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Klicktipp: „Logiken der Sammlung. Das Archiv zwischen Strategie und Eigendynamik“ – zwei neue Artikel von Sabine Folie und Li Gerhalter zu feministischen Archivpraktiken (Open Access)

Adalbert-Stifter-Institut in Linz (Link).

Im Mittelpunkt des soeben erschienenen Sammelbandes “Logiken der Sammlung” stehen das Archiv und seine verschiedenen Ausformungen als Speicher des kulturellen Gedächtnisses.

Was bedeutet es, wenn ein Archiv nur einer Bestandsbildnerin gewidmet ist, wenn sich Nachlasseinheiten in Bibliotheken und Depots musealer Institutionen oder in Verwaltungsarchiven finden?

Im Blick auf unterschiedliche Sammlungseinrichtungen und ihre jeweils spezifischen Herausforderungen zeigen sich nicht nur Differenzen, sondern auch Parallelen und Schnittstellen einer heterogenen Archivlandschaft.

Der Band ist das Ergebnis der Tagung Logiken der Sammlung. Das Archiv zwischen Strategie und Eigendynamik”, die im April 2019 am Adalbert-Stifter-Institut in Linz stattgefunden hat (Link).

Diese zwei Artikel beschäftigen sich dabei (u.a.) mit feministischen Archivpraktiken:

  • Sabine Folie: Idiosynkrasie und Systematik in KünstlerInnenarchiven. Fallbeispiel: VALIE EXPORT Center Linz, S. 41-50 (Link).
  • Li Gerhalter: Selbstzeugnisse sammeln. Eigensinnige Logiken und vielschichtige Interessenslagen, S. 51-70, (Link).

Der gesamte Sammelbandes ist im Open Access online frei verfügbar:

  • Petra-Maria Dallinger und Georg Hofer (Hg.): Logiken der Sammlung. Das Archiv zwischen Strategie und Eigendynamik, Literatur und Archiv Bd. 4, Berlin und Boston (De Gruyter) 2020 (Link).

Die Publikation ist Teil der Reihe „Literatur und Arichiv“, die bei De Gruyter erscheint:

  • Band 1: Die Werkstatt des Dichters, 2017 (Link)
  • Band 2: Der Nachlass und seine Ordnung, 2018 (Link)
  • Band 3: Schauplatz Archiv. Objekt–Narrativ–Performanz, 2019 (Link)
  • Band 4: Logiken der Sammlung, 2020 (Link)

Klicktipp: “Gender & Diversity” in Bibliotheken und Archiven, hg. von Monika Bargmann (2016) – online frei verfügbar

Mitteilungen der Vereinigung Österreichischer Bibliothekarinnen und Bibliothekare (VOB-Mitteilungen, 69/2)

Was macht eine geschlechtergerechte Beschlagwortung aus? Welche Themen wurden in feministischen Informations-Einrichtungen in Österreich und international zuletzt diskutiert? Und was tut sich in Sachen Barrierefreiheit?

Die Bibliothekswissenschafterin Monika Bargmann hat 2016 zu diesen und weiteren Fragen ein Schwerpunktheft der VOB-Mitteilungen herausgegeben. Die Beiträge sind im Open-Access online frei verfügbar. Der Zugang führt über den folgenden Link.

Inhaltsverzeichnis

  • Editorial; von: Monika Bargmann; S. 185-187.
  • Der META-Katalog des i.d.a.- Dachverbandes; von: Margit Hauser und Marius Zierold, S. 188-205.
  • Über 20 Jahre ARIADNE. Die frauenspezifische Information und Dokumentation der ÖNB; von: Lydia Jammernegg, S. 206-220.
  • Konzept Gender Thesaurus. Zur Bedeutung einer gemeinsamen Dokumentationssprache für Forschung und Informationseinrichtungen; von: Jasmin Schenk, S. 221-235.
  • What’s the frequency, Kenneth? – Eine (queer)feministische Kritik an Sexismen und Rassismen im Schlagwortkatalog; von: Sandra Sparber, S. 236-243.
  • Zwischen Anspruch und Möglichkeit. Frauen*solidarität: ein Beispiel aus der Beschlagwortung; von: Rosa Zechner, S. 244-252.
  • Die Hörbücherei des Blinden- und Sehbehindertenverbandes Österreich (BSVÖ); von: Tina Klemsch, S. 253-254.
  • Zentrum QWIEN – Das Gedächtnis der LGBT-Geschichte Wiens; von: Andreas Brunner, S. 255-259.
  • Die Bibliothek Denk/Raum Gender and beyond an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien; von: Sibylle Zwins, S. 260-263.
  • The Women of Library History project; von: Katelyn Browne, S. 264-265.
  • Continue reading

Klicktipp: Austrian Heritage Archive – Interviews und Dokumente (Portal)

Austrian Heritage Archive (Web)

1938 lebten rund 210.000 Jüdinnen und Juden in Österreich. Von ihnen gelangten 30.000 in die USA, 15.000 flohen nach Israel; die USA und Israel zählen zu den Hauptexilorten für die vertriebene und verfolgte jüdische Bevölkerung Österreichs.

