Monthly Archives: Oktober 2019

Tagung: Feministische Visionen vor/nach 1989 – Einmischen, Gestalten, Provozieren, 29.-30.11.2019, Berlin

30 Jahre institutionalisierte Frauen- und Geschlechterforschung an der Humboldt-Universität zu Berlin (Web)
Ort: Zentrum für transdisziplinäre Geschlechterstudien, Berlin
Zeit: 29.-30.11.2019
Die Tagung feiert 30 Jahre institutionalisierte Frauen- und Geschlechterforschung an der HU zu Berlin: Am 8. Dezember 1989 wurde das Zentrum für interdisziplinäre Frauenforschung (ZiF) gegründet.
Anliegen der Veranstaltung ist es gleichzeitig, die Bedeutung der Frauen- und Geschlechterfrage sowohl in den Umbruchsprozessen der DDR als auch im Prozess der politischen Transformation nach 1989 zu analysieren. Ist doch die Ordnung der Geschlechter ein zentrales Handlungsfeld, wenn Gesellschaften einschneidende Veränderungen durchlaufen.
Programm (Web)
Inwieweit prägen geschlechtertypische Erfahrungen und feministische Visionen vor und nach der „Friedlichen Revolution 1989“ das heutige Handeln von Frauen und Männern? Welchen Einfluss haben soziale Konstruktionen und Zuschreibungen auf das kollektive (Geschlechter-)Gedächtnis und wie beeinflusst das die aktive Gestaltung von Lebensverhältnissen? Wie zeigt sich Intersektionalität in den Macht- und Herrschaftsverhältnissen vor und nach der Wende? Wo liegen Ursachen für heutige rechte Identitätspolitik und Fremdenfeindlichkeit? Welche Perspektiven eröffnen sich im transnationalen Vergleich postsozialistischer Länder hinsichtlich der Handlungsmacht von Frauen und Männern und der Relevanz von zeitgemäßer Geschlechterpolitik?
All diese Fragen sollen im Rahmen der Tagung diskutiert werden. Insbesondere in Literatur und Kunst wurden und werden gesellschaftliche Visionen entworfen, die uns heute mögliche Antworten geben.
Die Tagung bietet einen Rahmen, über Brüche, Verlust und Wiederaneignung von feministischen Visionen zu diskutieren.

CfP: Fürsorge und Selbstermächtigung (ZS: Traverse. Zeitschrift für Geschichte/Revue d’histoire); bis: 20.12.2019

Traverse. Zeitschrift für Geschichte/Revue d’histoire; Urs Germann, Alix Heiniger, Mariama Kaba und Sonja Matter (Web)

Einreichfrist: 20.12.2019

«Hilf dir selbst, sonst hilft Dir ein Sozi». Dieser Spruch war in den 1980er Jahren im Zuge der Jugendbewegung an verschiedenen Hauswänden gesprayt. In wenigen Worten bringt er auf den Punkt, was Fürsorge für Menschen bedeuten konnte: Neben Hilfe und Unterstützung auch Bevormundung und vielfach Kontrolle und Zwang. Denn wie bereits Thomas H. Marshall in citizenship und social class 1949 festhielt, ging eine finanzielle Unterstützung von «bedürftigen» Menschen in der Regel mit der Beschneidung ihrer politischen und bürgerlichen Rechte einher.

Die Liste von Grundrechtseingriffen, die fürsorgebedürftige Menschen in der Vergangenheit erlitten, ist tatsächlich lang: Kindswegnahmen, Einsperrungen in Anstalten, Wegweisungen vom Wohnort, Stimmrechtsentzug oder unangemeldete Hausbesuche sind nur einige Beispiele. Gleichzeitig waren diese Zwangsmassnahmen auch Gegenstand von Kritik. Einerseits von Betroffenen selber, die sich gegen die Praxis, als Bürger und Bürgerinnen zweiter Klasse behandelt zu werden, zur Wehr setzten. Andererseits entwickelten auch Professionelle, die etwa im Bereich Fürsorge oder Sonderpädagogik tätig waren, Konzepte, die eine «Autonomie» von «befürsorgten» Personen einforderten.

Während sich in jüngster Zeit zahlreiche historische Arbeiten mit dem Kontroll- und Zwangspotential der Fürsorge auseinandergesetzt haben, widmete sich die Forschung bisher erst punktuell der zeitgenössischen Kritik an diesen Massnahmen und der historischen Formation alternativer Konzepte. So haben zwar … weiterlesen und Quelle (Web).

