Film: Käthe Leichter. Eine Frau wie diese (Buch und Regie: Helene Maimann, 2016); 08.03.2016, 22.30 Uhr, OFR2

Kaethe_Leichter_via_Einladung_der_AKEine Koprodutkion von ORF, DOR Film in Zusammenarbeit mit der AK Wien, gefödert vom Fernsehfonds Austria und Film Fonds Wien (Web)

Buch und Regie: Helene Maimann; Produzent: Kurt Stocker, DOR Film Wien; Kamera: Helmut Wimmer; Ton: Bruno Pisek; Schnitt: Jörg Achatz; Erzähler: Cornelius Obonya

TV-Erstausstrahlung: Dienstag, 8. März 2016, 22.30 Uhr, ORF 2

Als Käthe Leichter, seit Herbst 1938 im Wiener Landesgericht inhaftiert, auf ihren Prozess wartet, schriebt sie, damals 42, ihre Erinnerungen nieder. Während sie hofft, ihre Familie, die im Pariser Exil auf ihre Entlassung wartet, bald wiederzusehen, schildert sie ihre behütete Kindheit und Jugend als Tochter einer jüdischen Familie, assimiliert, bildungsbürgerlich und liberal. Der Erste Weltkrieg und die Revolutionen kurz danach radikalisieren die junge Sozialwissenschafterin. Käthe Leichter wirft sich mit Herz und Seele in die Arbeiter/innen-Bewegung. Sie glaubt fest an den Sozialismus und daran, die Befreiung des Menschen und damit auch die der Frauen selbst noch erleben zu können.

Als sie den Auftrag erhält, das Frauenreferat der Wiener Arbeiterkammer aufzubauen, macht sie daraus das weltweit erste Zentrum der Frauenforschung. Mit ihren umfangreichen Untersuchungen über das Leben von arbeitenden Frauen versucht Käthe Leichter, die Frauen zu ermutigen, um ihre Gleichstellung in Beruf und Familie zu kämpfen. Bis zuletzt gibt sie die Hoffnung auf den Sieg ihrer Überzeugungen nicht auf, nicht im Widerstand gegen den autoritären Ständestaat, nicht ini der Gestapo-Haft und auch nicht im Konzentrationslager. Am 17. März 1942 wird sie ermordet.

Der Film „Käthe Leichter. Eine Frau wie diese“ nimmt die Spuren ihres Lebens auf – das Leben einer Pionierin, einer Nonkonformistin, einer Frau, die es wie keine verstand, Wissenschaft und Politik zu verbinden, einer mutigen, kreativen, einer großartigen Frau. (Text von Helene Maimann aus der Einladung zur Premiere des Dokumentarfilms am 3. März 2016 im Urania Kino Wien)