Vortrag: Susanne Blumesberger Rusia Lampels Blick auf die israelische Jugend. Jugendbücher als fast vergessene Zeitdokumente, 18.12.2019, Wien

Frauenarbeitsgemeinschaft der österreichischen Gesellschaft für Exilforschung
Zeit: Mi., 18.12.2019, 18:30 Uhr
Ort: IWK | Berggasse 17 | 1090 Wien
Rusia Lampel wurde 1901 in Galizien geboren. Sie lebte zunächst in Lemberg/Lwiw, ab 1909 in Wien. Sie war im zionistischen Jugendbund aktiv. 1926 ging sie erstmals nach Palästina, kam aber immer wieder nach Wien zurück. 1934 übersiedelte sie nach Tel Aviv, 1935 nach Jerusalem.
Rusia Lampel schrieb zunächst Hörspiele. Als ein deutscher Verlag ein „positives Buch“ über die israelische Jugend anfragte, führte sie entsprechende Forschungen und Befragungen durch. Für das daraus entstandene „Der Sommer mit Ora“ erhielt sie später eine Prämie des deutschen Jugendbuchpreises. In diesem Werk, im Folgeband „Eleanor. Wiedersehen mit Ora“ (1965) und in weiteren Jugendbüchern zeichnete Rusia Lampel ein lebendiges, realistisches Bild der Jugend in Israel. Dabei werden auch die Schwierigkeiten, mit denen die zweite Generation der EinwanderInnen zu kämpfen hatte, nicht verschwiegen.
Rusia Lampel war mit dem Organisten und Musikwissenschaftler Max Lampel verheiratet. Sie veranstaltete Hauskonzerte und förderte junge MusikerInnen. Sie starb 1978 in Jerusalem.
Susanne Blumesberger, 1999-2014 Mitarbeiterin des Projekts „biografiA. Datenbank und Lexikon österreichischer Frauen“ am IWK. Seit 2007 Mitarbeiterin der UB Wien, seit 2016 Leitung der Abteilung Repositorienmanagement PHAIDRA-Services. Lehrbeauftragte der Univ. Wien für Kinder- und Jugendliteratur. Vorsitzende der Ö. Gesellschaft für Kinder- und Jugendliteratur-Forschung (ÖG-KJLF), Mitherausgeberin von dessen Fachzeitschrift „libri liberorum“ sowie der Reihe „Österreichische Kinder- und Jugendliteraturforschung“, stv. Vorsitzende des Vereins zur Förderung und Vernetzung frauenspezifischer Informations- und Dokumentationseinrichtungen in Österreich (frida).