn Jahre später mit «The problem of women in post-war Europe».
Das Problem, also die Schwierigkeiten, den Status von Frauen im Nachkriegseuropa zu beschreiben, war unter anderem dem Umstand geschuldet, dass sich die Nachkriegsjahrzehnte (vor 1968) nicht in das emanzipative Narrativ eines beständigen Fortschreitens von Gleichberechtigung im 20. Jahrhundert einpassen liessen. Oft wurden die 1950er und 1960er Jahre in Europa als Zeit der Stagnation im Kampf um Frauenrechte und als Zeit der «Retraditionalisierung» weiblicher Lebensentwürfe bezeichnet. Aus diesem Grund sind die beiden Jahrzehnte nach dem Zweiten Weltkrieg in der Frauen- und Geschlechtergeschichte eher wenig erforscht.
In den letzten Jahrzehnten ist eine vielfältige historische Forschung entstanden, die auf die Frage nach dem Status von Frauen im Nachkriegseuropa differenzierte Antworten gegeben hat: Wie lebten Frauen im Nachkriegseuropa, wovon träumten sie, was stellten sie sich für ihre Zukunft vor? Wie engagierten sie sich politisch, wie arbeiteten sie, und welche Rolle spielten die so genannten «traditionellen Familienwerte»? Welche Möglichkeiten Continue reading

Ausstellung: Zimmer frei! Urlaub auf dem Land, bis 02.02.2025, St. Pölten

Museum Niederösterreich: Haus der Geschichte (Web)

Laufzeit bis: 02.02.2025
Ort: Haus der Geschichte Niederösterreich, St. Pölten

Nach dem Zweiten Weltkrieg wird es für große Teile der Bevölkerung möglich, Urlaub zu machen. Das verändert den Fremdenverkehr grundlegend. Neue Kapazitäten für die Gäste müssen geschaffen werden. Ergänzend zum professionellen Hotel- und Gastgewerbe etabliert sich im ländlichen Raum die Privatzimmervermietung. Seit den 1960er-Jahren sorgt die Massenmotorisierung für einen Entwicklungsschub: Bislang vernachlässigte Gegenden blühen auf, traditionelle Destinationen verlieren an Zugkraft. Auch der Fernurlaub erhöht den Druck auf heimische Urlaubsziele.
Die Sonderausstellung beleuchtet das Urlauben mit seinen Phasen und Ritualen: Diese reichen von der Planung und den Aufbruch über die Wahl des Transportmittels, Ankunft und Aufenthalt bis hin zur Speicherung der Erinnerungen in Form von Bildern und Souvenirs. Dabei stellen sich die Fragen, welche Lebensumstände entscheiden, wer auf welche Art Urlaub macht und wer möglicherweise kaum oder gar nicht verreisen kann?
Die Praktiken des Urlaubens werden aus Sicht der Gäste, aber auch der Gastgeber:innen erzählt. Das schließt auch Konflikte mit ein, wie etwa unterschiedliche Nutzungsinteressen von Tourismus und Landwirtschaft, der Arbeitsdruck im Gastgewerbe oder der Ausverkauf der Landschaft. Auch Fragen nach der Zukunft des Sommerurlaubs werden aufgegriffen: Kann man von einem Trend zu klimaschonendem Nahurlaub sprechen? Steht uns eine Wiederentdeckung der Sommerfrische bevor?

Kuratorisches Team: Christian Rapp, Benedikt Vogl, Maren Sacherer und Johanna Resel

Konferenz: Das Geschlecht der Medizin. Individualität in medizinischen Konzepten und Praktiken des 19. und 20. Jahrhunderts, 02.-04.09.2024, Greifswald

Annalisa Martin, Annelie Ramsbrock und Naima Tiné, Lehrstuhl für Allgemeine Geschichte der Neuesten Zeit, Univ. Greifswald (Web)

Zeit: 02.-04.09.2024
Ort: Alfried Krupp Kolleg Greifswald

Programm (Web)

Panels: Psychiatrie | Arbeit | Nicht-Schulmedizin | Gesundheitspolitik in der BRD und der DDR

Öffentlicher Abendvortrag: Christina Benninghaus (Bielefeld): Strange bedfellows – Medizingeschichte als Geschlechtergeschichte

Die Geschichte der Medizin erlebt seit den 1980er Jahren eine Neuorientierung: Wurde sie lange Zeit als historische Erfolgsgeschichte geschrieben, die sich aus einer Aneinanderreihung diverser Entdeckungen durch (meist männliche) Ärzte speiste, findet seit einiger Zeit eine kritische Auseinandersetzung mit medizinischen Praktiken statt. Aktuelle Studien belegen, dass Diagnostik, Behandlung und Risikovorhersage bei einer Vielzahl von Erkrankungen bedeutsame Geschlechterdifferenzen zeigen. Dabei meint Geschlecht sowohl das biologische (sex) als auch das soziale (gender) Geschlecht und schließt ein Bewusstsein für vielfältige geschlechtliche Identitäten und ihre lebensweltliche Relevanz mit ein, inklusive queere oder nichtbinäre Personen. Zugleich ist die medizinische Forschung noch vielfach auf den männlichen Normkörper zugeschnitten, berücksichtigt also verschiedenartige Geschlechteraspekte sowie andere Diversitätsmerkmale nicht oder nur am Rande. Schließlich spielen medizinische Gutachten nach wie vor eine bedeutsame Rolle beim Kampf um Anerkennung von Transidentitäten, was zeigt: Geschlecht und Medizin sind aufs engste miteinander verwoben und stehen in einem reziproken Verhältnis zueinander: Medizin ist in vielfacher Weise vergeschlechtlicht und umgekehrt findet die Vergeschlechtlichung von Patient:innen durch medizinische Praktiken und Konzepte statt. Weiterlesen … (Web)