Das Austrian Heritage Archive versammelt Audio- und Video-Interviews mit österreichisch-jüdischen Emigrant/innen, die in der Zeit des NS und unmittelbar danach in die USA oder nach Palästina/Israel flüchteten.

Die Interviews wurden in den vergangenen 20 Jahren von jungen Österreicher/innen geführt und am Leo Baeck Institut New York und am Leo Baeck Institut Jerusalem gesammelt und archiviert.

Auf der Site Austrian Heritage Archive werden sie in aufbereiteter Form als Transkripte und in Verbindung mit lebensgeschichtlichen Dokumenten und Materialen zur Verfügung gestellt. Auf diese Weise bietet das Portal sowohl Wissenschaftler/innen als auch historisch interessierten Personen die Möglichkeit, sich mit dem lebensgeschichtlichen Erbe dieser Menschen auseinanderzusetzen.

Die Zusammenstellung wird noch erweitert. Derzeit sind die Interviews und Dokumente von 20 Personen online verfügbar. Zu den Interviews (Web).

Das Projekt Austrian Heritage Archive ist eine Kooperation zwischen dem Verein GEDENKDIENST, dem Leo Baeck Institut New York, dem Leo Baeck Institut Jerusalem, dem Wiener Wiesenthal Institut für Holocaust-Studien (VWI) und dem Zentrum für Jüdische Kulturgeschichte der Universität Salzburg (ZJK).

  • Bericht über das Projekt auf orf.at (Link)

Klicktipp: Arolsen Archives – Researching Nazi Persecution, Forced Labour and Displaced Persons (Datenbank)

Arolsen Archives, Amsterdam (Web)

Die Arolsen Archives sind ein internationales Dokumentationszentrum und dabei das weltweit derzeit umfassendste Archiv zur NS-Verfolgung.

Die Dokumente wurden als Hilfsmittel für die Klärung von persönlichen Schicksale gesammelt. Sie enthalten Informationen zu Opfern des Holocaust und Häftlingen der Konzentrationslager, zu ausländischen Zwangsarbeiter*innen und den Überlebenden, die als Displaced Persons versuchten, ein neues Leben aufzubauen.

Die über 30 Millionen erhaltenen Originaldokumente haben inzwischen den Status als UNESCO-Weltdokumentenerbe erhalten. Sie werden als eine Wissensquelle und zugleich eine Mahnung für die heutige Gesellschaft verstanden. Der Archivbestand kann auch online recherchiert werden.

Suche im Online-Archiv

Um die Dokumente zu Judenverfolgung, Vernichtungslager und alle NS-Verbrechen gegen die Menschlichkeit weltweit zugänglich zu machen, stellen die Arolsen Archives sie sukzessive online. Mehr und mehr Bestände werden im Online-Archiv veröffentlicht und auch die Zahl der suchbaren Namen und Stichworte wächst kontinuierlich. Weiterlesen … (Web)

Dokumente der NS-Zeit verstehen

Akten aus der KZ-Verwaltung erklären sich nicht von selbst. Abkürzungen und Angaben, die Jahrzehnte nach dem Nazi-Regime kaum mehr bekannt sind, werden in einem e-Guide erläutert. Dieser Guide enthält auch andere nützliche Hilfsmittel für die Arbeit mit den Beständen des Arolsen Archives. Weiterlesen … (Web)

Klicktipp: Deutsches Digitales Frauenarchiv (DDF) (Portal)

Deutsches Digitales Frauenarchiv (Web); i.d.a. Dachverband deutschsprachiger Frauen; Lesbenarchive, -bibliotheken und -dokumentationsstellen

Im September 2018 wurde das Portal „Deutsches Digitales Frauenarchiv (DDF)“ online geschalten (Link).

Das „DDF“ dokumentiert die Geschichte der Frauenbewegungen in Deutschland. Das umfangreiche Portal ist entstanden als mehrjähriges Kooperationsprojekt der verschiedenen Archive, Biliotheken und Dokumentationseinrichtungen (aus Deutschland), die im Dachverband „i.d.a.“ vernetzt sind (Web). Finanziert wird das groß angelegte Digitalisierungs-Projekt vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ).

Auf der Website werden verschiedene Themen in Essays vorgestellt. Das Portal wird laufend erweitert, derzeit sind 68 Essays online.

