CfP: „Herr Fischer, wie tief ist das Wasser?” Inter- und Transmediale Perspektiven auf Kinder- und Jugendmedien des Exils (Event, Göttingen, 09/2024); bis: 31.07.2023

Arbeitsgemeinschaft „Frauen im Exil” der Gesellschaft für Exilforschung (Web)

Zeit: 26.-27.09.2024
Ort: Göttingen
Einreichfrist: 31.07.2023

Nach 1933 hat sich die Lebenswelt auch für Kinder und Jugendliche in Deutschland radikal verändert und dieser Wandel hat vielfach dazu geführt, dass sie ins Exil gehen mussten. Viele der ebenfalls emigrierten Künstler:innen haben sich den Perspektiven dieser Kinder und Jugendlichen gewidmet. Daher sind im Exil unter den verschiedenen Produktionsbedingungen der jeweiligen Länder Texte und andere mediale Auseinandersetzungen entstanden, die sich an diese Altersgruppe richten oder die aus ihrer Perspektive erzählen. Bestimmend für alle diese Texte und Medien ist eine exilische Verortung. Der Wandel der künstlerischen Ausdrucksformen und die (sozial-)pädagogischen Entwicklungen seit den 1920er Jahren führten auch im Exil zu neuen Konzepten und Formen in der Kinderliteratur und in den neuen Kindermedien wie dem Rundfunk und dem Film. Trans- und intermediale Analysen dieses Feldes stehen noch weitgehend aus. Andere Zusammenhänge der Kinder- und Jugendmedien im Exil sind hingegen bereits erforscht (z.B. Benner: 2015, Fernengel: 2008, Mikota: 2004). Auch das aktuelle Jahrbuch der Gesellschaft für Exilforschung widmet sich diesem Thema (Bannasch et al.: 2023).
Die Tagung der Arbeitsgemeinschaft „Frauen im Exil” der Gesellschaft für Exilforschung möchte diese Themen vertiefen und Kindermedien in transmedialer wie diachroner Perspektive miteinander in Verbindung bringen, um spezifisch exilliterarische Phänomene im historischen Wandel zu untersuchen. Der Blick soll auch auf die kinderliterarische Rezeption von Exilen bis in die heutige Zeit geweitet werden. In Kooperation mit dem Institut für deutsche Sprache und Literatur der Univ. Hildesheim und der Sammlung historischer Kinder- und Jugendliteratur der Georg-August-Univ. Göttingen widmet sich die Tagung den Praktiken der Produktion und Distribution von Kindermedien des Exils. Damit werden die Netzwerke des Exils und ihre Bedeutung für die künstlerische Produktion genauso in den Blick genommen wie die ästhetischen Artefakte selbst. Insbesondere das prekäre und ambivalente Verhältnis von Weiterlesen und Quelle … (Web)

Präsentation: Rosa Vielgrader. Überleben in Kinderheimen unter der Nazi-Herrschaft und im Nachkriegsösterreich, 19.06.2023, Wien

Dokumentationsarchiv des Österreichischen Widerstands (Web)

Zeit: 19.06.2023, 18.00 Uhr
Ort: DÖW, Altes Rathaus, Wipplinger Str. 6-8, 1010 Wien, Ausstellung, Eingang im Hof