Quelle: H-Soz-Kult

Ausstellung: Sterblich sein, bis: 25.08.2025, Wien

Dom Museum Wien (Web)

Laufzeit bis: 25.08.2025
Ort: Dom Museum Wien, Stephansplatz, 1010 Wien

Die Ausstellung befasst sich mit dem unausweichlichsten Bestandteil jeder Existenz: „Sterblich sein“ spürt mittels Gegenüberstellung von Kunstwerken, die einen kulturhistorischen Bogen vom Mittelalter bis zur Gegenwart spannen, der tiefen Bedeutung von Tod nicht nur im individuellen, sondern auch im kollektiven und gesellschaftspolitischen Kontext nach. Intime, persönliche Ansätze werden genauso beleuchtet wie die öffentliche, politische Rolle des Sterbens und die Auseinandersetzung damit.
Auch aus der legendären Sammlung Otto Mauer (Web) wird eine umfangreiche Auswahl an grafischen Arbeiten gezeigt. Es bietet sich daher die Gelegenheit für einen spannenden Einblick in die Sammlungstätigkeit dieser Schlüsselfigur für die Kunstszene der österreichischen Nachkriegszeit.

Mit Werken von Kurt Absolon, Khaled Barakeh, Max Beckmann, Renate Bertlmann, Margret Bilger, Nomin Bold, Jan Brueghel d. J., Günter Brus, Maria Bussmann, Lovis Corinth, Ramesch Daha, Stefano della Bella, Alexandre Diop, Otto Dix, Albin Egger-Lienz, Ameh Egwuh, James Ensor, Manfred Erjautz, Olia Fedorova, Hans Fronius, Ernst Fuchs, María Galindo & Danitza Luna, Nikolaus Gansterer, Domenico Gargiulo, gen. Micco Spadaro, Giovanni Giuliani, Ferdinand Hodler, Sam Jinks, Alfred Kubin, Maria Lassnig, Sybille Loew, Teresa Margolles, Meister der Zvíkover Beweinung (?), Meister des Albrechtsaltars, Kurt Moldovan, ORLAN, Dan Perjovschi, Arnulf Rainer, Johann Elias Ridinger, Christian Rohlfs, Anton Romako, Anja Ronacher, Tina Ruisinger, Walter Schels & Beate Lakotta, Eva Schlegel, Tom Schmelzer, Lena Ilay Schwingshandl, Phil Solomon, Petra Sterry, Timm Ulrichs, Francesca Woodman, Herwig Zens sowie historische Künstler*innen, deren Namen nicht überliefert sind.

Kuratorin: Johanna Schwanberg | Ko-Kurator: Klaus Speidel | Kuratorische Assistenz: Anke Wiedmann

Klicktipp und Präsentation: Luise F. Pusch: Lesben & Porträts – Die Online Datenbank fembio.org, 06.09.2024, Zürich

LOS – Lesbenorganisation Schweiz (Web) und Sappho-Verein – Lesbengeschichte der Schweiz (Web)

Zeit: 06.09.2024, 20.00 Uhr
Ort: Comedyhaus Zürich, Albisriederstr. 16

Dieses Jahr hat Luise F. Pusch ihren 80. Geburtstag gefeiert und ist weiterhin kreativ unterwegs: Bekannt als feministische Linguistin („Das Deutsche als Männersprache“, 1984) schreibt Luise F. Pusch seit 1982 auch an einer Frauenchronik. Gemeinsam mit Freundinnen arbeitet sie weiter an diesem umfassenden Werk, das Frauen und insbesondere lesbische Frauen, ins Bewusstsein bringt. Zu diesem Zweck hat sie die Online-Datenbank fembio.org mit 12‘000 Biografien aufgebaut (Web) – weitere 20‘000 Datensätze zu Frauenbiografien sind offline verfügbar.
Seit 1987 publiziert Luise F. Pusch den „Berühmte Frauen Kalender“ und hat 8 Porträtbände mit Frauenbiografien herausgegeben: Schwester/Töchter/Mütter berühmte Frauen (3 Bd.), Wahnsinnsfrauen (3 Bd.) sowie Berühmte Frauen (2 Bd.) (Web). Bei der Präsentation stellt Luise F. Pusch die Biografien von einigen ausgewählten Lesben, Frauen vor, und zeigt, wie bestimmte Frauengruppen in der Online-Datenbank gefunden werden können. Sie erzählt, wie sie mit der Arbeit an dieser Frauenchronik begonnen hat und wie sich das Projekt durch die Digitalisierung verändert hat. Einladung als PDF