Vortrag und Kozert: Erna Kremer (Lemberg 1896–Maly Trostinec 1942). Pianistin und Lehrende an der mdw 1934–1938, 16.10.2019, Wien

spiel|mach|t|raum; Veranstaltungsreihe der mdw – Universität für Musik und darstellende Kunst Wien  (Web)
Zeit: Mi., 16.10.2019, 17.00 Uhr
Ort: spiel|mach|t|raum S0225, Anton-von-Webern-Pl. 1, 1030 Wien
spiel|mach|t|raum ist eine Website zur Geschichte von Frauen*, die als Musiker*innen tätig waren (Link). Sie wurde 2017 aus Anlass des 200.-jährigen Bestehens der mdw eingerichtet. Zugleich ist spiel|mach|t|raum auch der Name eines Seminarraums am Zentrum für Weiterbildung an der mdw.
Im Studienjahr 2019/20 erinnert spiel|mach|t|raum an Erna Kremer. Sie war Pianistin, eine Absolventin der mdw und hier auch Meisterschülerin bei Emil von Sauer. Ab 1934 war sie selbst an der mdw als Lehrerin für das Nebenfach Klavier tätig.
1938 verlor Erna Kremer wegen ihrer jüdischen Herkunft ihre Anstellung. 1942 wurde sie in das Vernichtungslager Maly Trostinec deportiert und dort am 11. Mai ermordet.
Programm

  • Moderation von Doris Ingrisch
  • Input von Lynne Heller, Severin Matiasovits und Erwin Strouhal

Musikalische Beiträge von István Bonyhádi, Ya Chu Ho, Veronika Kopjova, Martina Miedl, Kiron Atom Tellian und Ulrike Sych

  • Berta Aichinger (1891-1983): „Auf der alten Bastei!“ Wienerlied und Waltz
  • Franz Liszt (1811-1886): Venezia e Napoli S162/R10: III. Tarantella
  • Dora Pejacevic (1885-1923): Slawische Sonate für Violine und Klavier, op. 43
  • Emil von Sauer (1864-1942): Etude Chromatique, Etude de Concert No.21, Fis-Dur

Der Beitrag wird – zeitgleich – im virtuellen mdw-Geschichtsspeicher spiel|mach|t|raum veröffentlicht (Link).

CfP: The Women’s Issue (ZS: Southern Cultures); by: 01.12.2019

Southern Cultures (Web); Guest Editor: Jessie Wilkerson

Proposals by: 01.12.2019

Southern Cultures, the award-winning, peer-reviewed quarterly from UNC’s Center for the Study of the American South, encourages submissions from scholars, writers, and artists for a special Fall 2020 issue to mark the centennial of the 19th Amendment.

The editors seek work that examines and complicates the history of women’s suffrage in the South. How does starting from the perspective of women in the region lead us to new questions, narratives, and understandings about women and gender, citizenship, and rights?

The anniversary of the 19th Amendment evokes specific people in particular times and places—rarely in the South. It narrowly emphasizes the vote, when we know that black, brown, and working-class women fought for political and human rights well before and after ratification and that black southern women understood suffrage as part of their battles against lynching and Jim Crow. Across the country, many white women celebrated suffrage with ticker tape parades in 1920 while black women protested their continued disfranchisement, and many southern white women continued to support it.

Taking the centennial as our opening, this issue will explore a range of themes related to women’s rights, activism, and protest in the South. How does a focus on the South complicate the idea of anniversary, which implies remembrance of an achievement? In what ways does it lead us to new historical actors and periodization? What is the longer story of women’s rights in the South, and what is the relationship to civil rights; reproductive rights; workers’ rights; lesbian, trans, and queer rights; indigenous rights; and immigrant rights? What is the state of women’s rights, and how does … read more (Web).