Die Zeitzeugin Rosa Vielgrader, 88 Jahre alt, erzählt aus ihrer Kinderheimzeit zwischen 1938 und 1950, u.a. „Am Spiegelgrund“, der Jugendfürsorgeanstalt auf dem Gelände der Heil- und Pflegeanstalt „Am Steinhof“ auf der Baumgartner Höhe in Wien. Hedwig Seyr-Glatz hat Rosa Vielgrader interviewt, zu ihrem Leben recherchiert und eine Dokumentation davon zusammengestellt.
Rosa Vielgrader wurde im Juli 1934 geboren. Ihre Eltern waren der Tischlergeselle Emanuel Prucha und Smaranda Usurelu, die aus Rumänien stammte. Sie hatten elf Kinder. Die frühkindlichen Erinnerungen von Rosa Vielgrader sind geprägt einerseits von den prekären sozialen Verhältnissen der Zeit und vom Leben der Familie in Armut, andererseits von der Liebe, Wärme und Geborgenheit, die sie und ihre Geschwister im Elternhaus erfahren haben. Die Familie lebte in der Stadtrandsiedlung Breitenlee und wurde von der Fürsorge beobachtet.
Im Dezember 1938 erfolgte die Überstellung von Rosa Vielgrader und fünf Geschwistern in die „Kinderübernahmestelle“ im 9. Bezirk, mit der Begründung „Verwahrlosung“. Von da an wurden die Kinder in verschiedene Heime aufgeteilt, die restliche Familie verlor das Siedlungshaus. Rosa Vielgrader kam drei Mal in die Jugendfürsorgeanstalt „Am Spiegelgrund“, wo sie die Schule im Pavillon 13 besuchte. Schläge für minimale Fehler standen auf der Tagesordnung. Bis zur Pflegeeinstellung im März 1950 war sie in Kinderheimen der Gemeinde Wien untergebracht. Der Vater war 1943 im Lainzer Spital verstorben, die Mutter im Mai 1945 im Spital auf der Baumgartnerhöhe. Rosa Vielgrader erinnert sich bis heute genau an Misshandlungen und Schikanen durch die ErzieherInnen und Kinderheimleitungen, besonders „Am Spiegelgrund“. Ihr Leben lang litt sie darunter sowie unter der Trennung von der Mutter und den Geschwistern.

Programm

  • Begrüßung und Moderation: Claudia Kuretsidis-Haider (DÖW)
  • Historischer Hintergrund: Peter Schwarz
  • Präsentation der Dokumentation
  • Gespräch von Hedwig Seyr-Glatz mit Rosa Vielgrader
  • Ausklang

Peter Schwarz, Historiker, war von 1995–2012 wissenschaftlicher Mitarbeiter des DÖW. Er veröffentlichte zahlreiche Publikationen zur österreichischen Zeit- und Medizingeschichte.

Hedwig Seyr-Glatz, pensionierte Deutschlehrerin, präsentierte 2018 im DÖW eine Tonträgervorführung des Zeitzeugengesprächs des KZ-Überlebenden Fritz Kollmann mit Schüler:innen aus dem Jahr 1978.

Eintritt frei, Keine Anmeldung erforderlich, Anfragen an claudia.kuretsidis@doew.at, Tel: 01-22 89 469 / 315

Quelle: Fgg-hiku-Mailing-List

CfP: Sport und Feminismus – gesellschaftspolitische Geschlechterdebatten vom Fin de Siècle bis zur Gegenwart. Historischer Überblick und aktuelle Kontroversen (Publikation); bis: 31.07.2023

Petra Sturm und Georg Spitaler (Web)