Diese enthalten neben inhaltichen Informationen auch Bibliografien sowie Links zu ausgewählten Quellen. Die Quellen sind dabei in digitaler Form verfügbar. Es sind Textdokumente, Plakate, O-Töne, Filme etc. Die Quellen und die Literatur sind mit dem gemeinsamen META-Katalog verknüpft (Web). In META können die Bestände der verschiedenen IDA-Einrichtungen gemeinsam recherchiert werden.

  • Die Themenschwerpunkte des „DDF“ sind die derzeit folgenden: Politik, Recht & Gesellschaft | Arbeit & Ökonomie | Körper & Sexualität | Gewalt | Kunst, Kultur & Medien | Bildung & Wissen (Web)

Politik, Recht & Gesellschaft

Politik und Recht gehören seit dem frühen 19. Jhd. zum zentralen Bestandteil der Kampfarenen der Frauenbewegungen. Im Zentrum Continue reading

CfP: Geographien der Sexualität: Trans* und queere Perspektiven in der Aneignung von Raum (Publikation); bis: 30.04.2020

Feministische Geo-RundMail (Web)

Einreichfrist: 30. April 2020

Die Feministische Geo-RundMail ist die Online-Publikation der AK Feministische Geographien an der Universität Freiburg. Sie erscheint vierteljährlich zu unterschiedlichen thematischen Schwerpunktthemen. Seit Mai 2000 sind bereits 80 Ausgaben publiziert worden. Link zu den Ausgaben (weiter unten).

Die nächste Geo-RundMail beschäftigt sich mit dem Thema „Trans* und queere Perspektiven“. In den Letzten zehn Jahren wurden zu LGBTIQ+ Themen im angloamerikanischen, aber auch lateinamerikanischen Raum viele neue Ansätze entwickelt, die neben Fragen rund um Raumaneignung eine Vielzahl spannender gesellschaftliche Ein- und Ausblicke eröffnen.

Nachdem bereits seit den 1980er Jahren eine lebhafte Diskussion rund um ‚Geographien der Sexualität‘ – zunächst in den USA und später auch in Europa und anderswo – entstanden ist, wurden um das Jahr 2010 die Trans*geographien als eigenes Forschungsfeld gegründet. Die Herausgeber/innen finden, es ist Zeit im Rahmen der Geo-RundMail zu schauen, was diesbezüglich im deutschsprachigen Raum in Bewegung ist.

Für die geplante Ausgabe freuen sie sich über Beiträge, die emanzipatorische sowie intersektionelle trans* und queere Perspektiven mit Raumbezug vorstellen. Willkommen sind u.a. Beiträge rund um hochschulpolitische Aspekte, soziale Bewegungen und Aktivismus, Kämpfe um Räume innerhalb neoliberaler Verwertungslogiken (einschließlich Wohnraum), Räume des Begehrens; Ungleichheits- und Ungerechtigkeitsverhältnisse (z.B. zwischen Stadt und ländlichen Regionen oder hinsichtlich Grenzregimen); De_Privilegierungsstrukturen; Zugang zu Ressourcen wie Wissen, Macht, Geld oder Gesundheitsversorgung; … weiterlesen (PDF)

Quellle: www.gendercampus.ch/de/aktuelles/call-for-papers/trans-und-queere-perspektiven/

Klicktipp: Christa Bittermann-Wille: Gerda Lerner (1920-2013) zum 100. Geburtstag (Weblogeintrag)

Bibliotheksblog der Österreichischen Nationalbibliothek

Im neu eingerichteten „Bibliotheksblog“ der ÖNB werden Themen, die anhand des Bibliotheksbestandes dokumentiert sind, auch inhaltich aufbereitet vorgestellt. Der Weblog ist zugänglich über diesen Link (weiter unten).

Im neuesten Eintrag geht es um die Biografie der berühmten Frauenhistorikerin Gerda Lerner. Sie wurde vor 100 Jahren in Wien geboren – von wo aus sie in der NS-Zeit flüchten musste.

Christa Bittermann-Wille: Ich bin ein Mädchen aus Wien – Es gibt keinen Abschied (Web)

Gerda Lerner wurde am 30. April 1920 als Gerda Kronstein in Wien geboren. Als US-amerikanische Pionierin der Frauengeschichtsforschung erlangte sie weltweite Anerkennung. Weniger bekannt sind die Umstände, in denen sie als junge Frau im austrofaschistischen Wien gelebt hat, ihre Inhaftierung nach dem „Anschluss“ Österreichs, ihre Flucht und die ersten Exiljahre in den USA. Diese Themen hat sie in etlichen autobiografischen Werken verarbeitet. Damit sollte sie auch dem Kanon der Exilliteratur zugeschrieben werden.