Link zur Online-Datenbank fembio.org (Web)

Moderation: Alessandra Widmer, LOS Lesbenorganisation Schweiz und Madeleine Marti, Sappho Lesbengeschichte

Quelle: GenderCampus

Buchpräsentation: Andreas Kranebitter: Die Konstruktion von Kriminellen Die Inhaftierung von „Berufsverbrechern“ im KZ Mauthausen, 03.09.2024, Wien

Wienmuseum (Web)

Zeit: 03.09.2024, 18.30 Uhr
Ort: Wienmuseum, Karlsplatz, Veranstaltungsraum, 3. OG
Anmeldung (Web)

  • Gespräch von Andreas Kranebitter und Bertrand Perz (Inst. für Zeitgeschichte der Univ. Wien)

Andreas Kranebitter, seit 2022 Leiter des Dokumentationsarchivs des österreichischen Widerstands (DÖW), präsentiert seine Studie zur nationalsozialistischem Praxis mit sogenanntem Verbrechertum. Das Buch ist ein essentieller Beitrag zu einer wenig verstandenen Dimension des NS-Terrorstaats. Im Wien der Nazizeit war die Kriminalpolizei ermächtigt, Personen in „Vorbeugungshaft“ zu nehmen und in KZ einzuweisen. Polizei und SS etikettierten sie wegen ihrer Vorstrafen als „Berufsverbrecher“. Wer aber waren die „kriminellen“ Häftlinge der Konzentrationslager? Auf welcher rechtlichen Basis wurden sie deportiert? Wegen welcher Delikte hatten sie Vorstrafen erhalten? Wie wandte die Kriminalpolizei das Label „Berufsverbrecher“ an? Welche Rolle spielten sie im Gefüge der „Häftlingsgesellschaft“?
In seinem neuen Buch geht Kranebitter den Biografien von 885 österreichischen „Berufsverbrechern“ des KZ Mauthausen nach. Die Geschichte der Konzentrationslager wird so aus einer bisher kaum beachteten Perspektive betrachtet. Das Buch widmet sich aber nicht nur der NS-Zeit, sondern auch der Geschichte der Kriminalpolitik in Österreich und dem Weiterleben der Stigmatisierungen in den (Familien-)Biografien dieser Opfergruppe nach 1945. Denn nach 1945 galten sie nicht als Opfer. Über sie wurde nur hinter vorgehaltener Hand gesprochen, aber nicht geforscht.

Das Buch „Die Konstruktion von Kriminellen: Die Inhaftierung von ‚Berufsverbrechern‘ im KZ Mauthausen“ ist in der Serie „Mauthausen-Studien“ der new academic press erschienen (Web)

Dauer ca. 90 Minuten | Eintritt frei

Tagung: Krankenpflege in Kriegs- und Friedenszeiten aus historischer Perspektive, 16.11.2024, Dresden

Sektion Historische Pflegeforschung (HPF) und DRK Landesverband Sachsen e.V., Anja Katharina Peters (Web)

Zeit: Sa., 16.11.2024
Ort: Evangelische Hochschule Dresden

Die HPF der Deutschen Gesellschaft für Pflegewissenschaft (DGP) veranstaltet gemeinsam mit dem DRK Landesverband Sachsen eine Tagung anlässlich des „Marie-Simon-Jahres 2024“. Marie Salome Simon (Marja Simonowa, 1824-1877) war wesentlich am Aufbau des Roten Kreuzes (DRK) im Königreich Sachsen beteiligt.
Die Tagung fokussiert aus histori­scher Perspektive auf die Krankenpflege in Kriegs- und Friedenszeiten, ein Zusammenhang, der besonders durch das Rote Kreuz repräsentiert wird. Einige der Vorträge stellen Marie Simon im Kontext ihrer Zeit und im Kontext der Organisation DRK vor. Weitere Beiträge begleiten die professionelle Pflege durch die historischen Epo­chen hindurch und ordnen sie kritisch vor dem Hintergrund des Tagungsthemas ein.

Programm (PDF)

  • Keynote: Thomas Klemp (DRK): Marie Simons Plädoyer für die Krankenpflege als ein Feld weiblicher Erwerbstätigkeit auf der Generalversammlung des Verbandes deutscher Frauen- und Erwerbvereine am 11. Oktober 1872 in Darmstadt
  • Lunch Lecture: Monja Schünemann (Univ. Magdeburg): Where have all the Flowers gone? Pflegewissen in Kriegs- und Friedenszeiten 1913-1928 aus wissensgeschichtlicher Perspektive
  • Abschlussvortrag: Regine Reim (DRK): Aktuelle internationale Einsätze des DRK zwischen Katastrophen und Krieg – historische Einordnung und Bezug zur Pflege

Quelle: H-Soz-Kult