Einreichfrist: 31.07.2023

Seit gut 130 Jahren existieren spezifische Verbindungen zwischen Feminismen und Sport. In unterschiedlichen historischen gesellschaftspolitischen Schlüsselphasen nahm Sport eine symbolisch wichtige Rolle für feministische Kämpfe ein. Sportliche bzw. bewegungskulturelle Disziplinen, Praxen und Lebensstile wurden geschlechterpolitisch aufgeladen, mit jeweils spezifischen politisierten Debatten, Konflikten und Begriffen.
Der geplante Einführungsband, der im Campus-Verlag erscheinen soll, möchte einen Überblick über diese historischen Debatten und aktuelle Kontroversen liefern. Er erklärt, warum es solche Verbindungen zwischen Feminismen und Sport jeweils gab und was sich daraus sowohl über geschlechterpolitische Kämpfe als auch sportliche Praxen der jeweiligen Zeit lernen lässt: von den Radfahrerinnen der Jahrhundertwende über das _Sports Girl_ der 1920er Jahre bis zur Infragestellung des zweigeschlechtlich organisierten Spitzensports durch Transsportler:innendiskussionen der Gegenwart; von der Kritik der Neuen Frauenbewegung an weiblicher Unsichtbarkeit, Unterrepräsentation und männlicher Norm im Sport bis zu aktivistischen Kämpfen von Spitzensportler:innen gegen patriarchale Verbandsstrukturen nach MeToo; von der Geschlechterdekonstruktion des Third Wave Feminism zur queerfeministischen Besetzung und emanzipativ-symbolischen Aufladung ehemaliger sportlicher Männerdomänen wie jener des Fußballs.
Der Aufbau des Bandes orientiert sich an unterschiedlichen historischen Phasen, Debatten und Konflikten. Um die jeweiligen historischen Debatten nachvollziehbar zu machen, werden für jede Phase jeweils (1) historische Originaltexte abgedruckt, ebenso für aktuelle Debatten (dazu gehören auch aktivistische Petitionen, Forderungen von Sportler:innen an Verbände usw.). Darüber hinaus werden (2) für jede dieser Phasen wissenschaftliche Beiträge Aspekte der historischen und zeitgenössischen Kontroversen beleuchten.
Für diesen Teil laden die Herausgeber:innen Autor:innen aus den Gender Studies, Politikwissenschaft, Sportwissenschaft, Geschichte, Soziologie, Continue reading

CfP: Der Liberalismus und seine Widersprüche vom 18. Jahrhundert bis zur Gegenwart aus linker Sicht (Event, 07/2023, Berlin); bis: 30.06.2023

Axel Fair-Schulz, Rosa Luxemburg Stiftung Berlin, Strasse der Pariser Kommune 8a (Web)

Zeit: 21.07.2023
Ort: Berlin
Einreichfrist: 30.06.2023

Der Liberalismus entwickelte sich aus oft widersprüchlichem Gedankengut, welches persönliche Freiheitsvorstellungen mit Formen repräsentativer Demokratie und wirtschaftlicher Freiheit zu verbinden versucht und damit feudale Herrschaftsformen und ererbte Macht herausfordert. In diesem Sinne forcierte der Liberalismus die Entwicklung des Kapitalismus und die Entstehung einer neuen kapitalistischen herrschenden Klasse. Auf der einen Seite proklamierte der Liberalismus universale Menschen- und Bürgerrechte, während auf der anderen Seite ein Groβteil der Vertreter des Liberalismus weite Teile der Menschheit von diesen Rechten bewuβt ausgeschlossen haben. Die vom Liberalismus ausgeschlossenen Bevölkerungsgruppen, soziale Klassen und Ethnien variieren je nach historischer Zeit, Ort und Situation. Rassistische, sexistische, sowie soziale und kulturelle Vorurteile spielten hierbei eine entscheidende Rolle.
Der Liberalismus fungiert historisch als wesentliche Legitimationsideologie des Kapitalismus. Er hat zwar immer wieder Raum geschaffen zu Kritik und Verbesserung der Verhältnisse innerhalb des Kapitalismus aber das System selbst nicht grundsätzlich in Frage gestellt. Diese Apologetik-Funktion des Liberalismus für den Kapitalismus ist umso bemerkenswerter, wie im historisch real existierenden Kapitalismus nicht nur die Arbeiterklasse ausgebeutet, sondern auch Bauern enteignet und von ihrem bebauten Land vertrieben und damit oft der Lebensgrundlagen beraubt wurden. Hinzu kommt die mit der kapitalischen Entwicklung Europas und der USA eng verbundenen Kolonialisierung Afrikas und grosser Teile Asiens sowie von Nord- und Südamerika, einschlieβlich der Versklavung und des Völkermordes an der dortigen indigenen Bevölkerung. All dies bindet den Liberalismus ein in Rassismus, Kolonialismus und Genozid. Allerdings ist der Liberalismus keine monolithische Tradition sondern hat verschiedene Strömungen hervorgebracht, welche vom Wirtschaftsliberalismus bis hin zu Sozial- und Linksliberalismus reichen. Weiterlesen und Quelle … (Web)