Tagung: Weibliche Lebenswelten in der Pfalz im langen 19. Jhd., 25.-26.10.2019, Speyer

Historischer Verein der Pfalz e.V. in Koop. mit dem Institut für pfälzische Geschichte und Volkskunde (Kaiserslautern) und dem Kulturellen Erbe – Stadtarchiv Speyer (Web)

Ort: Historischer Ratssaal Speyer, 67346 Speyer
Zeit: 25.-26.10.2019
Die wissenschaftliche Jahrestagung des Historischen Vereins der Pfalz greift einen Gegenstand auf, der in der pfälzischen Regionalgeschichtsforschung bis auf wenige Einzelstudien bislang ein Desiderat darstellt.
Dabei wird ein Zeitraum betrachtet, der vor dem Hintergrund der industriellen Revolution und der damit einhergehenden Trennung der Arbeits- und Wohnbereiche von Familien weitreichende Veränderungen für den Lebensalltag von Frauen mit sich brachte. Das Leben bürgerlicher Frauen fokussierte sich nun stark auf den häuslichen, privaten Bereich, während abhängige Lohnarbeiterinnen mit langen Arbeitszeiten und bei schlechter Entlohnung zum Haushaltseinkommen beitragen mussten.
Seit der Französischen Revolution wurden, zunächst zaghaft und im Verlauf der ersten Frauenrechtsbewegung immer stärker, Forderungen nach politischer Partizipation von Frauen laut. So schlossen sich auch in der Pfalz Frauen aus verschiedenen sozialen Schichten und Gruppen in Vereinen zusammen, die ihnen eine öffentliche Plattform boten – gebündelt wurden solche Interessen unter anderem durch den Verband Pfälzischer Fraueninteressen-Vereine. Sukzessive Reformen im Bereich der Mädchenbildung führten ab der Wende zum 20. Jhd. nicht zuletzt zur allmählichen Öffnung der Universitäten für Frauen. Weiterlesen … (Web)

CfP: Religion, social commitment, and female agency. Encounters with subalternity and resilience (Event: 07/2020, Leuven); DL: 01.12.2019

KADOC – KU Leuven (Web) and CCSCE, The Network on Christian Churches, Culture and Society (Web)

Venue: Leuven
Time: 06.-07.07.2020
Proposals by: 01.12.2019

CCSCE, The Network on Christian Churches, Culture and Society, in cooperation with KADOC-KU Leuven, is organizing an international conference.

This conference wishes to foster the historical debate on 19th- and 20th-century religiously inspired female agency in Europe within the specific yet diverse context of social commitment to subaltern groups.

The focus will be on care provisions for vulnerable, marginalised, and indigent people: Prostitutes, ‚fallen‘ women and girls, migrants, indigent and elderly people, the mentally ill etc., initiated and managed by Christian (lay or clerically organised congregations, sisterhoods, deaconesses …), Jewish, and Muslim women.

Quelle: https://www.hsozkult.de/event/id/termine

Ausstellung: Alles aus Liebe. Zeugnisse inniger Verbundenheit, Laufzeit bis 03.11.2019, Eisenstadt

Landesmuseum Eisenstadt; Kuratorin: Elke Ferderbar (Web)

Ort: Landesmuseum Burgenland, Museumgasse 1-5, 7000 Eisenstadt
Laufzeit: 15.02. bis 03.11.2019

Lange bevor Emojis als Bildschriftzeichen in SMS und Chats zum Einsatz kamen, waren solche Zeichen der Liebe schon von großer Bedeutung.

Um ihre Zeichenhaftigkeit zu verstärken, waren diese Liebesgaben oft mit großer Kunstfertigkeit ausgeführt, reich verziert und trugen Liebessymbole wie Herzen, verschlungene Initialen oder auch Jahreszahlen.

Das Offenbaren von Gefühlen, die Symbole der Verehrung und tiefen Liebe und die Zuneigung zwischen Menschen in allen Lebensphasen ist das Thema dieser Sonderausstellung. Gezeigt werden dabei beeindruckende kulturgeschichtliche und volkskundliche Anschauungsobjekte.

Von „verliebt, verlobt, verheiratet“ über die Erotik und das Zusammenbleiben beschreiten die Besucher/innen einen Weg der Liebe aus den vergangenen Jahrhunderten bis heute:

Sie sehen dabei detailgetreu verzierte Liebesbriefe, Postkarten, lieblich bestickte Pölster oder Wandbehänge, Hochzeitsgaben, Eheringe und eine archäologische Venus. Die Exponate stammen dabei (zum Großteil) aus den Sammlungen des Landes Burgenland.

Vorgräge aus dem Begleitprogramm

Fritz Ostermayer: Aus und vorbei. Ein bunter Abend zum Thema Liebe, Tod und Trauermärsche; Do., 31.10.2019 | 19:00 Uhr Continue reading

Klicktipp: Meta – gemeinsamer Online-Katalog deutschsprachiger Frauenbibliotheken, -archive und -dokumentationsstellen

i.d.a. Dachverband deutschsprachiger Frauen-/Lesbenarchive, -bibliotheken und -dokumentationsstellen (Web)

Der Dachverband i.d.a. stellt mit Meta einen gemeinsamen Katalog online zur Verfügung.