Ein besonderes Fundstück stellt der erste autobiografische Text dar, den Gerda Kronstein (verheiratete Jensen) in den USA bereits 1941 in englischer Sprache unter dem Titel: „The Prisoner“ verfasst hat. In deutscher Übersetzung wurde der Text in fünf Fortsetzungen 1942 in der Emigranten-Zeitschrift „Freie Oesterreichische Jugend“, der Monatsschrift des „Free Austrian Youth Committee“ in New York publiziert.

Mit dieser Erzählung unternahm Gerda Lerner die ersten Schritte als US-amerikanische Schriftstellerin und verarbeitete zugleich ihre schrecklichen Erlebnisse im Austrofaschismus und nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten in Österreich. Weiterlesen … (Weblog)

Klicktipp: frida – Netzwerk der feministischen Archive, Bibliotheken und Dokumentationseinrichtungen in Österreich (Website)

frida (Web)

frida wurde 1991 initiiert. Es ist ein Netzwerk von Einrichtungen, die in der feministischen bzw. frauen*bezogenen Bibliotheks-, Archive- und Dokumentationsarbeit tätig sind.

Mitglieder sind weiters Einzelpersonen, die in Dokumentationseinrichtungen arbeiten und an feministischen bzw. frauen*bezogenen Themen Interesse haben.

Derzeit sind hier 15 verschiedene Einrichtungen und mehr als 20 Einzelpersonen vernetzt (Link zur Liste der Mitglieder).

Einblicke in die Aktivitäten

Einblicke in die vielfältigen Aktivitäten von Mitgliedern des Netzwerks werden auf der Website vorgestellt.

Diese Hinweise auf verschiedene Webressourcen, Veranstaltungen, Ausstellungen oder Publikationen geben einen Eindruck von der bunten Landschaft der feministischen Dokumentationsinitiativen in Österreich. Weiterlesen … (Web)

Trägerin des Netzwerks isst der Verein zur Förderung und Vernetzung frauenspezifischer Informations- und Dokumentationseinrichtungen in Österreich.

Klicktipp und CfP: „Corona in Wien: Ein Sammlungsprojekt zur Stadtgeschichte“ des WienMuseums (Website)

Wien Museum (Web)

Wie werden kommende Generationen wissen, was die Corona-Krise für Wien bedeutet hat? Digitale Formate kommen und gehen – Objekte überdauern. Daher bittet das Wien Museum um Ihre Mithilfe: Bitte schicken Sie uns Fotos von Dingen, die Ihren neuen privaten oder beruflichen Alltag in Zeiten von Corona begleiten. Eine Auswahl der vorgeschlagenen Objekte soll in einem nächsten Schritt in die Sammlung der Stadt Wien übernommen werden.

Der Ausbruch des Coronavirus und die Maßnahmen dagegen verändern das Leben in Wien radikal. Wie wird man in den kommenden Jahren, Jahrzehnten und Jahrhunderten auf diese Zeit zurückblicken? Das Wien Museum ist ein zentraler Objekt- und Wissensspeicher der Stadt. Helfen Sie uns, die Geschichte Wiens hier und jetzt zu sammeln! Aus allen Bereichen, in allen Sprachen!

Senden Sie Ihre Fotos via E-Mail an wien2020(at)wienmuseum.com. Und bitte schreiben Sie kurz dazu, welche Geschichte diese Dinge für Sie erzählen.

Mit der Zusendung verbunden ist Ihre Einwilligung für die Veröffentlichung der Fotos durch das Wien Museum. Für eine mögliche Aufnahme des Objektes in die Sammlung des Wien Museums melden wir uns zu einem späteren Zeitpunkt.

Einen Aufruf nach Gegenständen, die die aktuelle Situation dokumentieren, hat auch das Volkskundemuseum in Graz lanciert (Web).

Klicktipp und CfP: „coronarchiv“ der Universität Hamburg (Website)

coronarchiv, Fachbereich Geschichte | Public History, Thorsten Logge (Web)

coronarchiv sammelt ab sofort Erlebnisse, Gedanken, Medien und Erinnerungen zur „Corona-Krise“.

Warum? Weil im Zuge dieser Pandemie gerade sehr viel in und um uns herum passiert – und obwohl sie uns alle angeht, ist doch jede*r ganz unterschiedlich davon betroffen. Diese Diversität möchten die Organisator/innen durch eine Dokumentation der Gegenwart einfangen und für die Nachwelt erhalten.

Irgendwann wird die Pandemie vorbei sein. Wie dann von der „Corona-Krise“ gesprochen und über sie gedacht wird, hängt davon ab, was dann noch von ihr da ist. Ziel des coronarchivs ist es, dafür zu sorgen, dass die Überlieferung dann so vielfältig und facettenreich sein wird, wie wir und unsere Lebenssituationen im Moment.

In diesem Sinne: Sharing is caring – become a part of history!