CfP: Diverse Infrastructures? Gender, Queer & the Foundations of Society (Event, 09/2023, Vienna); by – extended: 30.06.2023

3rd Vienna Workshop on STEM Collections, Gender and Sexuality (Web)

Time: 06.-08.09.2023
Venue: Technisches Museum Wien
Proposals by – extended: 30.06.2023

Infrastructures are socio-technical systems and immaterial networks that link people, materialities, places, institutions and services. In the form of, e.g., transportation routes, water and energy supply systems as well as communication networks, they create long-lived structures but also path dependencies. They provide, enable and prevent social functions—e.g., mobility, interchange, communication—and ensure the operation and functioning of society, the economy, and politics. By being embedded in social structures, they reproduce social realities.
Societal notions of order and orientation materialize in infrastructures—at the same time they structure daily life, in which gender and sex are pervasive. Gender assignment thus means different access to infrastructures. Not everyone benefits equally from investments in transportation and utility networks, and not everyone has the same needs or uses these networks in the same way. As much as the conception of new infrastructures means exploring future possibilities, so much these processes are shaped by power relations and inequality—which shows, among other things, in the fact that gender and sexual diversity rarely play a role in infrastructure development (one notable exception being, for example, the Canadian QUIN—Queer Infrastructure Network).
Infrastructure research is done from numerous perspectives—including (technology) history, STS, cultural and social anthropology, media theory, postcolonial theory, architecture and urban planning. In the context of a gender-informed perspective on material culture, studies on the materiality of infrastructures (e.g., Jan Hansen & Frederik Schulze) as well as on an “infrastructure of intimacy” (Ara Wilson) have, among others, proven useful. As institutions, (technological) museums are part of cultural and educational networks, at the same time they provide (infra-)structures for the preservation of documentation of, as well as … read more (PDF).

Workshop: War Crimes and Sexual Violence in World War One and Beyond, 15.-16.06.2023, Vienna and virtual space

Daniel Gunz, Christa Hämmerle und Lisa Kirchner; Forscher*innengruppe der Historisch-Kulturwissenschaftlichen Fakultät zu „Sexuelle Gewalt im Ersten Weltkrieg“ (Web) und Doctoral School of Historical and Cultural Studies der Univ. Wien (Web)

Zeit: 15.-16.06.2023
Ort: Dissertant*innenraum des Instituts für Osteuropäische Geschichte, Universitätscampus, Hof 3, Spitalg. 2, 1090 Wien and online via Zoom

Wars of the 20th century are characterised by multiple forms of war crimes and sexual violence, the latter being juristically acknowledged as a war crime only at the end of the 20th century. During the First World War, soldiers of belligerent armies also perpetrated sexual violence, often against noncombatant civilians. Furthermore, instances of sexual violence were often part of a broader range of wartime atrocities, including looting, internment, forced labour and executions. As such, comprehending the full scope of sexual violence in the context of war requires a multifaceted understanding of the underlying complexities and functions of wartime aggression. Against this background, the workshop will explore how we can study war crimes and sexual violence in World War One and beyond.

Programme (PDF)

Thue., 15.06.2023

13.30 Welcome and Introduction

  • Wolfgang Müller (Dep. of Eastern European History, Univ. of Vienna); Dietlind Hüchtker (Doctoral School of Historical and Cultural Studies); Christa Hämmerle (Research Group “Sexuelle Gewalt im Ersten Weltkrieg“); Daniel Gunz and Lisa Kirchner (Univ. of Vienna)

14.00 Keynote I: John Horne (Trinity Coll. Dublin): Rape in Wartime, 1911–1923: Myths and Realities

15.30 Panel I: Law of War and War Crimes Continue reading

Lecture: Minja Bujaković and Benno Gammerl: Histories of Gender and Sexuality: Work on diversifying fields, 13.06.2023, Vienna

Reihe „WISO-Abendkolloquium“, Institut für Wirtschafts- und Sozialgeschichte der Univ. Wien (Web)