Meta macht es möglich, komfortabel über eine Suchmaske in den Beständen von mehr als 30 verschiedenen Bibliotheken und Archiven aus Deutschland, Italien, Luxemburg, Österreich und der Schweiz, die in i.d.a. zusammengeschlossen sind, zu recherchieren. Link zum Katalog

Dabei kann sowohl in den Beständen der einzelnen Einrichtungen sortiert gesucht werden, als auch gebündelt in den Beständen alle Einrichtungen zusammen.

Meta bietet somit einen zusammengeführten Zugang zu einem großen Teil

  • der Forschungs-Literatur zu Themen der Frauen- und Geschlechtergeschichte bzw. -forschung
  • sowie von Archiv-Quellen zu den Frauenbewegung/en, insbesondere der „Zweiten Frauenbewegung/en“.

Der gemeinsame Katalog ist 2015 nach dreijähriger Entwicklung online gegangen.

Im Herbst 2016 wurde die Beta-Version freigeschalten, Meta wird noch ständig weiterentwickelt. Derzeit sind mehr als 500.00 Datensätze von 16 verschiedenen Dokumententypen recherchierbar. Link zum Katalog

Von Einrichtungen aus Österreich haben bisher der AEPArbeitskreis Emanzipation und Partnerschaft aus Innsbruck und aus Wien das STICHWORT, die Frauen*Solidarität und die Sammlung Frauennachlässe Daten in den gemeinsamen Katalog eingestellt.

Symposium: Women voted Peace – What’s Next?, 18.11.2019, Wien

Austrian Helsinki Association – For Human Rights and International Dialogue / EU-Projekt „Women vote Peace“ (Web)
Zeit: 18.11.2019, 11.00 Uhr
Ort: transform!europe, Gußhausstr. 14, 1040 Wien
Die Austrian Helsinki Association – For Human Rights and International Dialogue beteiligt sich an dem EU-Projekt „Women vote Peace“, das mit Partner/innen-Organisationen aus ganze Europa das Thema „100 Jahre Frauenwahlrecht“ reflektiert.
Im Rahmen der Abschlussveranstaltung in Wien werden aktuelle Herausforderungen für demokratische Partizipation von Frauen und Friedensarbeit behandelt.
Zudem wird der Austausch und die Vernetzung unter Aktivist/innen und Vertreter/innen unterschiedlicher Organisationen für mögliche zukünftige Kooperationen angestrebt.
Programm (als PDF)

  • 11.00-13.00: Panel discussion: Challenges, Activation and Mobilization
  • 14.00-16.30: Workshop (World Café): Women’s movement reloaded!?
  • 18.30: Screening: „Versailles 1919 – Return of the Dangerous Women“

CfP: Speculative Endeavors: Cultures of Knowledge and Capital in the Long 19th Century (Event, 10/2020, Bayreuth); by: 22.11.2019

University of Bayreuth; Katrin Horn, Karin Hoepker, and Selina Foltinek (Web)

Time: 22.-24.10.2020
Venue: University of Bayreuth
Proposals by: 22.11.2019

By 1900, the US had emerged as „the land of speculation“ (Stäheli), marked by the increasing incorporation of America and the experience of widespread economic volatility. Influential publications such as Thorstein Veblen’s „A Theory of the Leisure Class“ (1899) and Charlotte Perkins Gilman’s „Women and Economics“ (1898) furthermore bear witness to the commodification of the supposedly private sphere, in which personal information and confidential communication are intricately tied to economic concerns.

Speculative Endeavors conference seeks to investigate these shifts and entanglements through the hitherto neglected lens of a variety of illicit, tacit, oral, or subjugated knowledges. These might be marginalized by their association with racial and gendered minorities or they may find expression as innuendo, rumors, gossip, and other ’speculative‘ or supposedly ‚baseless‘ modes of transaction and information. The conference aims to facilitate a discussion of how such „inoffical“ modes of knowledge relate to new forms of economic transactions and economic thinking (e.g. speculation).

The conference is designed to foster an interdisciplinary debate among scholars in the fields of American studies, literary studies, history of knowledge, economy, history, gender studies, and critical race studies.

  • Confirmed keynote speakers: Peter Knight (U of Manchester) and Lori Merish (Georgetown U, Washington D.C.)

Papers are invited to explore the following key aspects: Continue reading