Time: Di., 13.06.2023, 18.00–19.30 Uhr
Venue: Seminarraum WISO, Universitätsring 1, Stiege 6, 2. Zwischengeschoß and via Zoom

At the European University Institute (EUI) in Florence many research projects and events engage questions around the history of women, gender and sexuality. The talk will present some of the over-arching features that in our opinion characterise the work done at the EUI. The different projects apply a broad range of queer, feminist and other approaches looking at early modern, contemporary and other periods. This inclusive diversity holds a specific intellectual potential for the history of genders and sexualities, Minja Bujaković and Benno Gammerl argue.
The talk will particularly focus on the transdisciplinary variety of research methods employed at the EUI and on the transnational as well as intersectional perspectives many projects aspire to. In both respects conversations among multiple angles and approaches benefit each individual project, allowing us on the whole to come up with more nuanced histories of women, gender and sexuality. At least that is what Minja Bujaković and Benno Gammerl think and what they look forward to discuss with the audience in Vienna.

Moderation: Franz X. Eder

Der Link zur Online-Teilnahme wird auf der Website bekanntgegeben (Web)

Benno Gammerl is Professor of History of Gender and Sexuality at the European University Institute in Florence. In his research he focuses on diversity and difference, exclusion and participation, postcolonial and feminist theories, queer approaches, oral history methods and the history of emotions.

Minja Bujaković works on her thesis on „Revolutionary Women Transcending Borders: The Communist Women’s International and the Struggle for Women’s Emancipation“.

Source: fsp-wirtschaft-gesellschaft | Newsletter Juni 2023

Lecture: Alexandra Ghiț: Women’s Labor Activism and Gendered Tobacco Work in Rural Southern Romania, 1930s to 1950s, 14.06.2023, St. Pölten

Reihe „Rural History Forum“, Institut für Geschichte des ländlichen Raumes, St. Pölten (Web)

Zeit: Mi., 14.06.2023, 14.00-15.30 Uhr
Ort: Niederösterreichisches Landesarchiv, Seminarraum, Erdgeschoß, St. Pölten

What forms of labor activism shaped the lives of rural women doing agricultural tobacco work in the first half of the twentieth century in Romania? And to what extent? I will show how, in the 1930s, women were key workers in state-subcontracted tobacco cultivation. Yet policymakers did not devise policies concerning tobacco cultivation and sorting with the needs of rural women workers in mind. By the end of the 1930s, women labor activists linked to transnational expert networks were increasingly vocal about the situation of peasant women in agrarian Romania but had little influence on governments. Between 1945 and 1950, women’s existing involvement in tobacco cultivation and processing became more visible to policymakers and local women labor activists. I investigate continuities in women’s labor activism and place the greater post-1945 attention to women tobacco workers in the context of the transformation of social relations in rural areas in the region after the Second World War.

Alexandra Ghiț is Postdoctoral Fellow in the project „ZARAH: Women’s labour activism in Eastern Europe and transnationally, from the age of empires to the late 20th century“ (ERC Advanced Grant, Principal Investigator: Susan Zimmermann) at the Central European University. (Web)

Source: fsp-wirtschaft-gesellschaft | Newsletter Juni 2023

Lecture: Damir Imamović: Gendering Traditional Music. A Case of The Bosnian Sevdah, 06.06.2023, Vienna and virtual space

Institute for Habsburg and Balkan Studies, Austrian Academy of Sciences (Web)

Time: Di., 06.06.2023, 18:00 Uhr
Venue: IOG, Campus der Univ. Wien, 1090 Wien, Spitalg. 2, Hof 3 and virtual space

Several modern music genres in the region of South-East Europe were developed in the processes of modernization of an older oral tradition. In order to explore the role that gender, and sexuality played in those processes, Damir surveys one of the most popular among them – sevdah or sevdalinka, a particular genre of love songs originating from the area of today’s Bosnia and Herzegovina. His analysis points to the importance of traditional gender roles in formulating distinct genres within the continuum of oral poetry of the South-Slavs. Starting from the work of early songs‘ compilers, editors and national activists of the 19th Century, he traces the long-lasting influence of their ideas on gender and sexuality for subsequent researchers and performers.

Damir Imamović is a professional sevdah music singer and educator. Upon graduating from the Philosophy and Sociology department of the Faculty of Philosophy at the Univ. of Sarajevo in 2003, he has been recording and performing sevdah music, and conducted a number of workshops in which he discusses the history of traditional music from Bosnia and Herzegovina as well as its performing practices. Damir Imamović is the author of the first public history of the genre, which was published by Vrijeme Zenica in 2016 under the title “Sevdah.” He also curated the multimedia exhibition “Sevdah, the art of freedom” at the Art Gallery of Bosnia and Herzegovina in 2015. In 2022, he finished his Master of Arts in Ethnomusicology with a thesis titled “20th Century Saz Scene in Sarajevo”, and is currently a doctoral student in ethnomusicology at The Music Academy, Univ. of Sarajevo.

Zoom-Link at the Website (Web)

Source: Mailingliste des Instituts für Geschichte der Universität Wien

CfP: Metamorphosen. Wandel und Verwandlung in und durch Musik im 19. und 20. Jahrhundert (Event, 11/2023, Salzburg); bis: 23.06.2023

Universität Mozarteum Salzburg (Dep. für Musikwissenschaft) (Web)

Zeit: 02.-04.11.2023
Ort: Salzburg
Einreichfrist: 23.06.2023

Musik- und kulturgeschichtlicher Wandel unterliegen Ursachen und Auslösern, die ebenso vielfältig wie modifizierbar erscheinen. Dazu zählen gesellschaftliche, individuelle, kulturelle wie politische Initialmomente, die es in ihrer Ausformung und ihrem Nachhall zu untersuchen gilt.
Als eine erste Periode in der neueren Geschichte, die sich besonders durch Beschleunigung und erosionsartige Umbrüche charakterisieren lässt, rücken das 19. und 20. Jhd. in den Mittelpunkt. Bedeutet zu Beginn des 19. Jhds. der Wiener Kongress zunächst ein ebenso reaktionäres wie katalysatorisch wirkendes Moment, so vollzieht sich gerade in diesem Jahrhundert die „Verwandlung der Welt“ (Jürgen Osterhammel), wovon Musik und Musikleben nicht ausgenommen sind. Mobilitäten, internationaler Austausch sowie Annahme und Abgrenzung von der Musikwelt und den Kulturen anderer Länder nehmen zu. Diese Prozesse beeinflussen selbst im Zeitalter der Nationalstaaten die musikalisch-künstlerische Ästhetik. In der ersten Hälfte des 20. Jhds. werden infolge von politischen Systemkämpfen, Krieg, Exilerfahrungen sowie Flucht und Vertreibung nach dem Zweiten Weltkrieg andere Parameter wirksam.
Für die beschriebenen Phänomene sind als Teil des Wandels Transfer und Transformation in den Blick zu nehmen. Die Distinktion der beiden Begriffe erwirkt eine Binnendifferenzierung zwischen dem Prozesshaften des Transfers und der (vorläufigen) Abgeschlossenheit der Transformation. In diesem Sinne bezeichnet Transfer (von „transferre“, (hin-)übertragen, übersetzen) die „Aufnahme“ von neuen Ideen, die durch Annahme, Assimilation, Negation oder Modifikation diskutiert werden, woraus etwas Eigenes entstehen kann. Transformation bedeutet die „Umstrukturierung eines bestehenden Systems” (DWDS) hin zu einem vorläufigen Endpunkt der Verwandlung. Geschehen diese Auseinandersetzungen mit dem „Anderen” weitgehend auf selbstgesuchter, freiwilliger Basis, so ist die erzwungene, unfreiwillige Konfrontation mit dem „Fremden” ein weiterer Faktor des Wandels. Read more and source … (Web)